Bootvorgang beschleunigen

Software besorgen und anwenden
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Tommy08

Bootvorgang beschleunigen

#1 Post by Tommy08 »

Hi,

ich habe hier eine kleine Linux-Kiste, die im wesentlichem immer die gleiche Applikation automatisch startet. Das sieht so aus, dass erst die allernötigsten Dienste gestartet werden, dann startet ein Hintergrundprozess, der wartet bis der Bootvorgang beendet ist. Anschließend wird X und Xfce gestartet, welches wiederum dann die eigentliche Applikation ausführt. Jetzt kommt der Backgroundprozess zum Zuge, der die restlichen, nicht dringend benötigten Dienste startet.

Was gibt es jetzt noch für Möglichkeiten, den Bootprozess bis zum Starten der Applikation zu beschleunigen?

Gibt es einen Windowmanager, der schneller als der Xfce lädt?

Kann man weitere Prozesse als nur ein paar Dienste wie Netzwerk, ssh etc. zu einem späteren Zeitpunkt starten?

Oder was für Tricks gibt es sonst noch? Einen optimierten Kernel backen fällt vorerst leider aus.

komsomolze
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#2 Post by komsomolze »

Asynchrones Starten der Anwendungen zBsp mit initng.
Die ifiles-0.1.5 sollten verwendet werden, da sie ziemlich bug-bereinigt sind.
(Die Entwicklung scheint momentan zu stocken)
Falls ein Paket gebaut werden soll, muß vermutlich auch initng gebaut werden.
(Für den Bau des ifiles-Paketes unter debian brauchte ich das initng-dev-Paket)

Die ifiles (Startdateien) enthalten häufig nur den reinen Startbefehl, daher ist Testen angesagt.
(Das gilt aber vermutlich auch für andere "schnelle" Lösungen)

Einige Anwendungen müssen explizit im foreground-Modus gestartet werden, damit initng sie unter Kontrolle halten kann.
-> im sysv-System werden sie normalerweise im daemon-Modus gestartet..



Bootzeiten bei mir ab dem Grub-Menü bis zum kdm-Login:
(6 Dienste + kdm)
initng: 33s, sysv: 43s (davon jeweils 15s für den Kernel)

Der Gewinn hält sich bei dem Aufwand also in Grenzen.





Das schnellere wäre wohl ein funktionierendes! Suspend-to-Disk.
mfg komsomolze

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hjb
Pro-Linux
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#3 Post by hjb »

Hi!

Ein einfacher Window-Manager wie icewm startet deutlich schneller als Xfce. Aber wozu ist es überhaupt nötig, ein paar Sekunden zu sparen?

Grüße,
hjb
Pro-Linux - warum durch Fenster steigen, wenn es eine Tür gibt?

Tommy08

#4 Post by Tommy08 »

Ich habe mittlerweile Fluxbox eingesetzt und den Aufruf von /sbin/udev in rc.sysinit mit einem angehängten "&" in den Hintergrund geschickt, damit bin ich auf einer recht schlappen Hardware jetzt bei unter 40 Sekunden Bootzeit.

Warum ich die Bootzeit runter bringen will ist einfach: Die Kiste ist eine Art Mediacenter - und da CD- bzw. DVD-Player auch keine Minute brauchen, bis sie nach dem Einschalten einsatzbereit sind, sollte auch diese Box möglichst schnell booten. Mythtv/Geexbox etc. sind leider keine Alternative, deren Bootzeiten sind für diese Art von Applikation auch jenseits von Gut und Böse.

OK, Icewm schaue ich mir mal an, wäre ja nett wenn der noch schneller ist als Fluxbox.

komsomolze
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#5 Post by komsomolze »

Tommy08 wrote: und da CD- bzw. DVD-Player auch keine Minute brauchen, bis sie nach dem Einschalten einsatzbereit sind,
@OffTopic
Jetzt muß ich allgemein mal lästern über die neuen digitalen Mediageräte.
Satelliten-Receiver, DVD-Player, terrestrischer Receiver:
Einschalten, Umschalten alles mit einer tranigen Wartezeit belegt,
beim DVD-Player zusätzlich die von der Medien-Industrie vorgelegte Zwangspause mit einem "Rechtshinweis"

Nichts mehr mit meinem geliebten Zappen durch 30 Kanäle in 10 Sekunden (inkl Contentprüfung) oder schneller (ohne Contentprüfung)
Nichts mehr mit sofortiger Kanalwahl eines Senders.
Immer eine Wartepause 1-2sec, so ein Mist.
Dafür digital. :evil:
mfg komsomolze

Tommy08

#6 Post by Tommy08 »

Na dann Off-Topice ich mal mit: die Schlimmste Erfindung IMHO ist das so genannte "Überallfernsehen" DVB-T.

- lausige Qualität, selbst bei gutem Empfang Pixel und Klötzchen weil die Sender zu stark komprimieren
- Empfangsqualität mehr als bescheiden, nur wer nichts gegen Aussetzer bei Bild und Ton und gegen ein zusammenbrechendes, zerstückeltes Bild hat, wird damit glücklich sein (und diese Aussage gilt für eine Entfernung von ca 10 km vom Münchner Olympiaturm, auf dem die Antenne steht)
- Umschaltzeiten zwischen den Kanälen im Sekundenbereich und damit unter aller Sau

Also wo da jetzt der Fortschritt ist, frage ich mich wirklich. Aber der besteht vermutlich darin, dass man auf dem selben Frequenzband jetzt noch 5 unnütze Kanäle mehr unterbringen kann.

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