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Thema: Einladung zum Dialog über GPLv3

23 Kommentar(e) || Alle anzeigen ||  RSS
Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von Sebalin am Mo, 2. Oktober 2006 um 17:33 #
Man kann es doch drehen und wenden wie man will:

Die GPLv3 will mit voller Wucht das ideologische Element zum absolut
dominierenden machen und es ist deren Befürwortern auch schnurzegal, dass
sie den User und Programmierer damit sehr drastisch einschränken.

Ja, DRM ist vor allem anderen eine Ideologiefrage!

Kritiker werden mehr oder weniger rüde sowieso am Ende (und genau da sind
die Befürworter auch immer ziemlich schnell) mit dem "Argument" abgebürstet,
man bräuchte sie ja nicht zu verwenden, wenn es einem nicht passt.

Welche Folgen die Einführung der GPLv3 hätte, darüber soll am besten garnicht
und wenn doch, dann nur positiv "diskutiert" werden.

Thorwald hat jedenfalls ziemlich früh und auch sehr genau erkannt,
wohin der Hase, wenn es nach den Betonköppen geht, laufen soll.

Was soll also da jetzt ein "Dialog" darüber?

Ein "bisschen" GPLv3 geht genauso wenig wie ein bisschen schwanger,
ich meine so und nicht anders siehts doch aus.

Die FSF sieht aber ihre Felle wegschwimmen und versucht mit dieser "Einladung"
das Ruder vielleicht doch noch rumzureissen.

Wundern täts mich nicht, wenn ihr das vielleicht sogar noch gelingt, bei der
"Community" die Linux hat.

Sebalin.

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    Von gpl am Mo, 2. Oktober 2006 um 17:39 #
    bla...
    natürlich kann man da noch einiges ändern und es kommt hoffentlich etwas gutes dabei heraus. DRM und Patente sind ja nicht die einzigen Sachen bei denen etwas verändert wurde nur sind die halt die umstrittensten. Man kann hier sicherlich einen kompromiss finden und einen schritt weiter kommen.
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    Von theBohemian am Mo, 2. Oktober 2006 um 20:31 #
    >> ", dass sie den User und Programmierer damit sehr drastisch einschränken."
    Kannst du das begründen und konkret argumentieren?

    Eine Hardware, die mit Software ausgestattet wird, die unter der GPLv3 lizenziert ist, darf von ihrer Besitzerin modifiziert werden.

    Es wäre beispielsweise möglich, dass sie die Software für einen WLAN-Router, der ab Werk mit einem unzulänglichen WLAN-Verschlüsselungsalgorithmus arbeitet, gegen eine andere Software austauscht, bei der dieses Problem nicht auftritt.

    Wieder andere mögen das Gerät so modifizieren, dass es sich in freien Meshnetzen verwenden läßt.

    Die GPLv2 besitzt eine Lücke in ihrer Definition, derer nach ein Hersteller, den Austausch der Software praktisch verhindern kann.

    Ich denke nicht, dass die GPLv3 die Anwender & Entwickler einschränkt.

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    Von mdkuser am Mo, 2. Oktober 2006 um 22:03 #
    Er heisst Torvalds, nicht Thorwald!
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    Von Neuer am Mo, 2. Oktober 2006 um 22:28 #
    Hallo,

    also dass die GPL stets ideologisch war, daran darf kein Zweifel bestehen. Wozu sonst hat GNU und FSF denn ein Manifest gemacht? Ideologie wird in Wikipedia übrigends gut erklärt.

    Ich würde unterstellen, dass "Leute wie Du", die GPL v2 auch abgelehnt hätten, mit den gleichen Argumenten.

    Der Kampf gegen DRM mag Dir nicht wichtig oder "ideologisch" erscheinen, aber ich gestehe RMS zu, dass es ohne sein Wirken nicht gerade unwahrscheinlich wäre, dass es nur _ein_ Program gäbe von _einem_ Hersteller mit dem sowas wie Internet funktionieren würde.

