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Beitrag
von Janka » 28. Feb 2009 9:36
Ich kopier' mal das rein, was ich letztens erst in der Wikipedia-Auskunft zu dem Thema geschrieben habe:
Klar kann man den Übertakten. Die Frage ist nur: Wozu? Auch mit Übertakten wird aus dieser lahmen Ente kein Renner, sondern allenfalls eine rumzickende lahme Ente. Übertakten lohnt sich *ausschließlich* bei der jeweils neuesten Rechnergeneration, um noch 5% mehr Leistung rauszuholen, wo der Hersteller aus Gründen der Zuverlässigkeit und Haltbarkeit einen niedrigeren Takt voreingestellt hat. Rhetorische Frage, die man sich zum Thema "Übertakten" erst einmal stellen sollte:
Warum gibt es überhaupt unterschiedliche Taktraten zu kaufen? Ist das nicht nur Marketing?
Weil Chips in großen Baulosen auf Wafern gefertigt werden, jeweils 100..10000 Stück. Chips werden Fotochemisch hergestellt. Für die Herstellung sind eine große Anzahl von Belichtungsvorgängen notwendig. Dabei sind die verschiedenen Masken immer um einen winzigen Betrag verschoben und gegeneinander verdreht. Weil der absolute Betrag der Abweichung immer größer wird, je weiter man sich von der Drehachse entfernt, sind die Chips am Rande des Wafers grundsätzlich schlechter als die in der Mitte. Meistens funktionieren sie aber trotzdem noch, nur nicht mehr bei so hohen Temperaturen. Und die Temperatur des Chips hängt von der Leistung des Chips, und diese bei der üblichen CMOS-Technologie direkt von der Taktrate ab.
Beim Übertakten muss man also den Chip effektiver runterkühlen als mit dem üblichen Kühlkörpern und Lüftern. Flüssiger Stickstoff ist eine gute Methode. Lohnen tut sich das üblicherweise aber nicht. Kühlst du nicht, wird der Chip nicht mehr so wie gewollt funktionieren.
Probier es aus: Stell den Multiplikator der CPU im BIOS-Setup höher ein und beobachte, wie alles sehr heiß wird und schlechter funktioniert. Komische Abstürze und Datenverlust inklusive.
Janka
Ich vertonne Spam immer in /dev/dsp statt /dev/null.
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