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Sa, 23. September 2000, 00:00

Taschenrechner unter X11

calc

calc

hjb

calc

calc 1.1 ist ein Motif-Programm, das offenbar in letzter Zeit nicht mehr geändert wurde. Es wollte mir nicht gelingen, es mit LessTif zu compilieren, doch glücklicherweise war im Paket ein statisch gelinktes Binary (1,4 MB) enthalten. Das Aussehen des Programms kann nicht wirklich begeistern. Mit 60 Tasten ist der Rechner überladen. Verwendung einer INV-Taste hätte mindestens 10 davon sparen können. Als einziger Rechner im Testfeld verfügt calc nicht über einen Speicherplatz für Zwischenergebnisse. Auch sonst weist er Mängel auf. So beherrscht er die Regel "Punkt vor Strich" leider nicht. Dafür kann er Fixpunktberechnungen durchführen.

Funktionsübersicht

Die folgende Tabelle faßt die Features der einzelnen Programme noch einmal zusammen.

 xcalcycalcgcalckcalcqccalc
Tastatureingabe j j j j j j
Anzahl Tasten 40 48 40 48 35 60
INV-Taste j j j j n n
Punkt vor Strich j j j j j n
Fixpunkt n n n j n j
Statistik n n n j n n
Trigonometrie j j j j j j
Hyperbelfunktionen n n n j n j
Prozent n n n j n n
Wurzel j j j j n j
Pi j j j n j n
e j n j n j n
Gradumrechnung j j j j j j
Hex/Okt/Bin n j n j n j
ASCII-Tabelle n j n n n n
Speicherplätze 1 100 1 1 1 0
Programmierbar n j n n n n
Größenänderung j n j n j n

Was fehlt?

Ich möchte noch kurz einige Programme erwähnen, die ich nicht in die Auswahl aufgenommen habe.

gtapecalc ist ein einfacher Rechner für GNOME. Sein besonderes Merkmal ist das vergrößerte Ausgabefenster. Dafür sind seine Funktionen stark eingeschränkt. Am besten ist er wohl für den Mathematikunterricht in den unteren Klassenstufen geeignet.

Bei GXCalc muß man die Aufgabe manuell eingeben, daher nahm ich ihn nicht in den Test auf.

JavaCalc 1 ist im Vergleich zu xcalc usw. ebenfalls sehr simpel gemacht und läßt einiges an Funktionen vermissen.

mocalc ist ein in Tcl/Tk geschriebener Rechner. Auch er scheint keine Besonderheiten aufzuweisen, doch wir werden ihn noch genauer unter die Lupe nehmen.

SNAC ist ein weiterer Taschenrechner für GNOME. Neben einigen Seltsamkeiten bei der Installation, die vielleicht durch das frühe Entwicklungsstadium zu erklären sind, ist die Bedienung auch so seltsam, daß ich nicht in der Lage war, eine Rechnung durchzuführen. Mangels Dokumentation konnte ich auch nicht mehr herausfinden.

Fazit

Der klare Testsieger heißt kcalc. Obwohl ihm Tasten für einige mathematische Konstanten fehlen, hat er nahezu jedes Feature, das man sich nur denken kann.

Überraschender Zweiter ist ycalc. Obwohl er sich in keines der modernen Desktops integriert und etwas antiquiert aussieht, läßt er andere in der Funktionalität klar hinter sich. ycalc, so unscheinbar er aussieht, ist ein Rechner, der andere User vor Neid erblassen läßt.

Der GNOME-Taschenrechner gcalc ist ein simpler Clone von xcalc. Beide sind für den Normalgebrauch völlig ausreichend. Es wundert mich allerdings, daß es von GNOME nichts Besseres gibt. Doch kann es durchaus sein, daß bereits ein verbesserter Rechner existiert, von dem ich noch nichts gehört habe.

Wenig zu empfehlen sind qc und calc in den derzeitigen Versionen. Bei qc ist es immerhin noch das sich von den anderen Rechnern unterscheidende Konzept, das als Argument für seinen Einsatz dienen könnte. calc hat dagegen nichts zu bieten, was bei den anderen nicht auch vorhanden ist.

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