    Durch diese Ideologie wurde verhindert, dass ein Software-Monopol die Macht besitzt. Wer weiss, was man bei 90% Marktanteil machen konnte, mag nur ahnen, was bei 100% für Ideen möglich werden.

    Mir fällt schwer einzuschätzen, ob DRM wirklich an sich ein Problem ist Ob es ein Monopol für mediale Inhalte geben kann, ob es Zensur nochmal geben wird können.

    Aber ich WILL nicht, dass mein Linux Betriebssystem nur ein Gast in einem vorgeschriebenen Hypervisor-Betriebssystem sein kann, dass aufpasst, was ich tun oder lassen kann, mit irgendwelchen Inhalten.

    Was aber ganz klar ist, und warum Linus dagegen ist, DRM in Software-Lizenzen unterbinden zu wollen: Es gibt den _Bedarf_ nach Tivo-artigen Systemen und sie _werden_ ein Betriebssystem haben. Die Frage ist nur: Welches? Offenkundig ist es praktisch egal welches. Aber wenn es nicht Linux ist, dann wohl BSD oder Windows oder Solaris. Und alles was darein geht, ist für Linux verloren.

    Aber die Debatte mit den Kernel-Entwicklern ist ohnehin müssig.

    Nicht weil sie fürchterlich uneinsichtig wären, nicht weil sie andere Ziele hätten, sondern weil sie uneinig sind. Die Lizenz des Linux-Kernels wäre nur bei absolutem Konsens zu ändern. Wenn der nicht besteht, muss es bei der alten Lizenz bleiben.

    Und ein Konsens besteht in keinem Fall, schon alleine weil es Beteiligte gibt, die tot sind.

    Gruß, Kay

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Von elch am Mo, 2. Oktober 2006 um 19:10 #
Moin,

Kann mir mal jemand kurz und knapp erklären, was der Threshold sein soll, wozu der gut sein soll, und wie ich dem verdammten Ding beibringe, dass er einfach nur grundsätzlich alle Kommentare anzeigen soll, ohne Wenn und Aber? Diese Geschichte mit x Kommentare unter Ihrem aktuellen Threshold überfordert mich.
Momentan bin ich dabei, das Ding als Trash zu verfluchen.

Danke, elch

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    Von iGEL am Mo, 2. Oktober 2006 um 19:56 #
    Moin!

    Da kommen imho immer die nicht lesenswerten Kommentare hin.

    iGEL

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    Von Johann am Mo, 2. Oktober 2006 um 20:07 #
    bei mir werden bei der Einstellung -1,Alle Kommentare, Hauptnews ein
    alle Beiträge angezeigt, also auch solche, bei denen jemand bereits für mich entschieden hat, dass sie nicht lesenswert sind.
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      Von elch am Mo, 2. Oktober 2006 um 20:10 #
      hm. Das klappt anscheinend nicht immer reibungslos. Selbst wenn ich den Threshold auf -1 setze, werden teilweise noch Kommentare nicht angezeigt. Und ich entscheide gern selbst, ob ein Kommentar lesenswert ist.

      Ich verstehe aber noch nicht ganz die Werte, die da zur Auswahl stehen. -1 kann ich mir noch irgendwie erklären, aber den Rest - Sowohl Anzahl der Werte als auch die Werte ansich durchschaue ich nicht ganz.

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mehr GPL
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Von gerd am Mo, 2. Oktober 2006 um 20:10 #
Ad 1:

Man sollte die GNU GPL mit der Version 3 in "GPL" umbenennen.
Die GPL ist längst mehr als die Lizenz des GNU Projektes.

Ad 2:
Die FSF sollte sich innerhalb der Lizenzformulierung mit aggressiver Eigenwerbung zurück halten und nicht den Eindruck erwecken Software unter der GPL habe etwas mit ihr zu tun,

Add 3:
Die Lizenz muss auch in den wesentlichen Verkehrssprachen rechtsgültig übersetzt vorliegen.

