Was macht Windows anders als Linux?

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Windows/Linux

Was macht Windows anders als Linux?

#1 Post by Windows/Linux »

Das ist meine Frage.

Bis vor acht Wochen hatte ich einen Laptop auf welchem alle Distris funktionierten. Dann kaufte ich mir einen PC- Intel Pentium 805 D, 2,66GHz mit Radeon XPRESS 2000, Mainbord ASUS P5RD1-VM. Auf diesem konnte ich Windows XP und nun VISTA RC2, Build 5744 problemlos installieren und nutzen.

Die Distributionen, die vorher auf dem Laptop funktionierten (Ubuntu 6.01, Mandriva, SUSE 10.0) blieben einfach nach dem Laden des Kernels beim Installationsboot stehen. Anfragen in verscheidenen Foren, Einstellungsänderungen beim Installationsboot, brachten nichts, immer nur einen schwarzen Bildschirm. Egal ab 32 oder 64-bit Versionen.

Ja, was machen die in Redmond anders als die Entwickler von Linux oder Debian basierten Distris? Diese Frage beschäftigt mich.

Euklid
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#2 Post by Euklid »

Auf über 90% der PCs läuft Windows. Den Rest teilen sich MacOS und unix-ähnliche Systeme.

Manche Firmen schenken es sich da einfach, die Treiber für die übrigen Systeme zu programmieren. Die Redmonder haben also reichlich wenig damit zutun.

Wenn man Linux benutzen möchte, achtet man daher besser vor dem Kauf neuer Hardware, ob die Hersteller dieser Hardware auch Linux-Treiber zur Verfügung stellen.
Und solche Hardware gibt es meines Wissens für jeden Anwendungsbereich.

Ansonsten heißt es: Abwarten, bis der nicht vorhandene Treiber von den Linux-Entwicklern "nachgebildet" wird.

klopskuchen
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#3 Post by klopskuchen »

Ja, was machen die in Redmond anders als die Entwickler von Linux oder Debian basierten Distris? Diese Frage beschäftigt mich.
Nutzen ihre mit viel heißer Schlipsträgerluft geflochtenen wirtschaftlichen Strukturen?
When all else fails, read the instructions .

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Janka
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#4 Post by Janka »

Vermutlich ist die ACPI-DSDT des Gerätes defekt. Da steht drin, wie Interrupts und DMA-Kanäle auf die Hardware verteilt werden sollen, und wie man die Hardware des Rechners schlafen legt/aufweckt.

Anstatt sich an die Spec zu halten, hat der Hersteller nun einfach so lange an der Tabelle rumgefummelt, bis zumindest MS-Windows XP sich installieren ließ. Eine ähnliche Situation wie bei den defekten SPD-EEPROMS von Ramsch-RAM.

Versuch mal "noacpi" als Bootoption. Falls du dann booten kannst, spiele eine korrigierte DSDT in den Kernel ein und sag ihm, er soll diese benutzen und die des Hardware-Herstellers ignorieren.

Janka
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juena2006
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#5 Post by juena2006 »

All' dieses und noch anderes, was mir empfohlen wurde, habe ich ausprobiert. Stets mit dem gleichen Ergebnis: "Lade Kernel..........". Dann blieb der Bildschirm schwarz.

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Janka
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#6 Post by Janka »

Schreib' doch einfach mal, was du sonst noch alles versucht hast. So können wir endlich mit dem Rätselraten aufhören, und dir stattdessen gezielt helfen.

Janka
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juena2006
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#7 Post by juena2006 »

Alle, die Möglichenkeiten, die mir Suse 10.1, Suse 10.2 , Ubuntu 6.01. und "Edgy" sowie Mandriva 2007 nach dem Booten der DVD bzw CD an Installationsmöglichkeiten anboten.

1. ohne, mit ACPI
2. Sicherer Grafikmodus, Text basierte Installation

Bei Madriva gab es entsprechende Boothilfen, aber auch ohne Erfolg.

Ubuntu 6.01 Live CD brachte es mal nach ca 65 Minuten zu einer Desktopoberfläche im 640x480 Modus. Eine Kontrolle der Hardwarekomponenten ergab, dass nichts erkannt wurde. Das war für mich das erste Mal ungewöhnlich, da ich dieses vorher nicht kannte. Zumal ich mit dem Laptop monatelang mit Ubuntu erfolgreich gearbeitet hatte. Nichtmal pppoeconf funktionierte mit gleichem DSL-Modem wie zwei Tage vorher unter Nutzung des noch vorhandenen Laptop. Klar, die Ethernetkarte wurde ja auch nicht erkannt. ULi M526X Ethernet-Controller.

