Ein wenig enttäuscht

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Verwunderter

Ein wenig enttäuscht

#1 Post by Verwunderter »

Hallo.
Man liest hier immer wieder Meldungen wo verschiedene Städte zu Linux wechseln. Ich persönlich finde das an sich zwar gut, doch was mich immer wieder stört ist der Beweggrund. Anscheinend spielen hier immer nur die Kosten eine Rolle. Es ist klar das es um die so genannte Wirtschaftlichkeit geht, wobei ich nicht viel davon halte vom Slogan ... Geiz ist Geil oder Billig ist nicht Billig genug, aber das ist ein anderes Thema.
Ich setze Linux seit mehr als 5 Jahren ein und muss sagen es hat sich sehr viel getan. Der Grund warum ich Linux und OS-Software benutze ist einfach der, weil ich es besser finde. Klar ist das Geschmackssache. Und Software wie OOo gibt es auch für Windows.
Doch ich finde es leider sehr schade das solch ein Migrationsversuch immer einen negativen Beigeschmack hat. Wir migrieren weil es billiger ist, nicht weil es .... Vorteile hat.

Ist Linux so schlecht, oder nicht so gut oder nicht gut genug um darauf umzusteigen das man die Kosten auch mal außer acht lässt? oder zumindest nicht immer darauf herum reitet. Warum sagen die nicht, wir steigen um weil es billig ist obwohl es schlecht ist? Liegt es wirklich nur am Preis? Wenn es nur das ist ...
Ich habe ein gekauftes Windows und benutze Linux weil es mir besser gefällt, anpassbarer ist und weil der Support besser ist. Das sind meine Erfahrungen. Und ich bin weder reich und auch kein Möchtegernindividualist, wenn es denn so ein Wort gibt :/

MfG

G. W.
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Joined: 31. May 2006 14:41

Re: Ein wenig enttäuscht

#2 Post by G. W. »

Verwunderter wrote:Man liest hier immer wieder Meldungen wo verschiedene Städte zu Linux wechseln. Ich persönlich finde das an sich zwar gut, doch was mich immer wieder stört ist der Beweggrund. Anscheinend spielen hier immer nur die Kosten eine Rolle.
Ist die Kostenfrage kein legitimer Beweggrund für einen Wechsel?

Ich denke schon, dass die Kostenfrage ein legitimer Grund ist. Genauso oft wie das von Dir beschriebene liest man doch auch die Beschwerden angeblicher Steuerzahler, wie viele Steuergelder für gewisse Office-Produkte verschleudert werden. => Wenn dies durch Umstieg auf eine andere Plattform vermieden wird, wo ist dann das Problem?
Verwunderter wrote:Doch ich finde es leider sehr schade das solch ein Migrationsversuch immer einen negativen Beigeschmack hat. Wir migrieren weil es billiger ist, nicht weil es .... Vorteile hat.
Erstens sehe ich den Widerspruch zwischen dem Preisvorteil und den Vorteilen nicht (ist ein Preisvorteil kein Vorteil?) und zweitens ist Linux gar nicht unbedingt immer billiger als das andere Betriebssystem, nicht mal in der Anschaffung muss es zwangsläufig billiger sein. Es gibt verschiedene legitime Beweggründe für einen Wechsel, jeder darf sich seinen selbst aussuchen.

Solche Unterschiede sind vielleicht einfach auf unterschiedliche Wahrnehmungen zurückzuführen. Nicht jeder nimmt das, was ein anderer als Nachteil oder Vorteil wahrnimmt, genauso wahr.
Verwunderter wrote:Ist Linux so schlecht, oder nicht so gut oder nicht gut genug um darauf umzusteigen das man die Kosten auch mal außer acht lässt?
Linux ist, genau wie andere Betriebssysteme, weder prinzipiell schlecht noch prinzipiell billig oder prinzipiell haushoch überlegen oder sonstwas, sondern es ist zunächst mal anders, was je nach Anwender auf "besser", "billiger" oder sonstwas hinauslaufen kann.

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Janka
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Joined: 11. Feb 2006 19:10

#3 Post by Janka »

Die Leute sollen sich nicht für ein Betriebsystem entscheiden, die Leute sollen benutzen, was ihre Anforderungen erfüllt.

Eine Linux-basierte Umgebung erfüllt in vielen Bereichen die Anforderungen genauso wie ein MS-Windows-basierte Umgebung und umgekehrt. Das Betriebssystem ist in so einer Situation also technisch egal. In diesem Fall rücken monetäre Aspekte in den Vordergrund.

Linux-Installationen *können* deutlich weniger kosten, wenn man es richtig anstellt. Alternativ kann man für einen festgelegten Geldbetrag längere Wartungsverträge schließen, da die Supportkosten nahezu unabhängig vom Betriebssystem sind, solange die Plattform "PC" heißt. Firmen wie IBM und Novell möchten ihren Marktanteil vergrößern und bieten daher Kampfpreise bei Linux-Wartungsverträgen. Wegfallende Lizenzkosten sind dagegen nicht so relevant.

Außerdem kann man natürlich ein politische Entscheidung treffen. Politik im ursprünglichen Sinne: "Denk an die Zukunft!" Wohin vermeintliche Alternativlosigkeit führt, wurde in den vergangenen Jahren hervorragend von Microsoft demonstriert: Microsoft Office kann man einfach nur als überteuert bezeichnen und die Interoperabilität mit Produkten anderer Hersteller wurde behindert, wo immer Micorsoft ein eigenes Produkt in dieser Sparte anbot und dies technisch ("Verbesserungen" von RFC-definierten Protokollen) möglich war.

Janka
Ich vertonne Spam immer in /dev/dsp statt /dev/null.
Ich mag die Schreie.

komsomolze
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Joined: 03. Mar 2006 23:16

#4 Post by komsomolze »

mfg komsomolze

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