Linux ist ganz nett zu Windows ABER...

Forum für Leute, die von anderen Systemen auf Linux gewechselt haben oder den Umstieg planen
Post Reply
Message
Author
prolinuxer

Linux ist ganz nett zu Windows ABER...

#1 Post by prolinuxer »

Der Umstieg von Win XP auf Win 7 bringt bis auf DirectX 11 keinerlei Vorteile, sondern fast nur Nachteile.
Der Umstieg von Win Vista / Win 7 auf Linux Ubuntu / Suse 11.1 bringt vom OS her eigentlich nur Vorteile... schneller, ressourcensparender, viele innovative Funktionen (Meldungen kopierbar, Virtual Desktop, 'Immer im Vordergrund'), sicheres Konzept, logischere Bedienung usw. WENN nicht das Schriftbild bei allen Unixoiden so unscharf und unsauber wäre trotz mehrstündiger Tweaks und Verfolgung von mehreren Anleitungen. Dann ist Linux nur ein Geek-Spielzeug :?

Ist es nicht möglich...

Ubuntu, Opera, Firefox, OpenOffice, also ALLE Programme Windows-scharfe Schriften zu vergeben? Selbst wenn man Windows-Schriften klauen muss...

Irgendwie habe ich es hingekriegt, dass das OS und die Browser die Schrift Win-Like aussah, wenn auch stark unterschiedlich Größe / Variante dank MScorefonts.
ABER wenn ich auf eine Linux-Seite gesurft habe bzw. Open Office 3 (und andere kleine Anwendungen) gestartet habe, gab es nur unleserliche Linux-Schriften; einzig die Win-Schriften waren erträglich.

Das ist das einzige und gleichwohl elementarste was mich auf einen Umstieg nach Linux bzw. Schulungen für Linux statt Windows weghält.

Settting: 19" TFT @DVI 1280x1024, Gef 7600GT (im Treiber steht fest 85*86dpi)

Hab Ubuntu frisch in eine VM installiert. Wie müsste man für ein _Windows_ebenwürdiges Bild für eine scharfe Schriftdarstellungen in ALLEN Bereichen vorangehen?
Wenn das nicht geht, hoffe ich 2014 die Situation nach dem Support-Ende von WinXP verändert hat...

prolinuxer

#2 Post by prolinuxer »

PS: Das mit dem Unscharf ist selbst bei einem 19er CRT @ 1024x768 der Fall -.-

User avatar
Janka
Posts: 3585
Joined: 11. Feb 2006 19:10

#3 Post by Janka »

Ich benutze openSuSE11.0 auf mehreren verschiedenen Rechnern, verschiedenen Monitoren und Auflösungen. Hier sind alle Schriften ok.

Das ist also ein Problem mit deiner Installation und daher ist das Lamento unnötig. Du hast bisher nicht an der richtigen Schraube gedreht und daher auch keine Verbesserung der von dir als unangenehm empfundenen Bildschirmdarstellung erreicht.

Janka
Ich vertonne Spam immer in /dev/dsp statt /dev/null.
Ich mag die Schreie.

prolinuxer

#4 Post by prolinuxer »

nunja... das Problem ist halt, dass es bei mir auch auf 2 Laptops, 2 Rechner, 3 Bildschirme... war.
Vielleicht ist es auch nur Geschmackssache, aber ich kann AA nicht ausstehen bei Schriften, weil die dann so kaputt und unscharf aussehen... dann lieber gleichmäßig und in 2 Farben wie in Win...
Ich habe mir durch eine Einstellung gar das Linux verschossen :/

User avatar
Janka
Posts: 3585
Joined: 11. Feb 2006 19:10

#5 Post by Janka »

Mit Antialiasing ist es so eine Sache: Die einen wollen es unbedingt haben, weil sie pixelige Schriften nicht mögen. Die anderen wollen es unbedingt abschalten, weil sie unscharfe Schriften nicht mögen.

Grundproblem ist, dass kleine Schriften unter 12pt eigentlich nur dann gut aussehen, wenn sie von Hand als Bitmap erstellt wurden. Das war früher bei X11 das Default, allerdings haben die Leute dann darüber gemeckert, dass sie die Schrift nicht auf jede Entwurfsgröße vergrößern konnten, für WYSIWIG z.B.

Daher benutzen die Linux-Distributionen seit langer Zeit Type1, OpenType und TrueType-Schriftarten als Default. Es gibt zwar inzwischen ganz gute Algorithmen, die diese Schriften auch bei starker Verkleinerung einigermaßen ansehnlich machen, allerdings ist das natürlich nicht perfekt, und die besten Algorithmen sind auch noch geheim.

Ich habe das Problem so gelöst, dass ich eine sehr hohe Bildschirmauflösung benutze. Dadurch komme ich nicht in das Problem, Schriften mit weniger als 12pt benutzen zu müssen. Die sind nämlich dann arg fitzelig. Und im Gegensatz zu MS-Windows funktioniert die Einstellung einer größeren Grundschrift ja auch.

