Wurzelverzeichnis ist voll :-(

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wildsilk
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Wurzelverzeichnis ist voll :-(

#1 Post by wildsilk »

Hallo!

Habe seinerzeit bei meiner SuSE 7.1 das Wurzelverzeichnis wohl etwas knapp gewählt....
Überall sonst ist massig Platz auf den Partitionen und /RESERVE wäre auch verfügbar.

Durch 99,x % Auslastung bei "/ " gibts natürlich Probleme z.B. bei Kmail (Öffn. v. Attach).

Gibts einen Weg [/] zu erweitern oder umzuschaufeln z.B. mit der leeren /Reserve Partition und wenn ja... wie stellt Umsteiger und Noch-Nichtprofi das an ??

Nebenfrage: Wieso wird [ / ] so relativ voll, abwohl ja nur einige Verzeichnisse dranhängen z.B. /tmp ?
Gehen die Inhalte in der Verz. alle ??? in die Last von " / " mit ein? Jedenfalls wenn ich /tmpInhalte lösche gibts vorübergehen wieder Luft!

Dank im Voraus für einen Tip!

Franz

Sebastian Ude

Re: Wurzelverzeichnis ist voll :-(

#2 Post by Sebastian Ude »

>Gehen die Inhalte in der Verz. alle ??? in die Last von " / " mit ein?

Nicht ganz.
Wenn du ein Dateisystem in / einhängst, sagen wir mal eine separate Partition auf /tmp, und dort massenweise Dateien ablegst, wird natürlich nur Speicherplatz auf der eingehängten Partition und nicht auf dem an / gemounteten Dateisystem verbraucht.


>Gibts einen Weg [/] zu erweitern oder umzuschaufeln

Die einfachste Möglichkeit ist, einzelne (große) Verzeichnisse wie /home auf separaten Partitionen abzulegen.

Sprich du legst eine neue Partition mit entsprechender Größe an (fdisk oder Partitionierungstool deiner Wahl), erstellst auf ihr ein Dateisystem (mkfs), mountest sie an einen temporären Mountpoint und kopierst den Inhalt von /home oder dem auszulagernden Verzeichnis auf die neue Partition.
Dann kannst du den Inhalt von /home (oder dem anderen Verzeichnis, das du auslagern willst) löschen, und die neue Partition an /home bzw. /tmp oder was du auch ausgelagert hast mounten (vorher natürlich vom temporären Mountpoint unmounten).

Schwupps ist die root-Partition entlastet.

Selbstverständlich kannst du auch die Partition mit dem root-Dateisystem vergrößern, allerdings geht das bei den meisten Dateisystemen nur nach hinten, sprich der unpartitionierte Speicher muss *nach* der Partition sein / der Startblock muss der selbe bleiben.

Falls du das planst, wäre wichtig, welches Dateisystem du einsetzt, da neben dem Ändern der Größe der Partition auch das auf der Partition befindliche Dateisystem auf die neue Größe des Devices (hier: der Partition) angepasst werden muss, wofür es bei jedem Dateisystem andere Programme gibt, die anders bedient werden.


PS:

Neben /tmp kann sich auch /var/log aufblähen.
Abhilfe schafft ein Cronjob, der regelmässig die Logfiles kürzt (ist bei vielen Distributionen schon von Haus aus vorhanden).

Franz

Re: Wurzelverzeichnis ist voll :-(

#3 Post by Franz »

Danke Christian!

Das war schnelle Hilfe :)

Die /Var/logs hab ich mal gelöscht soweit sinnvoll - haben aber ihre eigene Partion, wie auch ALLE wichtigen anderen Verzeichnisse (/opt /var/ /usr /home ...).

Mit df hab ich jetzt 85 % Belegung auf [/] (Mozilla hatte sich dae ingeschlichen, hab ihn rausgelöscht dort)


Zur Situation (will die [/] aufbohren - auch damit ich es mal lerne ! :)

hda5 128 MB ReiserFS = [/] 85 %voll
hda11 8GIGA ReiserFS = [/Reserve] 1%

Ich könnte /Reserve verwenden, wenn auch z.Z. etwas unökonomisch, aber dann wäre ja alles offen! ?<img src="http://www.pl-forum.de/UltraBoard/Images/Happy.gif" border="0" align="middle">

Gibts da ne Lösung, Fußangeln usw.?

2. Festplatte gibts übrigens auch, falls nötig (EIDE).
Welche Verzeichnisse kann ich problemlos dort ablegen und dann (wie) mounten?
Swap wollte das System dort jedenfalls nicht akzeptieren.

Grüße
Franz

Manuel

Re: Wurzelverzeichnis ist voll :-(

#4 Post by Manuel »

SuSE 7.1 ist so blöd, die opt-Sachen (kde, gnome, ... ) bei der Installation auf die Root-Partition zu packen, wenn man keine extra Partition dafür angibt. Von Hand kann
man im richtigen Moment ein opt-Verzeichnis auf /usr anlegen und dann über einen Link nach /opt verknüpfen. Das ist sehr ärgerlich,
da man es meist erst zu spät merkt ...
Von anfänglichen 16 MB (´93) nehme ich heute 256 MB für root, was völlig ausreicht.

