Externe Festplatte als root formatiert

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Steff

Externe Festplatte als root formatiert

#1 Post by Steff »

Moin zusammen,

ich habe unter gnome eine externe USB-Festplatte mit ext3 formatiert. Jetzt kann ich als user nicht mehr darauf zugreifen, da die Rechte bei root liegen.
Das Formatierungsprogramm (GParted) wurde als root ausgeführt, da ist es natürlich logisch, dass die Rechte nun bei root liegen.
Wie kann ich das denn korrigieren?

Danke für eure Hilfe!!

Steff

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Janka
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#2 Post by Janka »

Ein Dateisystem draufschreiben machst du natürlich als root. Normale Benutzer dürfen üblicherweise nicht direkt auf die Devicenodes der Platten zugreifen, schon gar nicht schreibend. Du stolperst jetzt vermutlich darüber, dass EXT3 im Gegensatz zu FAT eine funktionierende Rechteverwaltung (und funktionierende Timestamps etc.) besitzt. Das heißt, jeder darf nur in die Verzeichnisse schreiben, für die er auch Schreibrechte besitzt.

Mounte das EXT3-Dateisystem auf der externen Platte und ändere nach dem mounten als root die Rechte des Hauptverzeichnisses (das ist dasselbe Verzeichnis wie der Einhängepunkt) auf lesen, schreiben, ausführen für Benutzer, Gruppe, alle. Du kannst auch noch das Sticky-Bit setzen, dann dürfen Dateien nur von den Benutzen gelöscht werden, die sie auch angelegt haben.

Wichtig dabei auch: Die angelegten Dateien erhalten den Besitzer und die Rechte, die der anlegende Benutzer für sich eingestellt hat, normalerweise also benutzer, users, rwx,r-x,r-x.

Janka
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Steff

#3 Post by Steff »

Vielen Dank, hat geklappt.
Jetzt hab ich aber noch eine Frage:

Bei meiner zweiten Festplatte (40 GB), die ich ausschließlich als Datenplatte verwende, sind angeblich schon 2 GB belegt. Aber womit??? Die Platte habe ich ebenfalls frisch mit ext3 formatiert.
Auf der externen Festplatte (1TB) sind bis jetzt lediglich ca. 100 GB als Daten gespeichert. Trotzdem wird angezeigt, dass rund 135 GB schon belegt sind.
Watt is datt denn?

Freue mich auf eure Antworten...

Steff

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Janka
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Joined: 11. Feb 2006 19:10

#4 Post by Janka »

Steff wrote:Bei meiner zweiten Festplatte (40 GB), die ich ausschließlich als Datenplatte verwende, sind angeblich schon 2 GB belegt. Aber womit??? Die Platte habe ich ebenfalls frisch mit ext3 formatiert.
Handelt es sich wirklich um eine 40GiB-Platte? Linux verwendet für die Anzeige üblicherweise die Grundgröße 1024, während die Festplattenhersteller wegen der sich ergebenden größeren Werte 1000 nehmen. 40GB sind also 39GiB (zeigt Linux aber aus alter Gewohnheit als 39 GB an).

Außerdem braucht das Dateisystem auch Platz für Verwaltungsdaten. Bei Ext3 sind das Inodes und das Journal. Die Inodes sind im Prinzip die Hinweisblöcke für die Dateien. Du kannst so viele Dateien haben wie Inodes existieren. Es wird von mkfs.ext3 standardmäßig eine Datei-Durchschnittsgröße von 8kB angenommen. Daher werden schon beim Erschaffen deines EXT3-Dateisystems 40GB/8KB=5000000 Inodes erschaffen. Jede Inode braucht bei EXT3 256 Byte Platz im Verwaltungsdatenbereich, das sind bei dir also insgesamt ca. 1,2GB. Wenn du nicht 5 Millionen kleine Dateien, sondern eher 5000 sehr große Dateien auf dem Dateisystem anlegen willst, kannst du die Durchschnittsgröße der Dateien beim Anlegen des Dateisystems von 8kB auf 8MB hochsetzen, geht mit der Option -i bei mkfs.ext3. Dann braucht die inode-Tabelle statt 1,2GB nur noch 1,2MB.

Auf der externen Festplatte (1TB) sind bis jetzt lediglich ca. 100 GB als Daten gespeichert. Trotzdem wird angezeigt, dass rund 135 GB schon belegt sind.
Genau dieselben Phänomene. 1TB=977GiB. 977GiB/8KiB=122 Mio Inodes. Entspricht 32GB.

Außerdem musst du beachten, dass normalerweise 5% jedes EXT3-Dateisystems für root reserviert werden. Kannst du ebenfalls beim Erstellen des Dateisystems ändern.

Für sehr große Platten sind Dateisysteme mit dynamischer Inode-Allokation wie z.B. xfs besser geeignet als ext2/3

Janka
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