warum werden emails von mehreren mailservern angenommen....

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mrvim

warum werden emails von mehreren mailservern angenommen....

#1 Post by mrvim »

Hallo Leute,

ich brauche mal eine kleine erklärung.
wenn ich eine email via smtp absende, z. B. an info@pro-linux.de, kann es sein, dass in den mailheadern mehrere reveived-zeilen von verschiedenen mailservern stehen - warum?

wenn main mta die dns auflösung für den mx eintrag macht bekommt er doch eine direkte ip zu dem mailserver der domain pro-luinux.de und somit kann ich die email direkt an pro-linux.de schicken. in der praxis siehts es doch aber ganz andern aus, es geht über viele mailserver.........wer kann mir dieses phänomen erklären?

gruss mrvim

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Hans Solo
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#2 Post by Hans Solo »

hi es kann sein das vorher ein mailrouter ist dann ein viren und spamfilter und dann erst der
mailserver ist.
bzw. wenn es mehrere mailserver gibt und der primäre gerade nnicht aktiv ist.

hoffe das stimmt so.
mfg
arno
[root@host]# cd /pub
[root@host]# more beer

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killerhippy
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Re: warum werden emails von mehreren mailservern angenommen....

#3 Post by killerhippy »

mrvim wrote:Hallo Leute,

ich brauche mal eine kleine erklärung.
wenn ich eine email via smtp absende, z. B. an info@pro-linux.de, kann es sein, dass in den mailheadern mehrere reveived-zeilen von verschiedenen mailservern stehen - warum?

wenn main mta die dns auflösung für den mx eintrag macht bekommt er doch eine direkte ip zu dem mailserver der domain pro-luinux.de und somit kann ich die email direkt an pro-linux.de schicken. in der praxis siehts es doch aber ganz andern aus, es geht über viele mailserver.........wer kann mir dieses phänomen erklären?

gruss mrvim
Hallo,

ganz einfach: Dain :wink: Mailer ist nur halb konfiguriert, denn es fehlen ihm Präferenzserver.
Normalerweise hat ein vollständig konfigurierter Mailserver eine Liste von Präferenzservern unterschiedlicher Priorität, um Mails weiterzuleiten. Dadurch kommt es dazu, dass ausgehend vom Sender, der seine Mail an seinen SMTP-Host sendet, dieser die Mail, sofern er sie nicht lokal zustellen kann, weil die Empfängerdomain nicht seine ist, an den ersten verfügbaren Präferenzhost weiterleitet. Von dort geht das Weiterleiten solange weiter, bis die Domain erreicht ist, wo lokal gespeichert werden kann, wo sie vom Empfänger direkt lokal gelesen wird oder z.B. von seinem Auswahlrechner per POP abholt.
Dies hat den Vorteil, dass Mail auch Ziele erreicht, wenn Zielhosts temporär nicht erreichbar sind. Ganz früher, als Mailhosts nur die /etc/hosts bzw. hosts.txt kannten, konnte nur an die IP-Adresse des Adressaten genau ausgeliefert werden, was deinem Verständnis entspricht, weswegen du gefragt hast. Dies war aber unzufriedenstellend und die Einführung von Präferenzhosts hat darüber hinaus weitere Vorteile gebracht.

Es ist also die moderne Einrichtung von Mailservern, die Präferenzserver eingerichtet haben, weswegen Mail über mehrere Mailserver geroutet wird und nicht direkt.
Es gibt keine dumme Fragen!

Killerhippy

mrvim

mailserver....

#4 Post by mrvim »

hmmm.... das war ja sehr ausführlich, danke.

aber das wirft eine neue frage auf. du hast geschrieben, dass der vorteil darin läge, das mails auch zugestellt werden könen, wenn der mail-host nicht erreichbar ist. mein mailserver lässt die mail doch auch in einer queue und probiert alle paar stunden bzw tage (je nach konfiguration) die mails auszuliefern, was anderes würde doch ein "referenz host" auch nicht tun... der groschen ist noch nicht gefallen ;-)

gruss mrvim

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killerhippy
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Re: mailserver....

#5 Post by killerhippy »

mrvim wrote:hmmm.... das war ja sehr ausführlich, danke.

aber das wirft eine neue frage auf. du hast geschrieben, dass der vorteil darin läge, das mails auch zugestellt werden könen, wenn der mail-host nicht erreichbar ist. mein mailserver lässt die mail doch auch in einer queue und probiert alle paar stunden bzw tage (je nach konfiguration) die mails auszuliefern, was anderes würde doch ein "referenz host" auch nicht tun.
Hi,

Nun muss man unterscheiden zwischen MX-Records und Mail Tranfer Agent. Der MTA ist z.B. sendmail, exim, postfix oder ein einfaches Bashscript. Denke dir das Bashscript so, dass es sendmail heisst (aber nicht ist) und das was über stdin reinkommt sofort an deinen relaying host über telnet weitergibt, dieser über DNS direkt an das Ziel zustellt und dass alle MTAs in der Welt so arbeiten. Wenn nun der Zielhost nicht zu erreichen ist, dann kann die Mail nicht zugestellt werden und wird "gebounct", d.h. unzugestellt an den Absender zurück gesendet. - So in etwa soll es ganz am Anfang von Mail und MTAs gewesen sein...
Dann wurde den MTAs schnell "beigebracht", bei Unzustellbarkeit Wartezyklen einzusetzen und dann wurden auch noch die Präferenzserver in den MX-Records dazu erdacht, sodass diese beiden ineinandergreifenden Systeme die Zustellbarkeit von Mails bezüglich der Ausfalltoleranz von Mailservern beträchtlich erhöht wurde, da nun nicht mehr direkt zugestellt werden muss. - Wenn auf dem Weg der Mail zum Zielhost irgendwo ein MTA die Mail weiterleiten soll und sein primärer Präferenzserver nicht erreichbar ist, nimmt er einfach den sekundären.

Stell dir einmal Mailserver als Flughafen vor und du bist die Mail. Nun willst du nach Ontario, Kanada fliegen von Hannover aus. Das Flugzeug hat eine Route über die USA und muss dort eine Zwischenlandung machen. Wenn nun der Flugplatz von NewYork aufgrund von Wartungsarbeiten nicht angeflogen werden kann, landet das Flugzeug eben in Washington zwischen und fliegt dann weiter nach Ontario, Kanada.

Alles klar?
Es gibt keine dumme Fragen!

Killerhippy

mrvim

mailserver

#6 Post by mrvim »

jo...danke für die ausführliche und bildliche erklärung ;-)

gruss mrvim

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