Sebastian Ude

Re: Wurzelverzeichnis ist voll :-(

#5 Post by Sebastian Ude »

Hm.

Wie sieht denn genau dein jetziges Setup aus ?

Was liegt auf separaten Partitionen, und was bleibt auf der 128MB großen, an / gemounteten Partition ?

Poste vielleicht einfach mal die Ausgaben von "mount" und "df -h".

Sebastian Ude

Re: Wurzelverzeichnis ist voll :-(

#6 Post by Sebastian Ude »

Anmerkung:

Die Frage bezog sich auf Franz ... tztztz Manuel, was rutscht du auch dazwischen <img src="http://www.pl-forum.de/UltraBoard/Images/Happy.gif" border="0" align="middle">.

marcdevil

Re: Wurzelverzeichnis ist voll :-(

#7 Post by marcdevil »

das mit dem verlinken war schon der richtige ansatz, das kannst du mit allen verzeichnisse, ausser:
bin
sbin
lib
proc
dev
etc wuerde ich auch lassen, ist nicht gross
... noch irgendwas vergessen ?
also move folgende verzeichnisse in /rescue
mv opt /rescue
mv root /rescue
mv usr /rescue
mv home /rescue
mv var /rescue
mv tmp /rescue
wenn sie nicht eigene partitionen sind
und mache
ln -s /rescue/opt /opt
ln -s /rescue/root /root
ln -s /rescue/usr /usr
ln -s /rescue/home /home
ln -s /rescue/var /var
ln -s /rescue/tmp /tmp
fertig

Jochen

Re: Wurzelverzeichnis ist voll :-(

#8 Post by Jochen »

ARG! "/etc würde ich lassen"?!? Natürlich! Ohne /etc/inittab macht das Booten keinen rechten Spass... Zu diesem Zeitpunkt ist nämlich nur die Root-Partition gemountet.

wildsilk
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Re: Wurzelverzeichnis ist voll :-(

#9 Post by wildsilk »

Soviel Hilfe ! Ist man garnicht gewöhnt ! :) Danke

Marc : Deine Tips probiere ich mal generell auf ner anderen Platte aus, hier ist die STruktur wohl nicht danach. Aber ich wills ja lernen !!

Sebastian: Hier die Info

/dev/hda5 86% /
/dev/hda1 36 /boot
/dev/hda9 26% /home
/dev/hda2 34 /opt
/dev/hda11 6 /reserve
/dev/hda6 26 /usr
/dev/hda8 29 /var
/dev/hda10 16 /wrk


Von Mount:
Alle bis auf /boot type ext2
hängen an (siehe oben) type reiserfs

ansonsten steht da:


/dev/hda5 on / type reiserfs (rw)
proc on /proc type proc (rw)
devpts on /dev/pts type devpts (rw,mode=0620,gid=5)

/dev/hdxxxxxxx s. oben


/proc/bus/usb on /proc/bus/usb type usbdevfs (rw)

(Bis auf die hdax Einträge ist mir da alles spanisch - muss ich mal herumblättern)


Hilf das weiter ? /Reserve ist gigagroß !
NS: Trotz Umleitung in eine Datei hab ich die Info von mount und df hier nicht reingebracht (also abtippen, war das ook ?)

Franz

Sebastian Ude

Re: Wurzelverzeichnis ist voll :-(

#10 Post by Sebastian Ude »

@ F.Mack

Tja, mehr kannst du gar nicht "auslagern", da der Rest (/bin, /lib, /etc, /dev ...) vom System gebraucht wird, noch bevor es die anderen Partitionen einhängen kann (siehe das nette Beispiel von Jochen mit der inittab).


Wie wäre es, wenn du deine root-Partition etwas vergrößerst ?

Du musst dafür nur ein paar unpartitionierte Blöcke Speicherplatz nach der root-Partition schaffen (von mir aus kopier den Inhalt der Partition nach der root-Partition auf die "Reserve"-Partition und lösch diese dann).
Dann kannst du (wie schon oben angesprochen) die root-Partition löschen und neu mit dem *selben* Startblock, aber einem größeren Endblock anlegen.
Danach muss nur noch die Größe des Dateisystems mit resize_reiserfs auf die neue Größe des Devices (der Partition) angepasst werden.

Du kannst ja aber auch mal mit

du -hx --max-depth=1 /

nachschauen, welche von den nicht ausgelagerten Verzeichnissen da so viel Speicher schlucken, denn die 128 MB müssten eigentlich reichen ...

wildsilk
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Re: Wurzelverzeichnis ist voll :-(

#11 Post by wildsilk »

>Sebastian

Wenn ich den / Inhalt verschieben will , gibts da keine Probleme mit Systemdateien (hab da noch die Win-Problematik im Kopf, und durchblicke die Systemedateiproblematik bei Suse-Linux noch nicht so recht!)

