SCSI-Partitionsanzahl

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sentor

SCSI-Partitionsanzahl

#1 Post by sentor »

Hallo,
ich habe 4 SCSI Platten in einem Hardware-Raid5 System laufen. Linux erkennt die 4 Platten als ein Volume mit der richtigen Kapazität. Nun wollte ich dieses Volume partitionieren, aber bei 15 ist Schluss. Ich brauche aber Partitionsgrössen, die 2 GB NICHT überschreiten, da dies der maximale Platz ist, den unser Datenbankserver verwalten kann. Wie kann ich die Anzahl der Partitionen vergrössern ? Weiss jemand einen Rat. Mit mknod ... ist es nicht getan, denn sda 8 major ist auf 15 minor begrenzt, bei 8 major und 16 minor geht sdb los. Muss ich hier einen LVM installieren? Eigentlich wollte ich von derartigen Softwareexperimenten absehen.

Besten Dank für jeden Tip.

sentor

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Stormbringer
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Re: SCSI-Partitionsanzahl

#2 Post by Stormbringer »

Hi,

Du brauchst auch für das OS Partitonen kleiner 2GB?
Also, zumindest von Informix weiß ich, daß OS Bereiche, auf die Informix nicht zugreift, größer 2GB sein können.

Gruß
Continuum Hierarchy Supervisor:
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Descartes

Re: SCSI-Partitionsanzahl

#3 Post by Descartes »

> Ich habe 4 SCSI Platten in einem Hardware-Raid5 System laufen. Linux erkennt die
> 4 Platten als ein Volume mit der richtigen Kapazität. Nun wollte ich dieses Volume
> partitionieren, aber bei 15 ist Schluss. Ich brauche aber Partitionsgrössen, die
> 2 GB NICHT überschreiten, da dies der maximale Platz ist, den unser Datenbankserver
> verwalten kann.
Normalerweise arbeiten Datenbankserver so dass sie ihre Daten entweder in Datendateien oder direkt auf Partitionen speichern indem der DB-Server im Raw-Modus direkt mit der Partition "redet".
Im ersteren Fall (Datei) kannst du doch beruhigt mehrere DB-Datendateien (ich denke hier an die *.ora Dateien bei Oracle) auf eine riesige Partition legen.
Im letzteren Fall (Partitionen) ist es leider so dass du dich danach richten musst welche Partitionsgrösse die DB maximal verwalten kann. In deinem Fall scheinbar max. 2 Gigabyte.

BTW: Für einen Datenbankserver nehme ich RAID-1 (eventuell per RAID-0 zusammengeschaltet => RAID-10).

> Wie kann ich die Anzahl der Partitionen vergrössern ?
Die maximale Anzahl von Partitionen ist auch durch die Partitionstabelle begrenzt!

> Weiss jemand einen Rat. Mit mknod ... ist es nicht getan, denn sda 8 major ist
> auf 15 minor begrenzt, bei 8 major und 16 minor geht sdb los. Muss ich hier
> einen LVM installieren? Eigentlich wollte ich von derartigen Software-
> experimenten absehen.
Ich würde LVM verwenden.

Das komplette RAID-5 zu einem Physical Volume (PV) machen und dort drin dann lauter 2 Gigabyte grosse Logical Volumes (LV) anlegen. Wenn dir hierbei die Devices ausgehen sollten dann schau dir zusätzlich zu LVM noch das EVMS (Enterprise Volume Management System) an.

[<!--no-->1<!--no-->] Logical Volume Manager
<a href="http://www.sistina.com/products_lvm.htm" target="_blank"><!--auto-->http://www.sistina.com/products_lvm.htm</a><!--auto-->

[<!--no-->2<!--no-->] LVM HOWTO
<a href="http://tldp.org/HOWTO/LVM-HOWTO/" target="_blank"><!--auto-->http://tldp.org/HOWTO/LVM-HOWTO/</a><!--auto-->

[<!--no-->3<!--no-->] Enterprise Volume Management System (EVMS)
<a href="http://evms.sourceforge.net/" target="_blank"><!--auto-->http://evms.sourceforge.net/</a><!--auto-->

katharina

Re: SCSI-Partitionsanzahl

#4 Post by katharina »

Warum macht ihr das alles so schwer? arbeite doch einfach mit einer grossen partition und Quotas!
Gruss, kat

Descartes

Re: SCSI-Partitionsanzahl

#5 Post by Descartes »

@katharina
> arbeite doch einfach mit einer grossen partition und Quotas!

