Daten aus lost+found "retten"?

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JGBech

Daten aus lost+found "retten"?

#1 Post by JGBech »

Wie das Leben so spielt, kurz bevor die neue Backupplatte in Betrieb ging, weil die Alte ein amoklaufendes Netzteil nicht überlebt hat, hatte ich ein korruptes Dateisystem auf der originalen Platte.
jfs_fsck hat zwar alle Daten retten können und nach lost+found verschoben, aber dort habe ich jetzt tausende von krypitschen Dateien, defacto mein gesamter Urlaub der letzten Jahre in Bildern.
Inhaltlich alle i.O, aber es fehlen eben Namen und vor allem die Position im Dateibaum, also in der Verzeichnisstruktur.

Damit, daß die Dateinamen verloren sind, habe ich mich inzwischen abgefunden, aber besteht evtl. die Möglichekeit, die Dateien zumindest wieder an ihre Origianlposition im Verzeichnisbaum zu bekommen? Die Verzeichnisstruktur könnte ich 1:1 wiederherstellen

Vielleicht ein Datenrettungstool, welches auch jfs spricht? Jemand eine Idee? Außer $$$ für eine professionelle Rettung in einem unterirdischen Labor?

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hjb
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#2 Post by hjb »

Hi!

Aus deinen Ausführungen schließe ich, dass es sich nicht um ein Backup handelt, sondern um eine Auslagerung von Daten. Sonst könnte man einfach das Backup plattmachen und neu anlegen.

Wie immer rächt es sich, kein brauchbares Backup zu haben. Es sollte möglich sein, die Dateien aus lost+found wieder in die normale Verzeichnisstruktur zu verschieben, aber ein Tool ist mir da nicht bekannt.

Grüße,
hjb
Pro-Linux - warum durch Fenster steigen, wenn es eine Tür gibt?

sumsi

lost+found

#3 Post by sumsi »

Moin,

staune (2x):
1 Wer nimmt jfs? .. XFS ist mein Favorit -> unkaputtbar
2. lost+ found, so dacht ich wird nur von ext2/3 genommen. dafür gibt's auf sf.net das Recover-Tool e2undel.

Füe alle anderen Dateisystem: http://www.cgsecurity.org/wiki/TestDisk_DE

-- have a lot of fun --

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hjb
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#4 Post by hjb »

Hi!

@Sumsi: Du hast wohl noch nie einen Defekt an XFS gehabt. Auch dort wird bei Bedarf ein lost+found erzeugt.

Allerdings muss da schon viel kaputt sein, denn kleinere Schäden werden wohl mit einem Unmount und neuem Mounten repariert.

Grüße,
hjb
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sumsi

xfs

#5 Post by sumsi »

Moin hjb,

nö, die Tests wie System auslasten und dann dabei Netzstecker ziehen, booteten anschließend schnell wieder hoch.

Es gab aber eine Kernelversion (ca. 2.6.17 ??) da war xfs buggy.

Grüße
sumsi

JGBech

#6 Post by JGBech »

XFS hat bei mir versch***.
Zuviele defekte, die nicht an der Hardware lagen. Auch wenn sie immer repariert werden konnten -außer, na gut, nicht Standard, wenn man ein XFS System mit nur einer AG anlegt, einfach, weil ein Datengrab nicht mehr braucht, geht kein fsck mehr.

JFS hat den unglaublichen Vorteil, daß man es mit iocharset=utf8 einbinden kann. Damit hat es eine Alleinstellungsmerkmal. JFS ist außerdem resourcenarm - und mit jfsrec gibt es ein recoverytool - welches aber bei einer "sauberen" Platte natürlich nicht greift. Und "sauber" ist meine Platte, dafür hat ja fsck gesorgt. Nur ist die Struktur ist halt in Mors. Ich hätte es vermutlich vor dem fsck anwenden sollen, aber da kannte ich es nicht

Wie dem auch sei, nach dem ISO8895 -> UTF8 disaster, das mich fast wieder in die Microsoftarme getrieben hätte, kommt mir nur noch ein Dateisystem auf die Platte, welches die Datennamen konsistent hält. Und das ist momentan nur jfs. Alle anderen erlauben mischformen, was über kurz oder lang nach hinten losgeht. Insbesondere, wenn auch osteurpäische Dateinamen verwendet werden.

Und 500Euronen für das Kommerzielle nucleus tool, welches außerdem noch Windows bedarf, gebe ich nicht aus da werde ich wohl sortieren müssen.

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jochen
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#7 Post by jochen »

Bevor Du von Hand sortiert: Wenn es sich um Bilder einer Digital-Kamera handelt, dann sollten die EXIF-Tags gesetzt sein. Mit exiftool beispielsweise kannst Du Datum & Zeit der Aufnahme auslesen und danach sortieren. Das sollte zumindest bei korrekt gestellter Kamerauhr :) dafür sorgen, dass Du direkt Bilderserien statt Einzelbilder bearbeiten kannst.

Jochen
Die grösste Lüge der EDV? "Mal eben..."

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