Ach ha, und die DRM-Bestimmung, vielleicht als Modul.

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    Von Sascha am Mo, 2. Oktober 2006 um 23:08 #
    Generel wäre es zumindest aus meiner Sicht das Beste wen man die GPL in der v3 nicht so wie bisher geplant umsetzt, sondern sich auf das was in der v2 aktuell ist besinnt. Sprich das die Freiheit der Software und ihrer Benutzung sowie Weitergabe gewährt wird. Dazu sollte man ähnlich wie bei den CC-Lizenzen eine anpassung an die jeweiligen Länderrechte sowie vollständige Übersetzungen anstreben. Die Sachen die DRM & Co. verbieten sollte man in der Tat in *Zusätze* unterbringen und jeder Entwickler sollte selbst die freie Wahl haben die für ihn genehmen Zusätze in die Lizenz aufzunehmen.

    Btw. geht es ja oft bei Projekten um das Problem der Relizenzierung. Ich frage mich immer wieder warum die Lizenz eines Projektes nicht dahingehend angepaßt wird das es den jeweils aktiven Entwicklern erlaubt ist die Lizenz für kommende Versionen zu ändern. An der Lizenz für bereits bestehende Versionen sollte das nichts ändern und wen es jemanden stört ist es kein Problem da er das Projekt forken kann.

    Grüße
    Sascha

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Von Sascha am Mo, 2. Oktober 2006 um 23:01 #
Das ist jetzt eine ernst gemeinte Frage. Was genau ist an der Technologie so schlimm? Was ist daran schlimmer als an den diversen P2P Technologien? Ist es bei DRM nicht genauso wie bei P2P das es auf die Art wie man es anwendet ankommt? Mit P2P kann man sehr gut Dokumente und freie Werke verbreiten allerdings wird es vor allen dazu genutzt urheberrechtlich geschützte Werke ohne die Genehmigung der Urheber zu verbreiten. DRM ist ein sehr guter Ansatz um Dokumente zu schützen, aber die Medienindustrie mißbraucht es um ihre Macht und ihren Einfluß zu zementieren auch wen das einseitig auf Kosten der Benutzer geht.

Was ist an der Technologie an sich schlecht?

Grüße
Sascha

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    Von Also am Mo, 2. Oktober 2006 um 23:36 #
    Hier ein paar Analogien:
    - Was wäre so schlimm daran, wenn man die Religionszugehörigkeit in den Pass schreibt? Das Grundgesetz sagt ja, dass niemand aufgrund seiner Religionszugehörigkeit diskriminiert werden darf.
    - Was ist so schlimm an Landminen? Wenn sie richtig angewendet werden, wird ihre Position auf der Karte markiert und nach dem Krieg werden sie wieder entfernt.
    - Was ist so schlimm an Atomwaffen? Der kalte Krieg hat doch gezeigt, dass sie sich hervorragend dazu eignen, den Frieden zu sichern - wir brauchen mehr davon!
    - Warum sollte der Iran nicht über Atomwaffen verfügen? Das ist doch ein souveräner Staat!

    Um es abzukürzen:
    DRM ist eine Technologie, die überwiegend dazu benutzt wird einseitig auf Kosten der Benutzer einzuschränken. Das Potential dieser Technik ist erschreckend:
    Es wäre problemlos möglich, sämtliche Aufnahmen z.B. von Nachrichten rückwirkend zu "löschen" - man müsste nur die Lizenz zur Abspielung verweigern. Man könnte die gesamte Historie von z.B. 10 Jahren "ausblenden". Man könnte sie genausogut auch verändern.
    Aus heutiger Sicht mag das zwar aussehen wie Hirngespinste, aber wir hatten vor 60 Jahren schon einmal eine Regierung, die durch DRM-Technologien noch viel mächtiger gewesen wäre als sie er war. Auch die Regierung der DDR hätte DRM mit Sicherheit als wilkommenes Werkzeug genutzt. Es ist für totalitäre Staaten sehr verlockend, verfolgen zu können, wer sich wann für welche Informationen interessiert. Mit DRM ist es einfach, eine Nutzerüberwachung aufzubauen - man müsste noch nicht mal begründen, warum der Zugriff protokolliert wird, da es ja für das DRM nötig ist.