Also. Kopieren kpl. irgendwohin,
Nachfolgepartion löschen
/ löschen und neuanlegen aber größer und DANN ?
Einfach reserve Inhalt wieder nach / kopieren ? Und das sitzt dann am richtigen Platz? Neu mounten...
resize_reiserfs (welche Optionen brauch ich da eigentlich? man sagt nix dazu)

.....Fragen ....

Franz

Sebastian Ude

Re: Wurzelverzeichnis ist voll :-(

#12 Post by Sebastian Ude »

@ F. Mack

Also, fangen wir mal ganz vorne an.

Wir wollen deine root-Partition vergrößern.
Das geht bei reiserfs (und den meisten anderen für Linux verfügbaren Dateisystemen) nur nach hinten, sprich der Startblock muss gleich bleiben, und der Endblock darf sich weiter nach hinten verschieben (nicht umgekehrt).

Von daher muss die Partition hinter deiner root-Partition, also hda6, von dort weg, weil wir nach der root-Partition (hda5) unpartitionierten Speicher brauchen.

Da du die Daten auf hda6 (/usr) aber noch brauchst, kopierst du zuvor den Inhalt von hda6, also /usr, nach /reserve.

Sobald hda6 dann gelöscht ist haben wir was wir wollen ... unpartitionierten Speicherplatz *nach* der zu vergrößernen Partition (hda5 / root-Partition).

Um nun die Partition größer zu machen, also den Endblock nach hinten zu verschieben, löscht du die Partition einfach in fdisk und legst sie neu an (mit dem selben Startblock wie zuvor, aber mit einem höheren Endblock).
Keine Angst, deinen Daten passiert dabei nichts, fdisk ändert ja lediglich die Partitionstabelle.

Zuletzt muss dem reiserfs-Dateisystem nun noch klar gemacht werden, dass das Gerät, auf dem es sitzt (also die Partition) plötzlich größer geworden ist.
Dafür reicht es, resize_reiserfs mit der betreffenden Partition als Parameter aufzurufen, also in deinem Fall:

resize_reiserfs /dev/hda5

resize_reiserfs passt dann automatisch die Größe des reiserfs-Dateisystems auf die neue Größe der Partition an.


Selbstverständlich musst du das alles von einem Rettungssystem / Mini-Linux / einer zweiten Linux-Installation aus machen ... du kannst ja nicht mitten im Betrieb Veränderungen am aktuellen root-Dateisystem durchführen.


Aber vielleicht ist es viel einfacher, mal mit dem erwähnten

du -hx --max-depth=1 /

zu schauen was da den Speicher frisst.
Wie gesagt, die 128 MB sollten im Normalfall ausreichen.


PS:

Was ist eigentlich mit deiner hda7 ?
Steht die leer ?

Dann packen wir vielleicht einfach den Inhalt von hda6 (/usr) auf die leere hda7, löschen die hda6 und vergrößern wie angepsprochen die hda5 (/).

Meinolf Gödde

Re: Wurzelverzeichnis ist voll :-(

#13 Post by Meinolf Gödde »

Genial erklärt <img src="http://www.pl-forum.de/UltraBoard/Images/Wilk.gif" border="0" align="middle">
Meinolf

Franz

Re: Wurzelverzeichnis ist voll :-(

#14 Post by Franz »

Danke zusammen!

Wirklich genial erklärt! Auch der Hinweis auf Mini- bzw. Reserversystem war nicht umsonst, Sebastian !!!!Manchmal überschätzt man Linux (oder sich ?) etwas!

Jetzt fehlt mir nur noch ein Tip:

Hab ne 2. neu installierte SuSE 7.2, die läuft.
Wollte jetzt auf die ex-Masterplatte mit dem angesprochenen (root-voll) Problem zugreifen...... und finde sie nicht mehr! Umgejumpert ist sie auf slave, in /etc/fstab ist sie natürlich nicht (da wohl zum Zeitpunkt der 7.2 Installation nicht als Slave eingebaut !? ) wie krieg ich (ohne Klimmzüge) raus,
wie und als was ich sie in fstab reinschreiben muss ? Erkennt Linux nicht automatisch was da so an Festplatten mit hochfährt - rundherum ?

Gruß Franz

Sebastian Ude

Re: Wurzelverzeichnis ist voll :-(

#15 Post by Sebastian Ude »

>Erkennt Linux nicht automatisch was da so an Festplatten mit hochfährt - rundherum

Ja, tut es.
Mach mal ein

dmesg | less

und scroll dann so lange runter, bis die Meldungen vom IDE-Controller kommen.
Dort sind dann auch alle erkannten Festplatten gelistet.

Allerdings trägt Linux verständlicherweise nichts automatisch für dich in die fstab ein <img src="http://www.pl-forum.de/UltraBoard/Images/Happy.gif" border="0" align="middle">.

Du kannst ja mal ein

cat /proc/partitions

machen, das listet alle vorhandenen Partitionen deiner Platten.

Sofern wir vom ersten IDE-Channel reden, und du dort die Platte von Master auf Slave umgejumpert hast, und die Partition vorher "hda5" hiess, dann müste sie jetzt "hdb5" sein.

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