internet-cafe mit linux oder win

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stefan

internet-cafe mit linux oder win

#1 Post by stefan »

hallo ihr,

ich möchte in absehbarer Zukunft eine weitere Kneipe/Lokal/Disco
eröffnen. Das Projekt befindet sich seit einigen Wochen in der Planungsphase.
Fest steht zu diesem Zeitpunkt u.a. das ich auch mehrere Computer mit
Internetzugang aufbauen werde. Ich dachte da so an sechs bis zehn Plätze an
einem DSL Anschluss.

Dieser Bereich braucht nicht unbedingt Gewinne einfahren, dennoch möchte ich
diesen nicht stiefmütterlich behandeln. Jetzt habe ich mich mal ein wenig bei
der Konkurenz umgesehen um mal zu schauen was da auf mich zukommt. Ausserdem
habe ich mit mehreren Computer Freaks aus meinem Bekanntenkreis gesprochen....
blabla... langer rede kurzer Sinn: Raus kam folgendes für die Arbeitsplätze:

AMD Athlon XP, DDR-RAM, Festplatte IDE mit 7.200 u/Min,
GeForce 4 AGP Grafik, LAN-onboard, 17" Zoll TFT-Monitor und Kleinkram
Als Betriebssystem wurde mir durchgehend MS Windows XP oder 2000 empfohlen,
dazu Office XP und für den Server Windows 2000.

Einer (und zwar NUR einer) hat mir folgendes vorgeschlagen:

AMD Sockel A Board von z.B. EPOX, Athlon Duron oder XP mit Kupferspacer
und gutem Kühlkörper, zwei(!) Festplatten aber nur mit
5.400 u/Min (wegen Wärme, verschleiss, dauerbetrieb oder so, keine
Ahnung..), viel DDR-RAM, AGP-Grafikkarte ohne Ventilator, 19 Zoll Monitor,
Ethernetkarte von 3COM, dickes Netzteil von Enermax, Midi-ATX-Tower, PS/2-Tastatur
und PS/2-Optische-Maus von Microsoft.

zusätzlich Proxy-Server mit Squid auf Basis eines TyanTiger Dual Athlon
Systems, mit Wasserkühlung (?), verdammt viel RAM und SCSI-Festplatten.

und noch ein Router auf Basis Pentium 1 MMX und Lüfterlosem
Kühlkörper (er hat noch so ein System rumstehen, kann ich haben...)

Als Betriebssystem käme Linux zum Einsatz (er sucht das passende raus
und installiert es auch - fürn Kasten Bier und frei Internetten...)


Alles schön und gut, aber welche Kombination soll ich nehmen? Vom Preis
her tut sich da nicht viel, weil bei der Linux-Variante mehr Hardware zum
Einsatz kommt. Dieses "mehr" an Hardware, sprich Proxy-Server, ist zwar
nicht unbedingt notwendig aber er meinte: "Wenn cool, dann richtig!"

Ich muss ganz ehrlich sagen, diese Linux Variante hat ihren reiz. Aber
leider raten mir alle anderen die ich so kenne von Linux ab. Die Gründe
dafür sind unterschiedlich. Und nachdem ich jetzt gehört habe, das mit
Linux meine Kundschaft nicht klarkommen könnte, tendiere ich wieder mehr
zu Windows. Weil: Kennt man von zuhause, ist man gewohnt, ist einfach zu
bedienen usw.. Dieses "kennt man von zuhause" hat mich jetzt erstmal
überzeugt... - ABER wenn ich jetzt so auf den Monitor schaue und sehe
einen "Gedit" wo ich gerade am tippen bin - und einen Galeon Browser,
frage ich mich jetzt: "Jungens, wo ist das Problem??" - Gut, sieht ein
bisserl anders aus, aber mehr auch nicht. - Achja, ich sitze gerade bei
dem Kollegen der das o.g. Linux System empfohlen hat.

Was war jetzt nochmal meine Frage? - Jau, macht es Sinn mit Linux eine
Internet-Ecke in meiner Kneipe/Cafe oder was es auch immer werden soll,
hinzusetzen oder wäre ich mit Windows besser bedient.