    Die positiven Aspekte sind einfach sehr gering im Vergleich zu den Risiken - und die FSF kümmert sich gerade auch um die gesellschaftlichen Aspekte von Software, während sich der durchschnittliche Programmierer (allgemein: "Techniker") (leider) nicht dafür interessiert.

    Ich frage mich heute noch, was das für Ingenieure sind, die Anti-Personenminen entwickelt haben und immer noch entwickeln. Während man bei einer Waffe immer noch sagen kann "Auch die Polizen nutzt Waffen um die Bürger zu schützen" fällt mir bei APMs wirklich keine sinnvolle Nutzung ein. Wahrscheinlich ist es das alte (aber trotzdem falsche) Argument "Hätte ich es nicht gemacht, hätte es ein anderer gemacht" (Aber mit diesem Argument könnte sich auch Dr. Mengele herausreden). Dann schon lieber: "Stell' dir vor, es ist Krieg - aber keiner geht hin".

    Nun denn...

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      Von pinky am Di, 3. Oktober 2006 um 04:18 #
      sehr schön zusammen gefasst, lass es mich nur noch um ein paar Punkte ergänzen.

      Die Ausrede "DRM ist doch nur eine Verschlüsselungstechnik um meine Daten zu schützen" zählt nicht. Dazu brauchst du kein DRM dazu gibt es Kryptographie und Programme wie GnuPG und viele andere, wer seine Daten schützen will hat viele Möglichkeiten. Der Unterschied, wenn ich meine Daten schütze habe ich die Kontrolle, bei DRM hat ein fremder die Kontrolle (z.B. Medienindustrie).

      Was ist daran so schlimm? DRM kann wunderbar als Zensur verwendet werden, wie schon erklärt wurde. Aber es gibt auch ganz andere Probleme, was passiert z.B. wenn eine Medienfirma dicht macht, verschwinden dann mit der Firma alle Teile unserer Kultur die mit deren DRM Technik "geschützt" wurde? Was ist mit fair-use Rechten? Was ist mit public domain 70 Jahre nach dem Tod des Autors? Das alles kennt DRM nicht. DRM gibt der Medienindustrie ein Werkzeug in die Hand mit der sie Gott spielen können, es ist nichtmehr das Urheberrecht das die Grenzen bestimmt sondern ein Konzern. Würden wir heute noch Klassiker wie Beethoven kennen wenn man damals DRM gekannt hätte? Wäre er jemals so bekannt geworden wenn nicht viele sondern nur wenige Zugang dazu hätten? Hier steht sowohl unsere Kultur als auch unser Wissen als Menschheit auf dem Spiel.

      Das war jetzt allgemein zu DRM, jetzt kommen wir zum Thema zurück, DRM und die GPLv3.
      Hier geht es darum, dass heute jemand mit der GPL dir auf der Basis des Urheberrechts gewisse Rechte einräumen kann, sie dir dann aber mit der Technik+EUCD wieder wegnimmt. Der Geist der GPL ist es, allen Anwendern die 4 Freiheiten zu geben. Zur Zeit als GPLv2 gab es dazu eine Möglichkeit -> ich gebe dir einfach nicht den Code oder ändere die Lizenz, daher wurde das Copyleft Prinzip entwickelt. Heute hat man noch weitere Möglichkeiten -> ich geben der den Code und die 4 Freiheiten über das Urheberrecht, komme dann aber mit Patenten um es dir wieder wegzunehmen, die Lösung sind die Patentklauseln wie du sie in GPLv3 findest. Die zweite Möglichkeit -> ich geben dir den Code und die 4 Freiheiten über das Urheberrecht, gestalte aber die Hardware so, dass sie nur meinen Code ausführt, die Lösung ist hier die DRM Klausel wie man sie auf dem Entwurf zur GPLv3 kennt.

