Linux Lizenzen

Forum für Leute, die von anderen Systemen auf Linux gewechselt haben oder den Umstieg planen
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artus_Excalibur
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Linux Lizenzen

#1 Post by artus_Excalibur »

Hi, bin neu im Linux Thema. Muss mich aber jetzt mit dem Thema befassen da wir sehr hohe Lizenz kosten an MS bezahlen müssen und unser Chef sich fragt ob man da nicht mit Linux günstiger fahren könnte.

Meine Frage: Ist es bei Suse oder anderen Distributoren nicht genauso wie bei Microsoft das man für die Lizenzen als Unternehmen bezahlen muss? Momentan sieht es bei uns so aus:

1. win2k server (Lizenz)
2. XP clients (Lizenz)
3. Zugriff von XP auf Win2k (Cal Lizenz)

heist also man braucht nicht nur die Lizenz für die clients oder server, sondern man braucht noch eine zusätzliche Lizenz (CAL) für ca. 200€ damit diese beiden untereinander kommunizieren dürfen!

Ist das bei Suse oder den anderen Distributoren ähnlich???

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Lateralus
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#2 Post by Lateralus »

Nein. Die GPL verbietet Lizenzkosten. Alles, was unter der GPL steht, verursacht also keine. SuSE vertreibt, glaube ich (und ich kann mich irren!), manchmal auch ein bisschen lizensierte Software, aber die hat mit dem Grundsystem dann meist nicht viel zu tun.

In der Regel kannst du dich an folgendes halten: Was du aus dem Netz bekommst, ist frei. Hier eine URL, wo du dir verschiedene Distributionen herunterladen kannst. Auf den FTP-Servern von SuSE findest du natürlich auch SuSE-Medien. Es liegt alles als ISO-Image vor.

www.linuxiso.org

artus_Excalibur
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#3 Post by artus_Excalibur »

Also, sehe ich es richtig, das mich linux nichts kostet? (außer nerven beim lernen ;)

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Lateralus
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#4 Post by Lateralus »

Linux kostet dich Zeit, kein Geld, richtig. Aber das täte Windows genauso, wenn du es kennen lernen wolltest. That's life.

Um mal ein bisschen über den Tellerand zu schauen: Linux-Systeme werden wegen der Administrations- und Einarbeitungsszeit bemängelt. Der Einarbeitungszeit ist dabei eigentlich eine Umgewöhnungszeit (meist zumindest). Linux-Adminstratoren sollen mehr Geld verdienen, als Windows-Administratoren. Dies ist auch in der Hinsicht verständlich, dass man bei Linux ein paar Grundlagen verstanden haben muss, um als Admin effezient mit dem System umzugehen (behaupte ich, 21-Jähriger jetzt mal).

Das ist also Kritikpunkt Nummer eins:
Adminstrationskosten (nicht weil Linux ständig umkonfiguriert werden muss, sondern weil der Admin mehr Geld bekommt). Dieser Admin wird dann aber wahrscheinlcih auch wissen, wie man mit ein paar Problemen, wie man z.B. "Hacker-Angriffen" (was meist "Kinderspielereien" oder "Windows-Würmer auf der Suche") umzugehen hat.

Eine simple Server-Umstellung ("simple") kostet aber nur den System-Admin Zeit. Das ist alles. Das kann aber schon 'ne Weile dauern. 1 Jahr ist vielleicht ein Anfang - Das heißt nicht, dass man ein Jahr braucht, um einen Server aufzusetzen, das kannst du in einer Woche, aber um zu verstehen, was du nun getan hast, brauchst du das eine Jahr.

Aber selbst das ist verallgemeinert, denn wenn man die Grundlagen hat (werfen wir das Wort "TCP/IP" hier ein), dann braucht man nur die Systemwerkzeuge kennen zu lernen.

Ich beende meinen Erklärungsversuch jetzt. Lerne es kennen, dann weißt du, woran du bist.

artus_Excalibur
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#5 Post by artus_Excalibur »

Super Erklärung!!! :o :idea:

Ok werde es versuchen!