Und wie sieht das mit der Hardware aus? Wichtig ist mir in erster Linie
das es durchgehend läuft und damit meine ich nicht 10 Stunden am Stück,
sondern richtig durchgehend, tag und nacht. Dauerbetrieb muss möglich sein.
Die Rechner dürfen nicht alle paar Tage schlapp machen oder so.
Ausserdem möchte ich nicht jeden Tag rumdoktern zumal dafür sowieso die Zeit
fehlt. Die Gäste müssen mit dem Internet-Zugang zufrieden sein,
es muss immer funktionieren, es muss...hmm.. COOL sein...

Das System muss so cool sein, das die Leute eher zu mir kommen als zur
Konkurenz, grins. - Wenn wir das mal auf den Internetzugang reduzieren!
Die Konkurenz arbeitet mit Windows und wie ich sehe recht erfolgreich
und es funktioniert, tadellos - glaube ich zumindest...

Ich weiss echt nicht weiter und ich hoffe das ihr mir objektive Hilfestellung
geben könnt. Ja, mir ist vollkommen klar das ich in einem Linux-Forum bin.
Aber meiner Meinung nach kennt ein Linux-Mensch sich eher auch mit Windows
aus als ein Windows-Mensch mit Linux.

puh... ich hoffe ich habe nicht gelangweilt... stefan

PS: die sau will jetzt red bull, red hat & red hand fürs installieren!

Andreas B.

Re: internet-cafe mit linux oder win

#2 Post by Andreas B. »

mh.. kennst das Urteil des Berliner OLG zu der Geschichte Spielhallen und
Lizenz ?

kol

Re: internet-cafe mit linux oder win

#3 Post by kol »

mach den kopp zu dat kann doch nix werden

Tsunamie

Re: internet-cafe mit linux oder win

#4 Post by Tsunamie »

mal ganz abgesehen von dem oben angesprochenen <!--http--><a href="http://www.heise.de/newsticker/result.x ... Spielhalle" target="_blank">Urteil</a><!--url-->. Warum willst du voll ausgestattete Arbeitsplätzerechner hinstellen, wenn da (falls ich dich richtig verstanden habe) nur "gesurft" werden soll (Stichwort: <!--http--><a href="http://www.zdnet.de/techexpert/artikel/ ... 00-wc.html" target="_blank">Thin Client</a><!--url-->)?

Christian Nobis

Re: internet-cafe mit linux oder win

#5 Post by Christian Nobis »

Also, wenn auf den Rechnern auch gespielt werden soll, dann würde selbst ich Windows nehmen aber wie Andreas B. ansonsten hat natürlich auch die Linuxvariante ihre Vorteile, da man sie meiner Meinung nach besser gegen Eingriffe von den Gästen schützen kann und auch viel besser auf die eigenen Bedürfnisse zuschneiden kann.

So gab es doch auf der Expo2000 in Hannover in diesem Multimediapavillion von Bertelsman, wo am Ende internetfähige Rechner standen mit Linux, icewm und Netscape. Diese waren so ausgelegt, dass man auch nur Netscape ausführen konnte. Meine Bekannten, alles mehr oder weniger das, was man als Dau bezeichnet, kamen damit sofort klar.

Ich denke, dass auch sehr davon abhängt, was die Gäste alles machen sollen und dürfen.

Wenn die Gäste eben "nur" im Internet surfen sollen, Mails schreiben und unter Umständen ein Officeprogram ausführen dürfen, um einen Brief zu verfassen, kann man mit Linux sicherlich eine Oberfläche mittels eines leichtgewichtigen Windowmanagers aufbauen, die genau diesen Ansprüchen gerecht wird.

Was mir noch einfallen würde, wäre, den ClientPCs gar keine Festplatte und einen nicht allzu schnellen Prozessor zu spendieren. Linux wird dann aus dem Netzwerk vom Server gebootet und es läuft dann auf den Clients nur der X-Server. Die Programme werden auf dem Server gestartet und ausgeführt nur eben die Anzeige läuft auf den Clients. Klar ist dann zwar auch, dass der Server etwas mehr Power haben sollte, aber bei den Clients kann man dann ältere Pentiums nehmen, da die Clients ja kaum zu rechnen haben <img src="http://www.pl-forum.de/UltraBoard/Images/Happy.gif" border="0" align="middle">. Weiterer Forteil: alles liegt zentral auf dem Server und muß nur einmal gewarted werden.

