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Mi, 22. September 2004, 00:00

Enigma - Bloß nicht zittern

Mit einem Tribut und einer Reimplementierung des Klassikers Oxyd, eines des wohl originellsten und fesselndsten Spiele der 90er Jahre, reanimierte ein Team um Daniel Hecke das Spiel und bietet es nun auch unter Linux zum freien Download an.

Einführung

Startbildschirm des Spieles

demon (Mirko Lindner)

Startbildschirm des Spieles

Mit Bolo, Oxyd, Esprit und anderen Computerspielen machte sich Meinolf Schneider in der Vergangenheit einen Namen. Ältere Herrschaften oder Nostalgiker werden sich noch erinnern an die Atari ST-Spiele und teilweise mit Trauer in die Vergangenheit zurückblicken. Mit einem Tribut und einer Reimplementierung des Klassikers Oxyd, eines des wohl originellsten und fesselndsten Spiele der 90er Jahre, reanimierte ein Team um Daniel Hecke das Spiel und bietet es nun auch unter Linux zum freien Download an.

Das Spielprinzip

Vereinfacht gesagt handelt es sich bei Enigma, Oxyds Reinkarnation, um ein Puzzle-Spiel. Der Spieler steuert mit der Maus eine schwarze Glaskugel, die sich in einer physikalischen Computerwelt befindet und den naturwissenschaftlichen Regeln folgt. Das Ziel ist es, in Memory-Manier Steine durch den physischen Kontakt mit der Kugel oder einem anderen Utensil paarweise aufzudecken. Gesteuert wird die Kugel mit der Maus. Werden zwei gleiche Steine hintereinander berührt, so bleiben sie sichtbar. Sind alle Steine aufgedeckt, beginnt der nächste Level des Spiels. Vereinfacht gesagt.

Enigma kommt bereits mit einer Vielzahl von Levels

demon (Mirko Lindner)

Enigma kommt bereits mit einer Vielzahl von Levels

Was sich nach purer Langeweile anhört, entpuppt sich sehr schnell als spannendes Spiel. Neben den Tücken der simulierten Welt (Umkehr der Schwerkraft, Eisoberflächen, das Fehlen der Gravitation) erfordert das Spiel eine Menge an Raffinesse, Phantasie und Geschick. Bereits im dritten Level wird klar, was das Spiel so einzigartig macht. Steine lassen sich nicht mehr durch eine Kugel berühren, sondern müssen mittels eines Lasers und und dreier Spiegel »berührt« werden. Im vierten Level sind blockierende Steine nicht sichtbar. Der fünfte Level glänzt durch ein Sokoban-ähnliches Prinzip. Level sechs beherbergt tödliche Steine und im Level sieben erschweren schräge Böden die Lösung. Alle sieben Levels verlangen unterschiedliche Vorgehensweisen bei gleichbleibendem Prinzip.

Hardwarevoraussetzungen und Lieferumfang

Technisch ist Enigma im direkten Vergleich mit aktuellen Spielen eher ein Underdog. Im Gegensatz zu den zeitgenössischen »Klassikern« begnügt sich das Spiel mit einer relativ mageren Hardware. Enigma setzt die Verfügbarkeit der SDL-Bibliothek voraus und verzichtet vollständig auf 3D-Effekte. Wer in den Genuss der durchaus netten Soundeffekte kommen möchte, dem sei eine Soundkarte empfohlen.

Das Spiel kommt mit einer Vielzahl von Levels daher und kann zusätzlich durch hunderte anderer Erweiterungen ergänzt werden. Ein Level-Editor, der allerdings im Lieferumfang des Spiel nicht enthalten ist, ermöglicht zudem, eigene Welten zu kreieren. Dem Spielspaß sollten also keine Grenzen gesetzt sein.

Fazit

Man muss kein Denker sein, um zu erkennen, dass zittrige Naturen hier nicht erwünscht sind

demon (Mirko Lindner)

Man muss kein Denker sein, um zu erkennen, dass zittrige Naturen hier nicht erwünscht sind

Wer Abwechslung und Spaß beim Spielen sucht, sollte Enigma nicht außer Acht lassen. Wer dagegen großen Wert auf knallbunte Effekte legt, Monster ins Jenseits befördert oder der Grafik einer guten Idee den Vorzug gibt, der wird mit Enigma (vielleicht) nur wenig Spaß haben. Das Spiel hat andere Vorteile und einen Suchtfaktor, der kaum zu übertreffen ist. Aus einer kurzen Partie »zwischendurch« kann sich im Nu eine stundenlange Suche nach einer Lösung entwickeln.

Es ist die Abwechslung, die Neugierde und die ständig wechselnden Herausforderungen, die das Spiel zu einem gewaltlosen Zeitfresser machen. Die ständige Verlagerung des Schwerpunktes von Logik auf Geschick machten schon Oxyd zu einem Klassiker und Enigma setzt diese Tradition fort.

Einer der wenigen Kritikpunkte an Enigma stellt der fehlende Multiplayermodus dar. Wer schon einmal über MIDI Oxyd gespielt hat, weiß was für ein Potential in der rollenden Kugel stecken kann.

Als ein abschließendes Fazit bleibt nur noch ein Kommentar eines Spielers: »Das Spiel wird mich für ein paar Tage vollständig beschäftigen... mindestens«.

Technische Daten

Name: Enigma
Autor: Daniel Hecke und andere
Homepage: http://www.nongnu.org/enigma/
Spieletyp: Strategie/Geschick
Anzahl der Spieler: 1
Zusatzfunktionen: keine
Leveleditor: http://www.blackballed.uni.cc/
Unterstützte Systeme: FreedBSD, Linux, Windows und eine Vielzahl weiterer Systeme

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