Was würdest du mir als Neuling für eine Distribution Empfehlen??? Suse :?:
Meine Frage mit den Lizenzkosten war darauf bezogen das ich mal gehört habe das Suse das MS von Linux wär!

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Lateralus
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#6 Post by Lateralus »

Zur Distributionswahl findest du einige Beiträge (hauptsächlich unter Diskussionen und Smalltalk). Nur ein Wort: Kein SuSE.

Ich habe nichts gegen SuSE, ehrlich. Aber Leute machen schlechte Erfahrungen damit. Default-Installation laufen nicht, ... (Kannst ja mal das Forum nach "suse" durchsuchen. ;-) )

Außerdem ist das Paketsystem rpm (stammt von Redhat, wird von ein paar Distributionen benutzt) ein Krampf. Man spricht manchmal übertrieben von der rpm-Hell zum Analogon zur dll-Hell (falls du das kennst).

Ubuntu ist ein gutes System, benutzerfreundlich, baut auf Debian auf, welches sehr zuverlässig und sauber ist. Insbesondere das Paketsystem von Debian apt-get ist die richtige Wahl. Ubuntu ist allerdings mehr für den Desktop ausgerichet, aber das ist SuSE eigentlich auch (es sei denn, man wählt diese komische Server-Edition). Du kannst aber aus praktisch jedem Desktop-Linux einen Server basteln.

Für Ubuntu solltest du einen schnellen Internet-Zugang haben. Das ISO-Image findest du hier: http://www.ubuntulinux.org/

Aber schau dir ruhig, diese Beiträge an:
http://www.prolinux.de/forum/viewtopic.php?t=1028973
http://www.prolinux.de/forum/viewtopic.php?t=1028649

Argh! Noch was vergessen: Unter Ubuntu hat der Standardbenutzer alle Rechte, muss diese aber durch ein "sudo" erwerben. (Das verstehst du bald.) Dies ist nicht üblich und dient der Vereinfachung speziell unter Ubuntu! Normalerweise hat man einen Superuser (root == Administrator in Windows), zu dem man mittels "su" wechseln kann und dann als dieser alle Rechte hat. Dies ist ein kleiner, aber feiner Unterschied, der dir auffallen wird, wenn du mal eine andere Distri als Ubuntu benutzt.

Clio
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#7 Post by Clio »

Hi,

ich klinke mich hier mal ein:

Bei der Umgebung, die Du realisieren willst, würde ich kein SuSE (wegen RPM-Paketmanagement) aber auch nicht unbedingt Ubuntu empfehlen.
Wie Lateralus schon schrieb, arbeitet Ubuntu nach dem sudo Prinzip, das ist für den normalen Firmen-Desktop-User keinesfalls zu empfehlen. Dann wird als Standard-Desktop Gnome verwendet. Sehr sehr gewöhnungsbedürftig für einen Windowsuser, um es mal vorsichtig auszudrücken.... Da kommt eigentlich nur eine KDE-Umgebung infrage. Man kann ein Ubuntu natürlich dementsprechend anpassen, aber ohne Basiskenntnisse wird das schwierig.
Ich kann eigentlich nur auf Debian basierende Distributionen empfehlen, da diese stabil sind und durch das apt-Paketmanagement auch leicht auf neuestem Stand zu halten sind.
Das 'reine' Debian Sarge 3.1 oder, auch sehr gut wegen der guten Hardwareerkannung, ein Kanotix 2005-03. Eine Übersicht bietet der folgende Link:

http://distrowatch.com/index.php?language=DE

Zum Lesen gibt es hier einiges:

http://debiananwenderhandbuch.de/
http://www.linuxfibel.de/
http://www.selflinux.org/selflinux-devel/

Viel Erfolg..
Viele Grüße von Clio

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Lateralus
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#8 Post by Lateralus »

Das mit dem sudo kann man aber sehr schnell rückgängig machen, indem man einfach ein root-Passwort setzt und den User aus der Admin-Gruppe rausnimmt.

Ich meinte ja nur mal so zum angucken...

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