Linuxe aller Länder, vereinigt euch!

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Unison
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Linuxe aller Länder, vereinigt euch!

#1 Post by Unison »

Linux reißt mit dem Arsch ein, was es mit harter arbeit aufbaut.
Tolle Features wie eine innovative Benutzeroberfläche oder Geschwindigkeit nützen nichts, wenn eines Tages nach dem Boot die Maus hängenbleibt, die Grafik nicht mehr stimmt oder Dateien sich nicht mehr öffnen lassen. Windows wäre zwar stupider und schlicht alt, aber es tut seinen Job besser als so manche Linux-Installation, was Zuverlässigkeit anbetrifft.

Warum? Abgesehen von Treiberproblemen, für die die Entwickler nicht immer was können, verschwendet die Welt der freien Software viel Energie durch 1000 Linux-Distributionen.
Was nützt es, ein Ubuntu-Derivat zu erstellen, einen neuen Hintergrund zu wählen, und zack ein „Neues“ OS gebaut zu haben?
So viel Arbeit entsteht auch durch das Konvertieren von Paketen. Durch Projekte wie das OpenSUSE Build System wird nur das Symptom behandelt.

Jetzt könnte man sagen, das die Konkurrenz die einzelnen Distributionen zum Wettkampf anstachelt. Tut sie aber nicht; Konkurrenz hat in einer Open-Source Welt, wo die Entwicklung auch nur eines Wetter-Applets auf drei Kontinenten gleichzeitig ablaufen kann, keinen Platz, weil kein Profit erzielt wird. Man stelle sich vor, was passieren würde, wenn die Linux-gemeinde nicht mehr lokale Business betreibt sondern alle Entwickler global an einem Strang ziehen, also EINE Distribution und ihre Spins entwickeln? Es gäbe einen unglaublichen Zuwachs an Geschwindigkeit, Übersichtlichkeit, Fortschritt, anstatt das viel Energie investiert wird um eine eigene Distribution von Ubuntu usw. zu forken. Und „Ich nutze Linux“ wäre eindeutig, es gäbe einen Wiedererkennungswert, demzufolge möglicherweise mehr Nutzer. Man könnte Spins erstellen, die die verschiedenen Vorlieben (Desktops, Brandings, Varianten des Kernels wie -lowlatency) reflektieren.
Die Anfangs erwähnten Probleme wären mit so viel Power leichter zu lösen.

Collaboration, nicht Konkurrenz.

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Janka
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#2 Post by Janka »

Konkurrenz ist Kollaboration. Ohne Konkurrenz immer neuer Ideen siegt auf jeden Fall der Mist. Und zum Thema es gäbe zuviel Linux-Distributionen:
http://ars.userfriendly.org/cartoons/?id=20090405

Janka
Ich vertonne Spam immer in /dev/dsp statt /dev/null.
Ich mag die Schreie.

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hjb
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#3 Post by hjb »

Hi!

Die Idee, eine gemeinsame Basis für alle Linux-Distris zu haben, ein einheitliches Paketformat und mehr, hätte was. Doch selbst eine minimale Plattform wäre nicht mehr universell genug für alle denkbaren Anwendungen. Zudem wird in der Vielfalt der Distributionen eine Vielzahl neuer Ideen und Entwicklungsrichtungen ausprobiert. Die große Stärke von freier Software!

Das Problem wird zudem stark übertrieben dargestellt. In den Unternehmensdistributionen existiert keine Instabilität.

Grüße,
hjb
Pro-Linux - warum durch Fenster steigen, wenn es eine Tür gibt?

logoft
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gute Idee

#4 Post by logoft »

Nun alle Distris sollten Teile zu einer vereinen.

Aber Treiber gab es früher nicht, es waren Pakete. Linux war früher sehr umständlich.

Heute hat sich sehr viel getan.

Mich ärgert allerdings das die Datei-Struktur bzw die Verzeichnisse das Rechtesystem verkompliziert. Somit ist das Betriebsystemviel zu sehr mit den Programmen verknüpft. Linux oder das Wunsch-Betriebsystem sollte abschließbar sein.
Wie das BIOS, es ist ja auch eigenständig. Oder früher der Amiga, da war das Betriebsystem auf einem Chip gebrannt. Heute könnte man das Betriebssystem auf ne Memorykarte kopieren.

Aber heute werden 1000 Oberflächen angeboten, aber nicht eine ist kompatibel zur anderen. Installiert man Programme kann man sie auf einer anderen Oberffläche (Windowmanger) nicht nutzen, man muß nochmal installieren.

Und was mich immer noch ärgert. Programme sind nur schwer zu finden. Wenn man die Tab-Taste nutzt ist es mehr ein Zufall was zu finden.
Eine eigene Ordnung ist kaum möglich.

