Onboard Grafikkarte und Shared Memory

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Klaus

Onboard Grafikkarte und Shared Memory

#1 Post by Klaus »

Hi!

Mich würde mal interessieren, ob Linux problemlos mit onboard-Grafikkarten laeuft, die keinen eigenen Speicher haben, also etwas vom RAM wegnehmen.

Jochen

Re: Onboard Grafikkarte und Shared Memory

#2 Post by Jochen »

Kein Problem. Ich habe ein Asus SP97-XV unter Linux am Laufen. Linux sieht halt was weniger RAM und läuft langsamer (wie jedes Betriebssystem auf solchen Boards, da sich Grafikchip und Prozessor um die Zugriffstzeiten zum RAM prügeln müssen). X unterstützt den Chip (2D, der bringt aber sowieso keine 3D-Fähigkeiten mit).

Mein Tip: Da solche Boards typischerweise nicht gerade zum High-End gehören, besorg Dir eine billige (PCI-?)Grafikkarte und steck sie rein. Erfolg: Mehr Speicher und spürbar mehr Leistung. Billiger kann man sein System nicht tunen. Bei mir tut's 'ne alte Elsa Winner T2D (irgendein S3-Chip) mit 2MB.

Jochen

Klaus

Re: Onboard Grafikkarte und Shared Memory

#3 Post by Klaus »

Also mit OnBoard-Grafikkarte läuft das ganze System langsamer?

Meinst du jetzt wegen der Menge oder wird die Zugriffszeit vermindert? Weil genug Ram wird da sein, es kommen 512 MB rein.

Jochen

Re: Onboard Grafikkarte und Shared Memory

#4 Post by Jochen »

Zugriffszeit.

Onboard-Grafikkarten gibt es in zwei Ausführungen: Mit eigenem Speicher oder mit Speicher, der vom Hauptspeicher abgezweigt wird. Die zweite Variante kennt man unter dem Namen UMA (Unified Memory Architecture).

Die erste Variante ist die harmlose, halt wie eine normale Grafikkarte, nur halt direkt auf's Board gelötet. Bremsfaktor = 0.

Die zweite (UMA) ist ein Bremser, weil der Grafikchip sich mit dem Prozessor um die Zugriffszeiten auf's RAM prügelt. Zu einem gegebenen Zeitpunkt kann nur einer von beiden auf's RAM zugreifen. Wenn man sich nun mal vorstellt, dass man eine Auflösung 1024 * 768 bei 24 Bit Farbtiefe und 80Hz fährt, dann geht einem von der Gesamt-Speicherbandbreite 1024 * 768 * 3 * 80 = 20MB/s flöten. Schliesslich muss das Bild ja 80 Mal in der Sekunde wieder aufgefrischt werden, dementsprechend kriegt der Grafikchip Vorfahrt. Der Prozessor muss solange Däumchen drehen... Typischerweise bremst UMA den Prozessor um 1 - 2 Prozessorklassen herunter.

Jochen

cptchaos
Posts: 129
Joined: 06. Jun 2000 21:42

Re: Onboard Grafikkarte und Shared Memory

#5 Post by cptchaos »

Moin Moin,

kleiner Fehler in deiner MPU.

1024 * 768 * 3 *80 entspricht ca. 180 MB/s und nicht 20 MB/s

Wenn man bedenkt das ältere Boards (LX Chipsatz) maximal ca 500 MB/s - 700 MB/s Speicherdurchsatz hat kann dieses schon ein ganz schöne Bremse sein.

Das aktuelle CUL2 von ASUS mit Grafik on Board (UMA) wird durch die Grafikkarte um ca. 15 % ausgebremst, hierbei ist dieses je nach Anwendung sehr stark spürbar. Ansonsten ist der 815 Chipsatz aber sehr zu empfehlen, ist halt die Weiterentwicklung des guten alten BX.

Also kauft euch lieber eine günstige Grafikkarte.

Marek

Jochen

Re: Onboard Grafikkarte und Shared Memory

#6 Post by Jochen »

Tatsache! Wie habe ich mich denn da vertan?!? Auf jeden Fall ein Dankeschön für die Berichtigung.

Jochen

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