Ich habe gerade nochmals bei SUSE die Hardware-Datenbank durchforstet. Mein Mainboard ASUSTEK P5RD1-VM und die Ati Radeon XPRESS 2000 konnte ich nicht finden. Wenn dem so ist, werden diese Komponenten wohl nicht unterstützt.


Bei den anderen erwähnten Distris kam ich nicht bis zu diesem Punkt, weil auch nach 30-40' nichts anderes als ein schwarzer Bildschirm zu bewundern war.

Dann kamen noch Hinweise aus entsprechenden Foren, dass ich den Kernel auf den Pentium D 805 wegen den zwei Prozessoren anpassen sollte. Nur, wenn ich nur einen schwarzen Bildschirm betrachten kann, kann ich auch keinen Kernel anpassen.

Soweit meine Antwort entsprechend meinem Verständnis.

Danke für Eure Hilfe

Juena

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Janka
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#8 Post by Janka »

Also erstmal: Ein normaler Kernel läuft auch auf einem Mehrprozessorboard -- nur wird dann nur 1 Prozessor bzw. ein Hyperthread genutzt.

Es gibt übrigens noch weit mehr Einstellmöglichkeiten, als die Menüs der Installationsmeiden hergeben. Dazu muss man die Auf die Kommandozeile des Bootloaders. Meist geht das mit Alt+F2 oder über das Menü am Bildschirmrand.

Dass Ubuntu startete, ist ja schon mal ein gutes Zeichen. Dass es so lange gedauert hat, kann daran liegen, dass der dortige Kernel das DMA des Chipsatzes nicht aktiviert hat. Evtl. ist das auch das Problem mit den anderen Distributionen. Wenn das Board sehr neu ist, kann es sein, dass der Kernel auf den Installationsmedien den ATA(IDE)-Chipsatz des Boards noch nicht kennt. Das Einschalten des DMA-Modus kann dann schiefgehen. In diesem Fall mal den Kernelparameter ide=nodma probieren.

Ein "schwarzer Bildschirm" direkt nach dem Laden des Kernels kann auch von einer falschen Framebuffereinstellung herrühren. Viele moderne Boards und Grafikkarten haben kein VESA-BIOS mehr und reagieren seltsam auf das Einschalten eines VESA-Framebuffermodus. In diesem Fall muss man einen Textmodus zur Installation nehmen. Einstellung vga=normal.

Janka
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juena2006
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#9 Post by juena2006 »

Danke für die Hinweise. Da ich noch eine zweite Festplatte ungenutzt im Rechner rumhängen habe, werde ich die Vorschläge ausprobieren.

Ergebnis ergo erst morgen.


Danke juena

juena2006
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#10 Post by juena2006 »

So, jetzt habe ich Ubuntu 6.10 mit vga=normal und mit ide=nodma von der CD gebootet. Dann blieb der Rechner stehen, nun sind meine englisch Kenntnisse recht dürftig. Aber offensichtlich ist der Kernel in Panik geraten und meldete "not syncing: VFS: unable to mount root fs on unknown block (8.1)"

Null Ahnung, was dieses sein soll. Bis zu diesem Punkt wurde vieles meiner Hardware aufgeführt.

Möglich, so wie ich es jetzt durch Googeln mitbekommen haben, kann es an der Kernel-Version liegen, die mit dem Rechner nicht klar kommt.

Was ich abschließend zu diesem Thema sagen will: Ich downloade VISTA RC2, lege die DVD ein und boote und nach 40 ' ist alles klar. Das Problemchen mit dem Soundkartentreiber, lächerlich.

Distris, die auf Linux oder Debian aufbauen, gehen wahrscheinlich immer noch davon aus, dass am PC ein Bastler-Freak sitzt, den es freut, wenn er nach Tagen, wenn überhaupt, irgendwas Buntes auf seinem Desktop sieht. Gut, so freute ich mich bereits bei SuSe 6.0, das war aber vor zehn Jahren.

juena

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Janka
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#11 Post by Janka »

VFS: sind Fehler, die aus dem Dateisystem-Layer des Kernels kommen. Konkret meldet er hier, dass er auf dem Gerät mit der Treibernummer 8, Gerätenummer 1 kein Dateisystem findet, dass er auf / einhängen könnte.

Treiber 8, Gerät 1 ist /dev/sda1, die erste SCSI-Platte. Falls du einen SATA-Controller auf dem Board hast, kann es sein, dass er erwartet, dass dort auch das CDROM mit dem Dateisystem des Installationsmediums dranhängt. Falls du stattdessen ein PATA-CDROM (40-poliger Pfostenstecker) benutzt, könnte dir die Bootoption root=/dev/hda1 weiterhelfen. Evtl. auch root=/dev/hdb1 etc.

