Runlevel Dienste abschalten...aber welche?

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Steff

Runlevel Dienste abschalten...aber welche?

#1 Beitrag von Steff » 10. Jul 2006 6:56

Hallo zusammen,

immer wieder hört man die Aussage, dass "...mein System so langsam geworden ist und irre lange zum booten braucht" und die Antwort "nicht benötigte Dienste im Runlevel deaktivieren".
Kann mir jemand sagen, wo ich eine (deutsche) Übersicht über die verschiedenen Dienste finde, um entscheiden zu können, welche ich benötige?

Vielen Dank

Steff

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Janka
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#2 Beitrag von Janka » 10. Jul 2006 11:10

Grundsätzlich gilt für die Konfiguration: Du brauchst alles, was installiert/korrekt eingerichtet ist. Die Dienste sind ja nicht zum Spaß da, sondern zur Bereitstellung bestimmter Funktionalität.

Überleg dir, welche Funktionalität du nicht brauchst --der Start von X/KDE macht bei mir z.B. 50% der Hochfahrzeit aus. Ein weiterer großer Brocken ist häufig DHCP, wenn der DHCP-Server nicht antwortet. Ansonsten kann man das Hochfahren nur noch *unwesentlich* durch das Abschalten von Serverdiensten (Apache, Samba, FTP) beschleunigen, die auf einem Desktop-System aber meist sowieso nicht laufen.

Da es recht sinnlos ist, an solchen Kleinigkeiten rumzuspielen und die größten Brocken links liegen zu lassen, solltest du da nicht dran rumfummeln.

Guck dir lieber mal Software-Suspend an, da wird beim Booten ein beim Runterfahren/Suspend gemachtes Speicherabbild geladen. Klappt allerdings nur, wenn alle Treiber im System das auch unterstützen.

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#3 Beitrag von klopskuchen » 10. Jul 2006 15:01

@Janka
Mach mal eine DAU-Installation mit Suse, also ziemlich alles als Standard abklicken. Dann verfolge die Bootmeldungen (Stichwort Preload) und wirf einen Blick in den Runleveleditor von Yast. Auch wenn das hier jemand als Bashen auffassen sollte, aber was sich dort zeigt ist echt krank.


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#4 Beitrag von Janka » 10. Jul 2006 21:01

Klopskuchen, deine Aussage hat leider gar keinen Wert, außer Rumgetrolle. Es ist doch kein SuSE-spezifisches Problem, wenn vom Benutzer "DAU" erwartet wird, dass alles sofort Out-of-the-Box funzt. Man kann nicht beides haben: Volle Funktionalität *und* sofort gebootet.

Sag doch mal konkret, auf welche Dienste der Desktop-User, der *alles machen will* denn nun verzichten kann...

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#5 Beitrag von klopskuchen » 10. Jul 2006 21:14

>konkret
Das bedarf einer frischen Installation. Folgt in Kürze.

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#6 Beitrag von klopskuchen » 11. Jul 2006 16:54

Dämonen für nichtvorhandene Hardware/ Features:
- acpid, cupsd, cupsrenice(?), saned (kein acpi, kein Drucker, kein Scanner)
hal und udev existieren, kein Grund also für vegetierende Dämonen

Künstliche Verkomplizierungen/ Redundanzen, soweit das KISS-Prinzip nicht als altmodisch gilt:
- syslog(RL 2, 3, 5) | earlysyslog (RL 5)
- xdm (RL 5) | earlykdm (5)
- earlykbd (RL 5) | kbd (RL 1, 2, 3, 5)

Netzwerk:
- mdnsd
- sshd
- sambad
- postfix
- portmap
das ganze mit drumgepappter firewall (security by design!11elfundso)


Das Startup ist wartungsfeindlich und redundant. Und spätestens bei der Sichtung eines per default durchgeführten Startskriptes "microcode" fliegt das Zeug in die Tonne.
Janka hat geschrieben:Es ist doch kein SuSE-spezifisches Problem, wenn vom Benutzer "DAU" erwartet wird, dass alles sofort Out-of-the-Box funzt.
Richtig. Nur war mir deren Installation in frischer Erinnerung.


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#7 Beitrag von Janka » 11. Jul 2006 23:32

klopskuchen hat geschrieben:Dämonen für nichtvorhandene Hardware/ Features:
- acpid, cupsd, cupsrenice(?), saned (kein acpi, kein Drucker, kein Scanner)
hal und udev existieren, kein Grund also für vegetierende Dämonen
Weißt du sicher, dass der Rechner kein ACPI kann? Mindestens für den Powerknopf->Runterfahren wird der nämlich benutzt.

cupsd muss tatsächlich nicht laufen, wenn der Drucker nicht direkt am Rechner hängt. Drucken auf anderem Rechner über lpr oder ipp geht ja trotzdem. Dumme Standardeinstellung.
Künstliche Verkomplizierungen/ Redundanzen, soweit das KISS-Prinzip nicht als altmodisch gilt:
- syslog(RL 2, 3, 5) | earlysyslog (RL 5)
- xdm (RL 5) | earlykdm (5)
- earlykbd (RL 5) | kbd (RL 1, 2, 3, 5)
So? Ich habe mich zwar auch schon darüber geärgert, aber irgendein DAU wird wieder schimpfen, dass durch Preload das Hochfahren "spürbar" schneller geworden ist.
Netzwerk:
- mdnsd
- sshd
- sambad
- postfix
- portmap
das ganze mit drumgepappter firewall (security by design!11elfundso)
sambad ist sinnvoll, sobald die Kiste Netzwerk hat -- das Ding soll schließlich mit MS-Windows nahtlos zusammenarbeiten.

sshd halte ich auch für sinnvoll, wobei man das aber nicht unbedingt braucht.

postfix ist hingegen auf einem Einbenutzersystem ziemlich sinnlos. Portmap hing glaube ich auch an Postfix.

mdnsd -- Nunja, Wer einmal ein Modem benutzt hat, wird den DNS-Cache zu schätzen wissen. Wenn kein Modem dran hängt stört der eher, stimmt.
Das Startup ist wartungsfeindlich und redundant. Und spätestens bei der Sichtung eines per default durchgeführten Startskriptes "microcode" fliegt das Zeug in die Tonne.
Musst du wissen, was du machst. Ich halte solche Pauschal"ratschläge" für nicht zielführend. Statt immer neue Distributionen auszuprobieren, die sich in den Qualität/Quantität der Ungereimtheiten nichts nehmen, sollte man lieber das eigene System so zurechtbiegen, dass es einem gefällt. Wir haben hier Linux, da geht das. Also machen.

Janka
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#8 Beitrag von klopskuchen » 12. Jul 2006 22:27

*gna* Die Motivation meiner Kritik ergibt sich aus der "burn money by hardware"-Mentalität bei Privaten, in Firmen und sogar vielen Codestuben. Einzelne Punkte in Flamewarmanier durchzukauen hatte ich ursprünglich allerdings nicht beabsichtigt. Um zumindest meiner Nerven willen laß ich wieder die Finger vom Thread.

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