      Man kann es ganz einfach auf einen Punkt bringen. Ziel der GPL (egal in welcher Version) ist es dir alle 4 Freiheiten zu geben und diese für alle zu garantieren. Wenn jemand GPL Code weiter gibt, dann muss er dir diese Rechte aus dem 4 Freiheiten also auch einräumen und kann sie dir weder über das Urheberrecht (GPLv2), das Patentrecht (GPLv3), Technik wie DRM(GPLv3) oder irgendeine andere Technik oder Gesetze die es in Zukunft(GPLvX) vielleicht geben wird wegnehmen.

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        Von Sascha am Di, 3. Oktober 2006 um 10:05 #
        Die Ausrede "DRM ist doch nur eine Verschlüsselungstechnik um meine Daten zu schützen" zählt nicht. Dazu brauchst du kein DRM dazu gibt es Kryptographie und Programme wie GnuPG und viele andere, wer seine Daten schützen will hat viele Möglichkeiten. Der Unterschied, wenn ich meine Daten schütze habe ich die Kontrolle, bei DRM hat ein fremder die Kontrolle (z.B. Medienindustrie).

        Offenbar hast Du nicht begriffen das es bei DRM nicht darum geht die eigenen Dateien zu verschlüsseln sondern um ein Rechtemanagement. Klar für die Medienindustrie ist auch nach meinen dafürhalten DRM absolut ungeeignet und Blödsinn. Allerdings ist DRM in Gruppen, Unternehmen etc. weiterhin ein recht guter Ansatz. Als Beispiel nenne ich ein brisantes internes Dokument in einem Unternehmen. Durch DRM hat man die Möglichkeit den Zugriff auf das Dokument einzuschränken so das es nicht von Unbefugten eingesehen werden kann. Diese Anwendung hätte in allen internen Angelegenheiten durchweg Sinn und basiert letztendlich auf genau der Technologie die Du so absolut vorbehaltlos verteufelst.

        Was ist daran so schlimm? DRM kann wunderbar als Zensur verwendet werden, wie schon erklärt wurde. Aber es gibt auch ganz andere Probleme, was passiert z.B. wenn eine Medienfirma dicht macht, verschwinden dann mit der Firma alle Teile unserer Kultur die mit deren DRM Technik "geschützt" wurde? Was ist mit fair-use Rechten? Was ist mit public domain 70 Jahre nach dem Tod des Autors? Das alles kennt DRM nicht. DRM gibt der Medienindustrie ein Werkzeug in die Hand mit der sie Gott spielen können, es ist nichtmehr das Urheberrecht das die Grenzen bestimmt sondern ein Konzern. Würden wir heute noch Klassiker wie Beethoven kennen wenn man damals DRM gekannt hätte? Wäre er jemals so bekannt geworden wenn nicht viele sondern nur wenige Zugang dazu hätten? Hier steht sowohl unsere Kultur als auch unser Wissen als Menschheit auf dem Spiel.

        Schlimm ist daran lediglich wen wir so blöd sind und zulassen das mediale Informationen und Inhalte derart verplombt werden. Ich habe nirgendwo gesagt das DRM in allen Bereichen sinnvoll ist. Allerdings ist es nach wie vor so das man eine Technologie nur weil man sie auch für negatives einsetzen kann nicht verteufeln sollte. Was es braucht sind gesetzliche und gesellschaftliche Konventionen die den Einsatz von DRM reglementieren und diese sollte wie ich bereichts angeführt habe nicht im Bereich der Medieninhalte und Informationen stattfinden.