Im übrigen gehen die Distributionen einfach davon aus, dass du weißt, was du tust, vor allem, wenn du dir brandneue Hardware kaufst.

Janka
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petameta
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#12 Post by petameta »

Noch nen paar Ideen, evtl. hast Du die ja noch nicht ausprobiert:

- Zusätzlich zum ACPI auch noch den APIC mit "noapic" ausschalten
- Mal mit den BIOS-Optionen rumspielen. Vor allem ne Option wie Plug&Play BIOS würde ich probeweise mal abschalten
- Falls noch nicht geschehen mach mal ein BIOS-Update
- Der Kernel Parameter "pci=" bietet auch einige Optionen. Näheres sollte sich in der Datei "kernel-parameters.txt" finden lassen, die dem Kernel Source beiliegt (unter Documentation)
- Guck mal auf acpi.sourceforge.net, ob's ne korrigierte DSDT für Dein Mainboard gibt.

Daß die Hardware in der SuSE-Datenbank nicht aufgeführt wird hat nicht unbedingt was zu sagen. Grundsätzlich laufen sollte es, mindestens im Textmodus oder mit dem Vesa-Treiber, falls die Grafikkarte nicht "richtig" unterstützt wird.

P.S.: An Probleme mit nem ASUS Board hier im Forum errinnere ich mich. ASUS scheint nicht grad sehr Linux-Kompatibel zu sein.

juena2006
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Joined: 10. Oct 2006 14:00

#13 Post by juena2006 »

Ich hatte mich vor Wochen in dieser Diskussion darüber beklagt, dass ich, nachdem ich einen neuen Rechner kaufte, keine Linux-Distri installieren und nutzen konnten. Nun bin ich fündig geworden. Mit Fedora Core 6 hat alles von Anfang an funktioniert. Hardware komplett erkannt.

gruss juena

Hulk

Linux-Distributionen

#14 Post by Hulk »

Hallo! Vielleicht vorweg... ich benutze sehr gerne Windows. Aber ich bin auch neugierig und dann und wann will ich auch mal ein Linux ausprobieren.

Da ich gerade einen neuen Laptop gekauft habe, schien mir die Gelegenheit irgendwie günstig zu sein. Tja, um es kurz zu machen, hatte ich auch wiederholt das Problem, dass die Installation nicht klappen wollte. Nicht nur, weil Linux irgendwie immer Fachwissen vorraussetzt (selbst bei Ubuntu muss ich mich zwischen verschiedenen Dateisystemen und Partitionierungen entscheiden. Kenn ich mich etwa aus? Hab ich da Bock drauf?). Nein, sondern weil einfach der Bildschirm nach einem kurzen Willkommensgruß schwarz blieb.

Ich wollt aber nicht aufgeben (auch als Windows-Nutzer habe ich ein Recht auf Linux;-) und hab mich durch verschiedene Distributionen gekämpft. openSuse, Ubuntu, Irgendwas-wo-ich-den-Namen-vergessen-hab und zuletzt Linux Mint (so ein Ubuntu-Clone). Letzteres hat dann auch funktioniert.

Keine Ahnung, warum. Vielleicht, weil ich ein 64bit-Dualkernprozessor hab? Sollte aber eigentlich egal sein, oder?

Naja, wollte auch nur sagen, dass man, wenn man wie ich keine Ahnung hat und auch keinen Bock auf Kommandozeilen (die gibt es bei Linux ja echt überall! Unglaublich...), dass man es dann einfach weiterprobieren sollte. Wie gesagt, irgendwann ging es. Toll ist das zwar nicht, aber gut. Es ist ein Computer, da braucht man wohl Geduld.

Warum ich im Endeffekt erstmal noch bei Windows geblieben bin:
- Ich kann meine Spiele weiterspielen (ich spiel halt gerne, für mich ist das ein Argument)
- Linux wollte partout nicht meine Displayauflösung von 1440x900 Pixeln übernehmen
- OpenOffice übernimmt die Kommentare aus Worddokumenten nicht. (Ich weiß, dass das nicht die Schuld von OpenOffice ist, aber ich arbeite nunmal mit Worddokumenten. Da lässt sich nix dran ändern.)

Na, wie auch immer.
Schöne Grüße und vielleicht eines Tages sogar von einem Linux-User...;-)

asdasd

#15 Post by asdasd »

juena2006 wrote:Ich hatte mich vor Wochen in dieser Diskussion darüber beklagt, dass ich, nachdem ich einen neuen Rechner kaufte, keine Linux-Distri installieren und nutzen konnten. Nun bin ich fündig geworden. Mit Fedora Core 6 hat alles von Anfang an funktioniert. Hardware komplett erkannt.

gruss juena

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