Bei Windows gibts EXE, COM und BAT. Bei Linux kann man nach Flags suchen oder die Dateien enfärben. Der Midnight Commander zeigt ein Sternchen vor einer ausführbaren Datei.

Warum soll man sich bei einem anderen Betiebsystem umgewöhnen? Und das ist nun mal UNIX? Das wäre egal, wenn man es nicht wie Unix nutzt.
Einfach ein Betriebsystem. OS/2 war damals ein eigenständiges. Genauso eines müßte es wieder geben.

Apples wäre eins.
Android usw

Ich habe mal die 'fstab' versteckt und kernel panic gabs. Für ein stabiles System dürfte es solche Pannen nicht geben. Man könnte bei einem Betriebsystem eine gewisse Künstliche Inelligenz erwarten.

Ich habe einen Flachbettscanner gebraucht geschenkt bekommen. Warum es bei Windows die TWAIN-Quelle gibt, keine Ahnung. Unter Linux funktioniert er auch noch nicht. WArum sovieles so umständlich sein muß verstehe ich nicht.

Es gibt den abgebissenen Apfel, ein klares Signal. Ich werde mir es mal auf einen Stick machen. Es nennt sich Pear OS.

Linux verwirrt nur. Und erst geht der Distri-Stern auf und in 2 Jahren geht er wieder unter. Welche Distri könnte man treu bleiben ?? Früher gab es BeOS, weg. Nennt sich jetzt anders.

Früher gab es FreeBSD, klar eine Server-Distri. Nun gibt es PC-BSD.

Wer soll da denn noch durchblicken. Distrowatch zeigt es im Internet wieviel es gibt.

Was macht ein Betriebsystem? Es steuert die Hardware. Und genau das sollte es tun. Warum braucht eine Distri Gnome und eine Kde?? 2 Distris, warum? Knoppix Kanotix, WARUM??
1 für alle und alles andere wären Alternativen. Mit einer könnte man 100 Prozent Gleichgesinnte Leute finden und fragen, wie bei Windows, alle nutzen eins.

Auf so ein Betriebsystem warten wohl alle. Und Linux ist es bisher noch nicht.

ReactOS hätte eins werden können, anscheind programmiert das nur einer alleine :-)) Denn es geht kaum vorwärts.

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Janka
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Re: gute Idee

#5 Post by Janka »

logoft wrote:Oder früher der Amiga, da war das Betriebsystem auf einem Chip gebrannt.
Das ist falsch. Der Amiga 1000 enthielt nur einen Bootlader, man musste das AmigaOS von der Kickstart-Diskette laden. Im Amiga 2000 und Amiga 500 gab es ein dafür ein ROM und prompt hatte man Update-Probleme mit diesem Teil des OS. Die Workbench, also die gesamte GUI, musste bei allen Amiga-Modellen von Diskette bzw Platte nachgeladen werden.

Davon haben die meisten Benutzer nur nichts mitgekriegt, weil sie direkt von einer Diskette gebootet haben, die jeweils ein eigenes Minimal-OS für eben das eine Spiel auf der Diskette mitbrachten.
Installiert man Programme kann man sie auf einer anderen Oberffläche (Windowmanger) nicht nutzen, man muß nochmal installieren.
Das ist auch falsch. Ich z.B. nutze Fluxbox, und ich kann problemlos sowohl KDE-Programme als auch Gnome-Programme nutzen. Wenn du das nicht kannst, machst du etwas falsch.

Und was mich immer noch ärgert. Programme sind nur schwer zu finden. Wenn man die Tab-Taste nutzt ist es mehr ein Zufall was zu finden.
Nochmal, das hatte ich dir schonmal erklärt: Die Tab-Taste ist kein Applikationssuchtaste, sondern eine Abkürzungstaste. Damit man Programme und Dateinamen mit den ersten zwei drei Buchstaben+TAB abkürzen kann, müssen logischerweise diese ersten Buchstaben signifikant sein. Es nützt nichts, wenn die letzten Buchstaben signifikant sind, denn dann hätte man alles bis dahin ja schon eingetippt.

Wenn du ein Programm benutzen willst, musst du den Namen kennen. Wenn du dir den Namen nicht merken kannst, mach dir eine Liste nach Aufgabe.

Ich habe mal die 'fstab' versteckt und kernel panic gabs. Für ein stabiles System dürfte es solche Pannen nicht geben. Man könnte bei einem Betriebsystem eine gewisse Künstliche Inelligenz erwarten.
Ich bezweifle eine Kernel Panic, weil eine Konfigurationsdatei fehlt. Das System bootet ohne /etc/fstab nicht mehr so ohne weiteres, richtig.