        Man kann es ganz einfach auf einen Punkt bringen. Ziel der GPL (egal in welcher Version) ist es dir alle 4 Freiheiten zu geben und diese für alle zu garantieren. Wenn jemand GPL Code weiter gibt, dann muss er dir diese Rechte aus dem 4 Freiheiten also auch einräumen und kann sie dir weder über das Urheberrecht (GPLv2), das Patentrecht (GPLv3), Technik wie DRM(GPLv3) oder irgendeine andere Technik oder Gesetze die es in Zukunft(GPLvX) vielleicht geben wird wegnehmen.

        Ich bleibe da dabei das sich die FSF mit der GPL v3 in der Form welche sie jetzt durchzudrücken versuchen gewaltig selbst ins Bein schießt. Die GPL v2 hat noch grundsätzliche Rechte und Pflichten sowie sicher auch eine gewisse Philosophie vertreten. Doch bin ich mir recht sicher das sehr viele Entwickler mit der in der GPL v3 kommenden starken Einschränkung ihrer Entscheidungsfreiheit alles andere als glücklich sein werden. Allerdings schweifen wir vom Thema *Was den an der Technik des DRMs an sich so schlimm ist* ab...

        Grüße
        Sascha

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          Von pinky am Di, 3. Oktober 2006 um 13:22 #
          >Offenbar hast Du nicht begriffen das es bei DRM nicht darum geht die eigenen Dateien zu verschlüsseln sondern um ein Rechtemanagement.

          Was letztlich in dem von dir beschriebenen Fall nichts anderes als "das verschlüsseln der eigenen Daten" (z.B. die Firmendaten) ist. Das sind die Beispiele mit denen man versucht DRM rechtzufertigen. Tatsache ist aber, dass man dafür DRM nicht braucht sondern als Digitales Restriktions Management für die Medienindustrie und genau dafür wurde es auch entwickelt. Mehr dazu weiter unten.

          >Als Beispiel nenne ich ein brisantes internes Dokument in einem Unternehmen. Durch DRM hat man die Möglichkeit den Zugriff auf das Dokument einzuschränken so das es nicht von Unbefugten eingesehen werden kann.

          Genau das ist einer dieser "Schönredereien" von DRM die ich gemeint habe, dass ist nicht DRM, dafür ist DRM nicht geeignet und das ging auch schon heute ohne DRM.

          Wenn ich will, dass ein Dokument in der Firma nur vom Vorstand gelesen wird, dann stelle ich es auf einen internen Server auf den nur der Vorstand zugriff hat, auf einen verschlüsselten Datenspeicher, verschlüssel die Datei direkt nur an die Vorstandsmitglieder,... und ich habe genau den gleichen Effekt. Das Dokument dringt nur nach außen, wenn ich einen unzuverlässiges Mitglied im Vorstand habe und der kann die Information immer nach draußen bringen.

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            Von Sascha am Di, 3. Oktober 2006 um 20:21 #
            Was letztlich in dem von dir beschriebenen Fall nichts anderes als "das verschlüsseln der eigenen Daten" (z.B. die Firmendaten) ist. Das sind die Beispiele mit denen man versucht DRM rechtzufertigen. Tatsache ist aber, dass man dafür DRM nicht braucht sondern als Digitales Restriktions Management für die Medienindustrie und genau dafür wurde es auch entwickelt. Mehr dazu weiter unten.

            Es ist die eine Sache eine Technologie zu verbieten bzw. es zu versuchen und die andere ihren Mißbrauch zu verbieten! DRM ist wie gesagt als Ansatz sehr gut. Nur für die Massenmedien (Musik, Filme etc.) nicht geeignet.

            Genau das ist einer dieser "Schönredereien" von DRM die ich gemeint habe, dass ist nicht DRM, dafür ist DRM nicht geeignet und das ging auch schon heute ohne DRM.

