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So, 4. Januar 2004, 18:32

Fetchmail durch RetchMail ersetzen

Wer seine Email mit Fetchmail abholt, hat vermutlich schon einmal bemerkt, daß das Programm DNS-Abfragen macht, die den Vorgang erheblich ausbremsen können.

Fetchmail macht das vermutlich, um Spams abzufangen, denn wenn eine Mail z.B. von »smtpserver.net« kommt, dann kann es sich kaum um eine legitime Mail handeln. Allerdings schlägt die Namensauflösung für diese Domain mit einem Timeout fehl. Dummerweise macht fetchmail in der Wartezeit gar nichts, und ich habe keine Möglichkeit gefunden, dieses dumme Verhalten abzustellen (man könnte natürlich den Quellcode editieren...).

Als neulich Fetchmal mal wieder mehr als zwanzig Minuten benötigte, um meine beiden Postfächer abzufragen, hatte ich genug. Glücklicherweise gibt es andere Programme, die als Ersatz dienen können. Eines davon ist RetchMail.

Wie man RetchMail installiert, will ich hier nicht beschreiben. Debian-Benutzer rufen einfach apt-get install retchmail auf. Ob andere Distributionen Retchmail-Pakete anbieten, ist mir nicht bekannt.

Die Installation erfordert Root-Rechte (man könnte es aber auch in seinem Homeverzeichnis installieren). Danach braucht man nur noch als normaler Benutzer zu arbeiten. Man muß eine Konfigurationsdatei ~/.retchmailrc erstellen, die folgenden Aufbau hat:

[POP Servers]
hjb@bsp1.de:995 = passwort
hjb@bsp2.de = .

[POP Targets]
hjb@bsp1.de = hjb
hjb@bsp2.de = hjb

Der erste Eintrag unter [POP Servers] ist ein verschlüsselter POP3-Zugang, der zweite ist ein Zugang, der kein Paßwort benötigt, weshalt nur ein Punkt als Paßwort eingetragen ist. Unter [POP Targets] steht jeweils die Zuordnung von offizieller Email-Adresse und lokalem Benutzernamen.

Natürlich sollte ~/.retchmailrc die Permissions 0600 haben, damit niemand die Paßwörter lesen kann.

Nun kann man Retchmail testen. Mit retchmail -F -d werden alle Mails von den POP3-Postfächern heruntergeladen und die Postfächer geleert. Wer vorsichtig ist, läßt die Option -F erst einmal weg, so daß die Mails auf den POP3-Servern verbleiben.

Wenn alles funktioniert, kann man retchmail in seine persönliche Crontab eintragen und braucht sich fortan um nichts mehr zu kümmern, da alles vollautomatisch geht. Bei mir sieht der Eintrag so aus:

15,45 * * * * /usr/bin/retchmail -F -d > ~/.retchmaillog 2>&1

Die Ausgaben werden in der Datei ~/.retchmaillog gespeichert, so daß man, falls man einen Fehler vermutet, dort nachsehen kann, was passiert ist.

Kommentare (Insgesamt: 44 || Alle anzeigen )
Re[2]: IMAP (HaC|away, Sa, 20. September 2008)
Re[4]: IMAP (rrr, Mo, 12. Januar 2004)
Re[4]: wer macht denn sowas? (Joe, Do, 8. Januar 2004)
Re[3]: IMAP (Joe, Do, 8. Januar 2004)
Re[2]: IMAP (Helmuth Gronewold, Mi, 7. Januar 2004)
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