Und in wie fern soll das dann funktionieren, wenn der DB-Server nicht mehr als 2 Gigabyte Speicher addressieren kann ("Partitionsgrössen, die 2 GB NICHT überschreiten, da dies der maximale Platz ist, den unser Datenbankserver verwalten kann.") beispielsweise weil er auf die Partitionen RAW zugreifen möchte? Dann bringen dir Quotas auch nichts -- es geht ja nicht darum der Datenbank zu verbieten mehr als 2 Gigabyte Daten abzulegen sondern darum dass die Datenbank evt. nicht mehr als 2 Gigabyte Speicher addressieren kann (man vergleiche nur mal das Problem bei >2GB grossen AVI Videos auf nicht-NTFS Dateisystemen).

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Stormbringer
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Re: SCSI-Partitionsanzahl

#6 Post by Stormbringer »

Naja, ich hatte sentor in der Art verstanden, daß er keinen Platz brach liegen lassen wollte.
(Oder benötigst Du tatsächlich so viele Partitionen?)
Von daher mein posting - aber die exaktere BEschreibung von descartes zu lesen ist auch recht interessant ... ,-)

Gruß
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sentor

Re: SCSI-Partitionsanzahl

#7 Post by sentor »

Danke an die, die mir geantwortet haben.
Es ist so, dass ich die DB im RAW-Modus betreiben will. Dies ist der Modus, der am performantesten ist. Die von mir verwendete Datenbank wird in sog. DB-Spaces aufgeteilt, denen n Chunks zugeordnet werden können. Die Chunk-Grösse ist bei der DB auf 2 GB begrenzt. Nun ist das Datenvolumen bei uns so gross, dass dieser Platz nicht lange ausreichen würde, also muss ich den DB-Spaces viele Chuncks mit max. 2GB zuordnen. Da Linux das RAID-5 als sda erkennt ist bei meiner derzeitigen Konfiguration bei sda15 Schluss. Die Sache mit dem LVM zu machen möchte ich umgehen, da mir ein LVM auf unserem Firmenserver schon mal abgeraucht ist.

Besteht eigentlich die Möglichkeit, dass man das devfs, auf alle Fälle im 2.4.18 vorhanden, aber noch experimentell, verwendet. Ich glaube dieses adressiert die Hardware anders, nicht mehr über major und minor, mithin müsste die Partitionsanzahl auch nicht nach oben begrenzt sein, denn genau der Punkt, nämlich die Begrenzung der minors bei sda, ist ursächlich für die NUR 15 Partitionen.

Danke für jeden Hinweis.

sentor

rossi

Re: SCSI-Partitionsanzahl

#8 Post by rossi »

Nein. Wenn ich nicht eine entscheidende Entwicklung verpasst habe, können PCs in einer erweiterten Partition max. 15 deren ansprechen. Linux benutzt bei PCs das DOS Plattenlabel (hat _nichts_ mit dem Dateisystem zu tun).
Ob ein LVM da tricksen kann, weiß ich nicht, mußt Du Dich schlau machen, kann aber gut sein.
Da hilft auch devfs nichts und hat nichts mit Linux oder Windows zu tun, das letzteres gleichen Restriktionen hat.
BSD hat es da einfacher (da eine extra Unterteilung in slices erfolgt). BSD benutzt halt das BSD Label für Partitionsinformationen, nicht das DOS Label, allerdings hast Du da auch keine 15 Partitionen pro slice, sondern, ich glaube, 8.

Du müsstest aber eigentlich 18 Partitionen anlegen können. 3 Primäre und 15 in einer Erweiterten Partition.
Also entweder das Raid aufteilen in zwei RAID5 Volumen (oder zwei Raid 1/10), wenn die Platten langen, oder wirklich mal schlau über LVMs machen. Links gab es ja oben.

sentor

Re: SCSI-Partitionsanzahl

#9 Post by sentor »

IDE Platten können weit mehr als 15 logische Partitionen ansprechen. Hier ist m.E. die Partitionsanzahl auf 63 (primär + logisch) begrenzt, so dass deine Aussage nicht korrekt ist.

