Windows von Linux aus installieren?

Software besorgen und anwenden
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Tinu
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Windows von Linux aus installieren?

#1 Post by Tinu »

Tach

Ich habe da eine etwas komische Frage: Kann man Windows von Linux aus installieren (Auf einer anderen Partition wohlverstanden!) Mein Problem ist nämlich, das Windows bei einer "normalen" installation den GRUB-Bootloader mit seinem eigenen überschreibt und ich dann die grösste Mühe habe, diesen wieder zu reparieren (musste ich auch schon machen...). Ich habe bereits eine Partition im FAT-32 formatiert und dort sollte jetzt Windows drauf. Ich habe zwar keine Ahnung, wie man so was anstellen sollte, aber vielleicht wisst ihr es ja ;)

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Lateralus
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#2 Post by Lateralus »

Vielleicht geht das mit qemu, aber ich denke, dass die Variante, Grub neu zu installieren, einfacher ist. Du könntest dir auch einfach den MBR sichern (erst nach der Erstellung der Partition!) und dann wieder drauf spielen, aber der einfachste Weg ist nach wie vor, nach der Windows-Installation eine Linux-CD einzuwerfen, von dieser zu booten und von ihr Grub neu zu installieren.


1. Möglichkeit: MBR sichern und wiederherstellen

Code: Select all

dd bs=512 count=1 if=/dev/hda of=/boot/mbr.old
--- Nach Windowsinstallation von Linux-CD starten, /boot (bzw /) mounten ---
dd bs=512 count=1 if=/boot/mbr.old of=/dev/hda
2. Möglichkeit: Grub neu installieren (empfohlen)

Code: Select all

--- Nach Windowsinstallation von Linux-CD starten ---
# grub
grub> root (hd0,0)
grub> setup (hd0)
grub> quit
Natürlich musst du statt (hd0,0) das Device angeben, auf dem die Konfiguration liegt (/boot/grub) und statt (hd0) die Festplatte, von der du bootest.

Ein Menu-Eintrag für Windows sehe dann so aus:

Code: Select all

title Windows
root (hd0,1)
chainloader +1
(Auch hier den richtigen Partitionsnamen verwenden.)

Wie genau Grub die einzelnen Partitionen bezeichnet, kannst du hier nachlesen:
viewtopic.php?t=1028998

klopskuchen
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#3 Post by klopskuchen »

> Vielleicht geht das mit qemu
Kommt darauf an. Die Geschwindigkeit einer Emulatorinstallation läßt bei rechenintensiven Prozessen sehr zu wünschen übrig, da qemu für jeden Emulatorprozess einen im Gast-OS startet. Daraus ergibt sich eine Verdoppelung der benötigten Ressourcen. Desweiteren läßt sich bei Windowsversionen mit NT-Kerneln kein Netzwerk (usernet oder /dev/tun) betreiben sofern Windows mit Hardwarebundeling daherkommt, was bei praktisch allen Einzelplatzlizenzen der Fall ist (OEM-Scheiße eingeschlossen). Eine "echte" Windowsinstallation läßt sich auch von qemu aus starten indem qemu auf die Gerätedatei zugreift, mit oben genannten Einschränkungen und einem unüberschaubaren Risiko bezüglich der Datensicherheit (was bei access /dev/* immer der Fall ist).

> Ich habe zwar keine Ahnung, wie man so was anstellen sollte,
Bei Nutzung der GUI-Installroutine sollte sämtlicher Plattenplatz der nicht für Windows vorgesehen ist partitioniert sein und eine Partitions-ID tragen die Windows nicht kennt. Ansonsten wird bei der Installation mindestens eine weitere Partition (für "Systemdateien") angelegt, ungefragt! , oder eine vorhandene mit bekannter ID formatiert und beschrieben, was im worst case bzw. dem zweiten Fall dazu führt, daß vorhandene Daten ins Nirvana geschickt werden. Auf der sicheren Seite ist man mit einer manuellen Installation aus einer Konsole des Windows-Installationsmediums heraus, da man somit direkten Einfluß auf detaillierte Vorgänge hat.

MfG, Klopskuchen
When all else fails, read the instructions .

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