ich bin noch so ein neuer Umsteiger von Windows… und ich weiß nicht, was ich machen soll.
Ich würde gern Eure Meinung zu meinem "Spezialfall" lesen und hoffe, dass Ihr mich entweder "auf den richtigen Weg bringt" oder dass ich durch diverse Meinungen, Argumente etc. eine Entscheidung treffen kann.
Aber der Reihe nach:
Ich hatte bis zum heutigen Tag ausschließlich Windows-Rechner. Angefangen hat es mit Win95, weiter ging es mit Windows Me (der letzte Dreck) bis dann Windows Xp kam…
Ich würde mich mal als durchschnittlich begabten User bezeichnen. Ich kann Fehler usw. finden aber nicht programmieren oder ähnliches. Ich habe eine ungefähre Vorstellung davon, wie ein Betriebssystem arbeitet, aber eigentlich ist es eher so, dass mir das Schnuppe ist. Es soll funktionieren. Wenn es das nicht tut, will ich in der Lage sein, einfach und ohne Programmiererkenntnisse den Fehler zu finden.
Ich habe schon immer was für die kleinen übrig, die den großen den Hintern versohlen. Deshalb findet man auf meinem Windows-Rechner außer dem Betriebssystem kein Microsoftprodukt. Ich habe das alles sozusagen "opensourceiziert"

Nun ist in mir der Gedanke hochgestiegen: "wenn du sowieso schon alles opensource hast, kannste auch Linux draufmachen". Durch Zufall ist mir dann eine Gratis-DVD von Suse 10.1 in die Hände gefallen.
Eine zweite Festplatte hatte ich auch noch übrig, also warum nicht einen Versuch wagen? Ich habe mich dazu entschieden, erstmal eine zweite Festplatte zu benutzen, um mich für alle Eventualitäten abzusichern. Eine gute Entscheidung….
Nun denn… Beim ersten Installationsversuch von Suse 10.1 ist es beim Step "Systemkonfiguration" in bester Win98-Tradition hängen geblieben. Nun ist es nicht so, dass ich deswegen gleich alles blöd, schlecht usw. finde. Ich bekomme aber immer ein schlechtes Gefühl, wenn so etwas passiert.
Beim zweiten Versuch hat es dann geklappt. Allerdings hat es dabei wieder Probleme gegeben: die Maus wurde entweder nicht oder nur schlecht erkannt. Was dazu führt, dass man sie nicht benutzen konnte und eine alte, ausgeleierte Maus ihren zweiten Frühling erlebte.
Als Desktopoberfläche habe ich KDE gewählt. Ich bin sehr positiv angetan von der Darstellung und der Bedienbarkeit.
Nun ging es daran, die Internetverbindung herzustellen. Bei mir geht es noch altmodisch per 56k-Modem ins Netz, weil es in meiner Gegend keine DSL-fähigen Telefonanschlüsse gibt.
Ich habe bereits während der Installation die Internetverbindung konfiguriert – hat prima funktioniert. Um so mehr habe ich mich gewundert, dass es im vollständig installierten Zustand nicht möglich war, ins Internet zu gehen. Ich habe daraufhin die Hilfe bemüht, die ehrlich gesagt ein schlechter Witz ist. Natürlich fand ich kein Ergebnis. Das ist aber nicht weiter schlimm, da ich darauf vorbereitet war/ bin. Denn bei Windows ist es ebenso, dass in der Hilfe nur Müll steht.
Ich habe also einen ganzen Tag damit zugebracht herauszufinden, warum ich nicht ins Internet gehen kann.
Der Grund hierfür ist eigentlich sehr simpel: man muss das Modul "Kinternet" nachinstallieren.
Ich habe dann beschlossen, Suse 10.1 nochmals neu zu installieren, weil mir diese "Geschichte mit der Maus" auf die Nerven ging. Gesagt, getan. Diesmal lief alles super. Meine "normale" Maus wurde erkannt und ich habe es auch geschafft, "Kinternet" zu installieren.
Diese Sache mit dem "Kinternet" hat mich ziemlich verärgert. Ich begreife es nicht, warum man alles mögliche im Lieferumfang hat und Webbrowser, Homebankingsysteme, Mailprogramme usw. automatisch installiert werden, aber das grundlegende, wichtigste muss man manuell installieren – nachdem man sich dumm und dusselig gesucht hat!!
Nun läuft Linux Suse auf meinem Rechner. Aber halt… wie ist es denn mit meinem Drucker? Kann man ihn benutzen? Darüber habe ich mir vorher keine Gedanken gemacht.
Ich besitze zwei Drucker: einen Lexmark Z54 und einen Brother DCP115. Natürlich gibt es für nahezu jeden Drucker einen Linux-Treiber, aber natürlich nicht für diese beiden. Nachdem ich wieder einen Tag auf der Suche nach einem Druckertreiber zugebracht habe, habe ich es aufgegeben…

Nun befinde ich mich in einem inneren Zwiespalt. Einerseits würde ich Windows gern den Rücken kehren und auf ein anderes Betriebssystem umsteigen. Andererseits kommt es mir so vor, als würden die "Linuxer", also die Anbieter von Linux-Betriebssystemen mit Absicht (vielleicht mit Redmonder Unterstützung oder unter deren Druck?) daran arbeiten, dass ihre Systeme immer einen Schritt hinter Windows liegen, um Usern wie mir zu zeigen, wie toll doch Windows ist. Dass Windows eben nicht toll ist, weiß ich. Ich neige immer zu Verschwörungstheorien und das scheint eine davon zu sein.
Ich möchte aber drucken und scannen, ohne mir einen neuen Drucker und Scanner kaufen zu müssen.
Ich möchte grundlegende Dinge tun können, die mir im jahrelangen Computeralltag zur Gewohnheit geworden sind. Damit meine ich natürlich nicht die Virensuche, die Behebung von Systemfehlern usw.


Die 20 Minuten Systempflege pro Monat sind nix gegen die Zeit auf der Suche nach diversen Dingen, die ich in meinen "ersten Linuxtagen" investiert habe. Aber das finde ich okay, denn in den Anfangszeiten der Computerära habe ich mit Windows auch extrem lange gebraucht, um Lösungen für Probleme zu finden.
Wenn ich nun daran denke Linux wieder zu löschen, zerreißt es mich innerlich. Ich möchte gern weg von Windows. Dafür fehlt mir aber der objektive Grund. Es geht sogar noch weiter: objektiv würde ich mir mit Linux Nachteile einhandeln, Stichwort "drucken"…
Nun würde ich gern ein paar Ansichten von Euch lesen. Wie Ihr darüber denkt, was Ihr evl. beim Umstieg von Windows für Erfahrungen gemacht habt. Welche Probleme hattet Ihr? Wie habt Ihr sie gelöst?
Ich bin eigentlich auch nicht auf Suse festgelegt. Ich würde auch gern ein anderes Linuxsystem benutzen. Wenn es dann für dieses oder jenes Linuxsystem Druckertreiber für einen der oben genannten geben würde, wäre alles super. Oder ist es so: gibt es für ein Linuxsystem keinen Treiber, dann gibt es für alle keinen??
Ich möchte mir auch ein Buch über Linux kaufen, um es besser zu verstehen.
Ihr seht also: ich möchte Linux und ich stehe ihm grundsätzlich positiv gegenüber. Wie komme ich aus diesem Konflikt der Vor- und Nachteile heraus?