Linux-Raid und was dann?

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otto

Linux-Raid und was dann?

#1 Post by otto »

Wenn ich ein Raid aufbaue (Hard- oder Software ist ja eigentlich erstmal egal) und dann einmal im Monat eine Datensicherung mache, sollte ich mit der Spiegelplatte eine hohe Datensicherheit haben.

Was passiert aber, wenn mal eine Festplatte abstürzt? Kann ich dann einfach eine neue Platte (die wahrscheinlich 2-3 mal so groß ist) kaufen, einbinden und alles läuft so wie vorher? Oder sollte ich mir am Anfang 1-2 Reseveplatten des gleichen Typs kaufen, bzw. nach dem Gau ein neues Paar Festplatten?

Wie sind eure Erfahrungen mit dem Thema Datensicherheit, bzw. wie erreicht ihr eine hohe Sicherheit bei niedrigem Aufwand/Kosten?

Otto

PS: Das muß nicht unbedingt eine Spiellösung für Zuhause sein, sondern es geht (eigentlich) um eine Firma mit wichtigen Daten, die bis jetzt einmal pro Woche auf 1-2 CD-R´s gebrannt werden.

Scory

Re: Linux-Raid und was dann?

#2 Post by Scory »

Was hat das mit Linux zu tun?

Jochen

Re: Linux-Raid und was dann?

#3 Post by Jochen »

Da sind mehrere Punkte zu beachten.

- Darf der Server downtime haben, wenn die Platte gewechselt wird? Falls nein (24*7 Betrieb bzw. eine Annäherung daran), kommst Du nicht an einem hotplug-fähigen Hardware-RAID vorbei. Zumindest ist mir keine hotplug-fähige Software-Lösung bekannt, da diese meist auf der Standard-PC-Technik aufsetzen. Und diese ist normalerweise nicht hotplug-fähig.

- Was die Platten betrifft: Platten aus gleicher Charge fallen häufig in ähnlichem Zeitrahmen aus. Da ein RAID typischerweise nach Verlust einer Platte nicht mehr redundant arbeitet, führt ein weiterer Plattenverlust zum Ausfall des RAIDs. Die verletztliche Phase dauert vom Ausfall der ersten Platte bis zum Abschluss des Resyncs auf die Ersatzplatte. Daher macht es m.E. Sinn, zwar zwei gleiche Platten (wg. gleicher Leistungscharakteristik), aber von verschiedenen Händlern (und damit sehr wahrscheinlich aus unterschiedlichen Chargen) zu verwenden.

- Wenn Du zuviel Geld hast bzw. die Sicherheit Vorrang hat, dann setze in das RAID eine Hot-Spare-Platte, die sofort einspringt und die Redundanz wieder herstellt, wenn eine Platte ausfällt. Der verletzliche Zeitrahmen für das Array beträgt dann nur noch die Dauer des Resyncs.

- Bei Software-RAID kannst Du neue Platten hinzupacken, auch wenn diese grösser sind als die Platten, die sie ersetzen. Software-RAID setzt auf Partitionen und nicht auf ganzen Platten auf, so dass Du Dir die Grösse beliebig zurecht schneidern kannst. Die kleinste Partition und die langsamste Platte sind aber immer der beschränkende Faktor, so dass Du "ausser" einen wieder redundantem Array nichts an Leistung durch die modernere Platte hinzugewinnst.

- Platten fallen gerne aus, wenn sie lange gelaufen sind, dann stoppen und wieder anfahren müssen (bittere Erfahrung aus dem Serverbereich mit vielen Platten). Sei bei Reboots am Rechner und checke die RAIDs!

- Backups nicht vernachlässigen! Gegen ein "rm -rf /" hilft auch ein X-fach redundantes Hyper-RAID nicht! <img src="http://www.pl-forum.de/UltraBoard/Images/Happy.gif" border="0" align="middle"> Monatliches Backup ist nur dann ausreichend, wenn Du es Dir leisten kannst, auf maximal einen Monat an Daten zu verzichten!

- RAIDs sind kein Allheilmittel. Wenn die Elektronik einer Platte spinnt, kann sie den Bus (ob IDE oder SCSI) mit herunterreissen, so dass weitere Platten am gleichen Strang auch vom System nicht mehr gesehen werden können und damit aus Systemsicht ausfallen. Schon ist das schöne RAID dahin...

Das wär's für erste.

Jochen

otto

Re: Linux-Raid und was dann?

#4 Post by otto »

Das heist also, auch aus Sicht der Datensicherheit könnte ich es mir leisten, ein Softwareraid aufzubauen.
Auf dem gleichen Rechner könnte ich dann noch ein Backupsystem laufen lassen, das mir evtl. die Daten packt, und ich sie dann z.B. auf eine DVD schreiben könnte. (Wäre ja eigentlich nur ein Cronjob, der mir bestimmte Verzeichnisse packt)

Vielen Dank erstmal, ich denke, ich habe die Grundzüge verstanden!

otto

pab

Re: Linux-Raid und was dann?

#5 Post by pab »

> Zumindest ist mir keine hotplug-fähige Software-Lösung bekannt, da diese meist auf der Standard-PC-Technik aufsetzen.

Das geht mit dem linux-raidtreiber ganz problemlos..

Gut, man sollte SCSI harddisk (oder usb/firewire) haben.

Mit IDE wird's wirklich nicht gehen *g*

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