Wenn du dich gegen eigene Dummheit schützen willst, arbeite niemals als root. Wenn du das nicht komplett vermeiden kann, schalte SELinux ein und benutze ein Profil, das root praktisch alle händischen Eingriffe erstmal verbietet. Dann musst du vor dem verstecken der /etc/fstab erstmal das Profil ändern und kommst währenddessen vermutlich auf den Gedanken, was der Blödsinn überhaupt soll.

Ich habe einen Flachbettscanner gebraucht geschenkt bekommen. Warum es bei Windows die TWAIN-Quelle gibt, keine Ahnung.
TWAIN ist eine Schnittstelle für GUI-Programme, die einen Scannerdialog unterstützen sollen. Das GUI-Programm öffnet keinen eigenen Scannerdialog, sondern ruft die TWAIN-Library des Systems auf, und diese ermittelt nach den installierten Scannern, welche Library mit dem zum Scanner passenden Dialog aufgerufen werden soll. Ab da ist das alles eine Aufgabe der Software, die der Scannerhersteller seinem Gerät mitgegeben hat. Wenn du diese passende Software nicht installiert hast, passiert gar nix.
Unter Linux funktioniert er auch noch nicht.
Das könnte man ja ändern, wenn du das Modell mitteilen würdest.
WArum sovieles so umständlich sein muß verstehe ich nicht.
Es ist umständlich, weil es nicht aus einer Hand kommt. Das ist aber genau das Erfolgskonzept. Die Leute kaufen nicht das, was sie brauchen, sondern das, was beworben wird. Und beworben wird MS-Windows, weil es Millionen von Leuten gibt, die gut vom Verkauf von Zusatzprodukten und -dienstleistungen dafür leben können. Das ist die MS-Markertingarmee.

Bei Linux kommt die Software auch nicht aus einer Hand, aber die Distributionen tun wenigstens was dafür, dass alles einigermaßen zusammenarbeitet. Das ist ja gerade deren Aufgabe.

Apples "einfache Bedienbarkeit" (auch mehr Wunsch als Tatsache) hat viel damit zu tun, dass eben alles aus ganz wenigen Händen kommt und vor allem, dass Apple.Benutzer wenig an ihrem System herumbasteln.

Dass es mit der einfachen Bedienbarkeit schnell vorbei ist wenn viele Köche mitkochen merkst du schon bei einem iPhone - sobald man Apps leicht installieren kann werden die Leute es tun, und genauso sorglos installieren sie sich dann Trojaner.

Janka
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OCmylife
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#6 Post by OCmylife »

http://www.felix-schwarz.name/files/ope ... t_Windows/

Sehr passend zum Thema. Leider etwas zu lang geworden. Aber im Grunde genommen Stimme ich dem zu.

Meine Meinung zu dem Thema: Eine Distribution sucht man sich nicht nach den vorinstallierten Programmen, oder welchen Desktopmanager bzw Windowmanager diese Distribution verwendet, aus. Sondern aufgrund des Paketmanagers, welche persönliche Preferenzen man an sein Betriebssystem stellt(muss alles per GUI gelöst werden, brauche ich lang getestete Pakete oder möchte ich immer das Aktuellste haben, baue ich mir meine Pakete lieber selbst und passe diese danach noch an oder ist mir vor kompiliert lieber, usw usf.). Und was das angeht sind wir nunmal nicht alle gleich. Der eine will ein schlankes aktuelles System, das er selbst gestalten möchte und dem anderen ist es herzlich Wurst. Wir brauchen keine 1000 Distros, aber die wir nicht mögen, können wir ja meiden ;-)

Zudem ist Linux wie ich gemerkt habe, auch nicht für jederman etwas. Gerade die Leute die Windows gewohnt sind, ärgern sich dann, warum dieses oder jenes Programm von derdm oder aldi foto cd nicht funktioniert. Wie es in dem Artikel steht, ist es aber auch gar nicht das Ziel von Linux.

Das ganze könnte man noch ewig weiter diskutieren. Fakt für mich ist:
Gamer, bleibt bei Windows. Wine ist keine vernünftige Alternative und Steam ist erst noch im Aufbau.
Diejenigen die den Umfang von Linux nicht schätzen und bei ihrem vorgekauten Iphone auch völlig zufrieden sind, sollen auch bei Mac OS bleiben, oder dahin wechseln, wenn ihnen dies und das bei Windows auf den Keks geht. Fehlerfrei sind aber auch diese Systemd nicht!
Und diejenigen die bereit sind sich für Alternativen zu begeistern, nicht faul sind und wissen wie man Google bedient, sich ihr Betriebssystem selbst nach Maß anzufertigen oder aus den möglichen Alternativen auszuwählen, werden auch mit Linux sehr zufrieden sein und auch nichts anderes mehr wollen.

Mich persönlich nervt es einfach nur noch, das Linux immer mit Windows verglichen wird. Wir haben unseren Spaß, ihr euren, aber versucht nicht aus Linux ein Windows zu machen. Over and Out

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