Für TFTs und Laptops ist das natürlich kein gangbarer Weg. Wenn du Zeichenboxen mit nur 9x12 Pixeln oder noch kleiner hast, um möglichst viele Zeichen auf den Bildschirm zu bringen, solltest du die entsprechende Applikation so einstellen, dass sie eine Bitmap-Schriftart benutzt. Ein Haufen brauchbarer Bitmap-Schriften für diesen Zweck ist bei SuSE vorinstalliert.

Janka
Ich vertonne Spam immer in /dev/dsp statt /dev/null.
Ich mag die Schreie.

prolinuxer

#6 Post by prolinuxer »

Hi, danke für deine ausführliche Antwort... ein Versuch mache ich noch...

prolinuxer

#7 Post by prolinuxer »

So hat leider nicht geklappt... - nicht einmal auf einer virtuellen Maschine ich schau bei windows 8 nochmal vorbei..

norton
Posts: 6
Joined: 14. Jan 2009 22:49

Schriften ...

#8 Post by norton »

Hi Janka,
du hast mir hier echt mal weitergeholfen.

In Bezug aufAuflösungen kann ich nur sagen mein Linux Hobel machts.
Ich hab nur noch auf einem netbbok easypeasy - und selbst wenn ich das Teil
an einen 21 Zoll anschliesse brauch ich keine Brille.

Selbst wenn ich im laufenden Betrieb die Kabel tausche.

Hab an einem eee einen Bildschirm drangelötet und das ist auch ok .

win 8 werden wir nicht mehr erleben.

Lieben Gruss
norton

komsomolze
Posts: 430
Joined: 03. Mar 2006 23:16

#9 Post by komsomolze »

prolinuxer wrote:Settting: 19" TFT @DVI 1280x1024, Gef 7600GT (im Treiber steht fest 85*86dpi)
Option 'DisplaySize xmm ymm'
-> Maßband, das Monitor-EDID gibt manchmal unpassende Werte (Xorg...log)

Code: Select all

$ xdpyinfo | grep screen -A 3
default screen number:    0
number of screens:    1

screen #0:
  dimensions:    1024x768 pixels (286x214 millimeters)
  resolution:    91x91 dots per inch
  depths (7):    16, 1, 4, 8, 15, 24, 32

Code: Select all

$ cat /var/log/Xorg.0.log | egrep -i "display|dpi"
...
(**) SAVAGE(0): Display dimensions: (285, 214) mm
(**) SAVAGE(0): DPI set to (91, 91)
(bei anderen Treibern kann die Ausgabe variieren?)




---------------------
prolinuxer wrote:Der Umstieg von Win XP auf Win 7 bringt bis auf DirectX 11 keinerlei Vorteile, sondern fast nur Nachteile.
Quatsch, bashing.
sicheres Konzept,
Das hat Microsoft auch, sogar ab Installation ein beschränkter Admin mit UAC.
Und mittlerweile müssen die Softwareanbieter das auch umsetzen -> Microsoft-Richtlinie.
Wer trotzdem mit Admin-Rechten surft, macht das in linux auch als root?
logischere Bedienung usw.
Die linux-Foren sind voll von Fragenden.
mfg komsomolze

User avatar
Janka
Posts: 3585
Joined: 11. Feb 2006 19:10

#10 Post by Janka »

komsomolze wrote: Und mittlerweile müssen die Softwareanbieter das auch umsetzen -> Microsoft-Richtlinie.
Mit Hilfe welches Druckmittels? MS-Windows-Benutzer sind jahrelang dahingehend falsch konditioniert worden, dass Software sich nur mit Admin-Rechten vollständig benutzen lässt. Wenn etwas mal nicht sofort klappt, meckern sie rum und schalten alle Sicherheitsmaßnahmen ab. Deshalb sind es ja gerade die MS-Windows-"Power-User", die beim Umstieg auf Linux die größten Probleme haben.

Janka
Ich vertonne Spam immer in /dev/dsp statt /dev/null.
Ich mag die Schreie.

komsomolze
Posts: 430
Joined: 03. Mar 2006 23:16

#11 Post by komsomolze »

Janka wrote:MS-Windows-Benutzer sind jahrelang dahingehend falsch konditioniert worden, dass Software sich nur mit Admin-Rechten vollständig benutzen lässt.
Gerade deswegen ist es doch positiv, wenn den Entwicklern (Geht schließlich um das Windows-Logo auf der Packung) UND den Usern etwas Wind ins Gesicht bläst.
Wenn etwas mal nicht sofort klappt, meckern sie rum und schalten alle Sicherheitsmaßnahmen ab.
Der "Power User", also ich, läßt den debugger oder filemon/regmon laufen,
und sieht, was die "Profi"-Entwickler von "Profi!!!"-Software doch für Luschen sein können.
(Noch nie was von %USERPROFILE% gehört?)
Und sicherlich gibt es noch massenhaft Software solcher Art, aber es bessert sich.
Lustig: Windows- und Programm-Verzeichnis rekursiv vom ACL-Konstrukt Jeder-Create/Owner-Change auf Admin-Change/Jeder-ReadOnly umstellen.
(Sehr Experimentierfreudige können das auch mit der Registry probieren)