Gruss

sentor

Jochen

Re: SCSI-Partitionsanzahl

#10 Post by Jochen »

@rossi: sentor hat Recht - du musst wirklich was verpasst haben. Schon alleine das Prinzip, wie die logischen Partitionen in der erweiterten Partition angelegt werden, spricht gegen eine Beschränkung: Sie sind ineinander verschachtelt. Siehe auch <a href="http://194.158.136.40/teletext/cbarchiv/ass132.txt" target="_blank"><!--auto-->http://194.158.136.40/teletext/cbarchiv ... <!--auto--> :
<blockquote><hr> Der Partitionssektor einer Extended-
Partition enthält daher keinen Lade-
Programmcode, sondern nur die Parti-
tionstabelle. Diese Tabelle enthält
grundsätzlich nur zwei Einträge:

Der erste Eintrag beschreibt die be-
treffende Extended Partition.
Der zweite Eintrag verweist auf eine
weitere Extended Partition (falls noch
eine Partition notwendig ist) oder ent-
hält den Typ 0 (Eintrag nicht belegt),
falls die Liste der Extended Partitions
zu Ende ist.<hr></blockquote>Ob nun ein Betriebssystem in der Lage ist, damit umzugehen, ist wieder eine gaaanz andere Geschichte. Aber zumindest bei IDE-Platten kann bis /dev/hd?63 hantiert werden, dass macht weniger der 4 primären Partitionen 59 logische - das sollte reichen. Bei SCSI geht es tatsächlich nur bis /dev/sd?15, also max. 11 logische Partitionen. Hier ist dann tatsächlich der Fall gegeben, dass das Betriebssystem Grenzen setzt, die nicht in der grundsätzlichen Struktur gegeben sind.

Jochen

Jochen

rossi

Re: SCSI-Partitionsanzahl

#11 Post by rossi »

Man lernt doch nie aus. Inzwischen soll es ja auch IDE Platten geben, wo sich der Schreibcache abstellen läßt oder die soagr Tagged Command Queueing beherrschen. Was immer das ist - es klingt gut :)
Hab eben nochmal kurz gegoogelt, und nichts über eine 15er Limitierung gefunden. Vermutlich hab ich mir das nur eingebildet und es hat nie existiert.
Sorry für die Fehlinfo.

Descartes

Re: SCSI-Partitionsanzahl

#12 Post by Descartes »

> Inzwischen soll es ja auch IDE Platten geben, wo sich der Schreibcache abstellen läßt oder die sogar
> Tagged Command Queueing beherrschen. Was immer das ist - es klingt gut :)

Tagged Command Queueing (TCQ) is an optional part of the SCSI-2 specification. It permits a drive to accept multiple I/O requests for execution later. These requests are "tagged" by a reusable id so that the drive and the OS can keep track of them. The drive can reorder these requests to optimize seeks. For more details, see the SCSI-2 specifications. A draft version is available at
<a href="ftp://ftp.cs.toronto.edu/pub/jdd/scsi-doc/scsi2.10b.gz" target="_blank"><!--auto-->ftp://ftp.cs.toronto.edu/pub/jdd/scsi-d ... <!--auto-->

bzw folgende Beschreibung:

SCSI Interfaces

The Linux 2.4 kernel includes new options that can improve performance of some devices connected to an Adaptec 7xxx SCSI controller by as much as 50 percent or more, and new support for SCSI interfaces using the NCR53C710 chip commonly found in Compaq and NCR computers.

Tagged Command Queueing (TCQ) is a SCSI-2 feature that lets the host adapter send multiple commands to a device queue without waiting for completion of previous commands. A device that includes a feature such as head positioning can optimize its performance by scanning the device queue and executing commands in a sequence other than that in which they were sent.

BTW: So wie ich in der c't gelesen habe soll "Tagged Command Queueing" in SerialATA-II enthalten sein so dass zukünftige SerialATA-II-IDE-Festplatten (heissen die dann noch "IDE" Festplatten oder sind das dann SATA-Platten?) in dieser Hinsicht nicht mehr hinter SCSI sich zu verstecken brauchen.

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