            Wenn ich will, dass ein Dokument in der Firma nur vom Vorstand gelesen wird, dann stelle ich es auf einen internen Server auf den nur der Vorstand zugriff hat, auf einen verschlüsselten Datenspeicher, verschlüssel die Datei direkt nur an die Vorstandsmitglieder,... und ich habe genau den gleichen Effekt.

            Ach und ich kann damit verhindern das ein Vorstandsmitglied die Datei weiter verbreitet? Kann damit verhindern das er sie ausdruckt und so jegliche elektronische Sicherheitsvorkehrung umgeht? Kann damit verhindern das er das Dokument in einen anderen Format abspeichert und per E-Mail weiterschickt etc.? Eben das ist nämlich einer der äußerst positiven Aspekte die DRM bringen kann neben dem Wahnsinn den die Medienindustrie damit im Auge hat.

            Das Dokument dringt nur nach außen, wenn ich einen unzuverlässiges Mitglied im Vorstand habe und der kann die Information immer nach draußen bringen.

            Und genau das Risiko könnte man mit entsprechenden Rechtemanagement äußerst stark einschränken...

            Ich hasse es wen einige Leute nicht über ihren Tellerand blicken können und sich immer nur in Schwarzweismahlerei üben um andere mit ihrer Meinung zu missionieren!

            Grüße
            Sascha

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              Von pinky am Di, 3. Oktober 2006 um 21:07 #
              >Es ist die eine Sache eine Technologie zu verbieten bzw. es zu versuchen und die andere ihren Mißbrauch zu verbieten! DRM ist wie gesagt als Ansatz sehr gut. Nur für die Massenmedien (Musik, Filme etc.) nicht geeignet.

              und genau dafür wofür es anscheinend nicht gut ist wurde es entwickelt, diese Gruppen treiben es nach vorne und diese Gruppen setzen es ein. Muss wohl Ironie des Schicksaals sein...

              >Ach und ich kann damit verhindern das ein Vorstandsmitglied die Datei weiter verbreitet? Kann damit verhindern das er sie ausdruckt und so jegliche elektronische Sicherheitsvorkehrung umgeht? Kann damit verhindern das er das Dokument in einen anderen Format abspeichert und per E-Mail weiterschickt etc.?

              Das alles kannst du auch nicht mit DRM verbieten. Das Vorstandsmitglied kommt mit oder ohne DRM an die Informationen. Er kann sie vielleicht nicht kopieren oder direkt weiterschicken, er kann sie aber per copy&paste von einem Dokument in ein anderes oder in eine email kopieren wenn er das original Dokument erstmal offen hat, er kann es abfotografieren, er kann es abschreiben, er kann die Informationen einfach müdlich oder in eigenen Worten schriftlich weitergeben,....

              DRM macht interne Dokmente kein bisschen sicherer als bisher.

              >ch hasse es wen einige Leute nicht über ihren Tellerand blicken können und sich immer nur in Schwarzweismahlerei üben um andere mit ihrer Meinung zu missionieren!

              Ich frage mich über welche Ränder manche Leute blicken müssen bzw. was für Brillen sie aufhaben müssen wenn sie DRM rechtfertigen indem sie es als etwas definiert was es nicht ist und was es letztlich schon unter anderen Namen gibt.

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Von Foomin am Di, 3. Oktober 2006 um 08:52 #

Die Kritiker halten die neuen Klauseln für 'politisch'. Was soll das denn für ein Kriterium sein? Auch die GPLv2 ist aus den gleichen politischen Ansichten heraus entwickelt worden.