Bis denne denn

Christian

jj

Re: internet-cafe mit linux oder win

#6 Post by jj »

Hallo stefan,

abgesehen von den Hardware-Fragen und den rechtlichen Massgaben: *natuerlich* ist Linux stabiler und kostenguenstiger als W. Netscape/Mozilla kann jeder. Nimm es!

gruss
jj

ek

Re: internet-cafe mit linux oder win

#7 Post by ek »

Ich würde dir auch eine Linux-Lösung mit ThinClients -also quasi wartungsfreie- empfehlen.
Werfe doch mal einen Blick auf www.auatal.de.vu

gruß ek

devcon

Re: internet-cafe mit linux oder win

#8 Post by devcon »

Wenn du Windows verwendest, mudst du für teuer Geld die 10 Lizensen kaufen bei Linux wäre diese nicht der Fall. Da die Kunden ja nur surfen sollen reicht Linux doch locker, denn Netscape gibts für Linux. Auch Clone von Icq und Irc. Also alles nicht so schlimm

Jascha

Re: internet-cafe mit linux oder win

#9 Post by Jascha »

Abgesehen davon, dass ich dir raten würde - wie schon manche weiter oben - ein System mit ThinClients in Betracht zu ziehen, habe ich folgende Anekdote aus der Praxis zu erzählen:
Ich sitze hier gerade im CIP-Pool der Informatik-Fakultät. Alle Rechner hier laufen mit SuSE 8.0 und haben Uptimes zwischen ca 20 und 100 Tagen (laufen also seit 20 bis hundert Tagen ohne Unterbrechung). Ich bezweifle sehr, dass du das mit _irgendeinem_ Windows hinbekommst. Früher gab es hier auf den Kisten auch noch Windows NT. Wurde abgeschafft: 1.zu viele Ausfälle und 2.auf Dauer zu teuer.
Soviel zum Thema "Dauerbetrieb".

Wenn du das Thin-Client-System in Erwägung ziehst, dann kommst du Hardwaremässig sogar weit besser weg als mit Windows. Und auch wenn du das teurere (Linux-)System nehmen würdest: die Hardwarekosten hast du nur einmal, die Lizenzkosten für Windows aber bleiben und können sogar noch steigen, wenn es Microsoft mal wieder einfallen sollte, ein anderes Lizenzmodell einzuführen.

Also mein Rat:
Wenn es auch Spiele sein sollen: Windows 2000. In punkto "Spiele" führt halt leider noch kein Weg an Windows vorbei.
Wenn es wirklich nur Internetzugang sein soll: ThinClients mit nem richtig coolen Windowmanager (Enlightenment, IceWM, XFCE, Windowmaker, meinetwegen auch KDE mit Liquid-Theme oder Keramik, usw...) Hat den Vorteil, dass du sowohl bei der Hardware als auch bei den Lizenzkosten sparst. Ausserdem kann man das System so abdichten, wie du es mit Windows niemals, bzw. nur mit sehr viel Aufwand hinbekommen würdest.

Greets, Jascha

Descartes

Re: internet-cafe mit linux oder win

#10 Post by Descartes »

Für ein Internet-Cafe basierend auf Linux oder UNIX (FreeBSD zum Beispiel), realisiert mit Hilfe von Thin-Clients. Thin-Clients brauchen auch kein OpenGL oder 3d-Beschleunigung; Soundkarte auch nicht. Sind ja reine Surfstations.

Für diese Geräte brauche ich dann auch keine Spielhallen-Lizenz. Und falls Ordnungsamt oder sonstige Behörden anderer Meinung wären, würde ich die bitte um einen Ortstermin bitten und diese das von deren Spezialisten vorführen lassen. Würde zu gerne sehen wie einer von denen guckt, wenn er auf einem Thin-Client/*BSD System versucht Minesweeper zu starten <img src="http://www.pl-forum.de/UltraBoard/Images/Happy.gif" border="0" align="middle">

Wenn das System sauber administriert ist, kann keiner -- ausser dem Administrator -- dort auch nur ein Programm oder Spiel installieren. Thin-Clients selbst verfügen ja eh über keine eigenen Speichergeräte. Software kann somit nur zentral auf dem Server installiert und verwaltet werden.


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