---------------
Evolution:
XP - "Administrator Password" und "Who will use this computer ... user names"
Leider kein Hinweis, daß 'Administrator' der SafeMode-Administrator ist,
und der "user name" Adminrechte hat.
Vista - "Choose a user .... The account you create here is a computer administrator ..."
Könnte etwas druckvoller sein, aber besser als XP.
Windows7 - "Choose a user name for your account ..."
Aua, doch wieder schlechter als Vista. Ooder noch eine beta/rc-Formulierung? Jedoch ist es ja das ubuntu-sudo-Modell.
Server2008 - "Administrator ... Create a password ..."
Warum bekommen das nur die Server-Varianten?

Ist das ubuntu-Modell für Home-User doch der beste Kompromiss?
mfg komsomolze

User avatar
Janka
Posts: 3585
Joined: 11. Feb 2006 19:10

#12 Post by Janka »

komsomolze wrote:Ist das ubuntu-Modell für Home-User doch der beste Kompromiss?
Der beste Kompromiss wäre ein Tritt ins Kreuz all derjenigen, die einfach nicht begreifen können, dass die größte Sicherheitslücke vor dem Gerät sitzt und gedankenlos klickt (oder tippt).

Janka
Ich vertonne Spam immer in /dev/dsp statt /dev/null.
Ich mag die Schreie.

logoft
Posts: 134
Joined: 25. May 2005 23:08
Location: Hessen

Grundproblem Äpfel und Birnen

#13 Post by logoft »

Hallo Leute,

ich glaube Linux und Windows sollte man nie vergleichen.

Eine ähnliche Windows Variante wird vermutlich ReactOS werden.

Aber Linux hat gezeigt das es bisher nichts gibt was es nicht gibt. Die Programmierlust der Idealisten ist beachtlich.

Linux finde ich von der Ordnerorganisation zu kompliziert. DOS war einfach - da wo ich was installierte da lag es und da konnte ich es löschen.

Linux hat gezeigt das man es einzeln betrachten sollte. Linux hat aber Tausende Schalter, um glücklich zu werden braucht man Geduld.

logoft
Posts: 134
Joined: 25. May 2005 23:08
Location: Hessen

Beispiel

#14 Post by logoft »

Mir ist was eingefallen was den Vergleich angeht.

Niemand würde versuchen Apple mit Windows zu vergleichen. Wenn alle viel Geld hätten, würden alle ein Mac kaufen und Ruhe ist? Linux ist umsonst. Aber warum immer meckern? Die Diskussionen haben immer gezeigt das Linux einen eigenen Charakter hat. Die Programmflut läßt bestimmt -keine- Wünsche offen.

Knoppix und Suse gehen auf Anwender zu. Beide sind für den Anfang geeignet.

Die Hilfen intern "man" (Manpages) sind sehr ausführlich. Sogar in html verfügbar und das blättern darin sehr komfortabel.
"selflinux" auch gut.

Linux wird die Umsteiger nicht mehr anziehen, dafür ist es zu spät.
Nur ein anderes Linux wird erfolg haben, was dann -keine- Unix-Struktur mehr hat.
Das existierende Linux ist einer ein ich-muß-immer-andere-fragen-Betriebsystem und das behindert Linux sehr.

Programme gibts genug - alles da. Was kann man dann nur noch vergleichen? Richtig, die Handhabung, wie man mit Linux zurecht kommt.
Es gibt leider keine Datei die einen anspringt die einen näher bringt wie man Linux verstehen muß.

Linuxianer wollen auf einer Insel leben, wie weit das reicht sieht man, sie bleiben auch auf einer Insel. Neulingen ist der Einstieg zu schwierig.

User avatar
Janka
Posts: 3585
Joined: 11. Feb 2006 19:10

#15 Post by Janka »

Ich glaube nicht, dass der Einstieg "zu schwierig" ist. Was schwierig ist, ist es, nachzudenken was man tun will und wie man das am besten erreicht.

Microsoft und auch Apple leben davon, dass sie den Leuten suggerieren, dass der Computer eine Wunderkiste ist, der man sich anvertrauen soll. Sie leben von der Politur an der Oberfläche, die unbedarfte Leute davon überzeugen soll, jeder Idiot könne mit ihrer Software die unglaublichsten Dinge tun.

Leute kaufen Microsoft- und Apple-Produkte aus demselben Grund, warum sie auch Bauch-Weg-Trainer, Rudermaschinen und Nordic-Walking-Stöcke kaufen. Sie glauben, dass der Kauf dieser Produkte dafür sorgt, dass sie mit Bequemlichkeit ihr Ziel erreichen. Und das ist Verarschung oder anders ausgedrückt: Gutes Marketing.

Janka
Ich vertonne Spam immer in /dev/dsp statt /dev/null.
Ich mag die Schreie.

Post Reply