Häufig wird auch noch vorgeworfen, die DRM-Klausel würde die Nutzung von DRM beschränken. Das stimmt keineswegs, ein Nutzer kann so viel DRM einsetzen wie er will. Beispielsweise können Firmen ihre Daten gegenüber ihren Mitarbeitern mit DRM schützen. Das Gleiche gilt, wenn die Geräte nicht verkauft sondern vermietet werden. Die Anti-DRM-Klausel verbietet auch nicht die Implementierung von DRM. Die Klausel sagt etwas anderes: Die Kontrolle über das DRM-System muss beim Eigentümer das Geräts liegen, nicht beim Hersteller. Die Beschränkung gilt also nur für die Weitergabe, nicht für die Nutzung. Diese Beschränkung ist ja wohl das Mindeste. Wenn ich ein Haus kaufe, will ich ja auch nicht, dass der Verkäufer die Kontrolle über die Alarmanlage behält.

Die DRM-Kontrolle der Hersteller verursacht noch ein weiteres Problem, das so gut wie nie erwähnt wird: Durch DRM geschützte Software kann nicht untersucht werden, was es extrem schwierig macht überhaupt herauszufinden ob GPL-Code enthalten ist. Praktisch gesehen könnte ein Hersteller damit GPL Code klauen, ohne dass ihm eine GPL-Verletzung nachweisbar wäre.

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    Von Magister am Di, 3. Oktober 2006 um 09:27 #
    >Die Kontrolle über das DRM-System muss beim Eigentümer das Geräts liegen, nicht beim Hersteller.

    Nunja für gewöhnlich liegen die Rechte und das Eigentum z.B. bei einer Software beim Entwickler (somit beim Hersteller).
    Eine Lizenz gibt meist nur das Recht eine Software zu nutzen (und bei der GPL zu modifizieren etc.). Daher müsste deine Formulierung anders gestaltet werden.

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      Von Top am Di, 3. Oktober 2006 um 11:09 #
      Der entscheidende Grund weshalb ich Linux anstatt ein propriäteres System benutze ist die Comunity und die 4 Freiheiten die in der GPLv2 begründet sind. So wie ein in sich geschlossenes ökologisches System ein eigenes Gleichgewicht zur Entwicklung braucht, ist es auch mit den Rahmenbedingungen bei der Entwicklung von Freier Software welche nun die Lizenzen darstellen. Da eine Gesunde GPL nicht nur die grösstmögliche Verbreitung von Linux gewährleisten sollte, (Durchbruch im Desktopbereich) ist die Ideologie dahinter sehr von Bedeutung für die Zukunft. Es liegt in der Natur der Menschen die eigene Macht je grösser sie ist umso mehr für die eigenen Vorteile zu verwenden (Filmindustrie, Microsoft, Busch...). Deshalb sollten auch immer die Rahmenbedingungen sprich GPLv3 angepasst werden um die Grundlegenden Ideologien für Freie Software zu sichern. Ich möchte kein Freies System benutzen welches in eine kontrollierte Umgebung läuft z.ß. DRM.(Hierfür gibt es schon z.ß. Windows.) Doch sollte es möglich sein Programme die DRM-Technologie ermöglichen für Jederman der es möchte integrierbar zu machen. Es sollte also eine Option sein ob DRM oder nicht und keine Grundlegende und endgültige in der Hardware vorweggenommene Entscheidung.
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      Von Foomin am Di, 3. Oktober 2006 um 14:53 #

      So wie das in der GPLv3 gemeint ist, gehts da um Geräte, die ihre GPL-Software mit DRM schützen. Die Kontrolle muss dabei der Gerät-Eigentümer haben (also der Käufer), nicht der Hersteller.

      Wenn jemand GPL-Software für eine DRM-Plattform von einem anderen Hersteller anbietet, muss der Benutzer auch die Kontrolle über dieses Gerät haben. Mir ist zwar im Moment keine solche Plattform bekannt, aber Microsoft hat mal Pläne für so eine "sicheren" Teil von Windows veröffentlicht (Palladium). Da Microsoft vorhatte, die DRM-Kontrolle zu behalten, wäre es vermutlich unmöglich, GPL-Software für eine solche Plattform zu verkaufen. Das läuft aber auch darauf hinaus, dass der Eigentümer des Geräts, auf dem die Software laufen soll, die Kontrolle über DRM haben muss.

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