Software
Keine Microsoft-Software auf dem World Social Forum
Auf dem erstmals in Afrika stattfindenden World Social Forum (WSF) spielt auch der Gegensatz zwischen freier und proprietärer Software eine Rolle.
Einem Bericht von AllAfrica.com zufolge gingen die Organisatoren des in Nairobi in Kenia stattfindenden World Social Forum (WSF) sogar so weit, die als imperialistisch angesehene proprietäre Software von Microsoft auszusperren. Dabei dürfte es sich jedoch weniger um eine Sperre gehandelt haben als um die Bereitstellung von über 300 Rechnern für die Teilnehmer und die Presse, auf denen freie Software unter Linux installiert ist.
Laut einigen Teilnehmern des WSF sollte damit ein Zeichen gesetzt werden, um die freie Software-Bewegung als Teil einer größeren sozialen Bewegung darzustellen und um die »imperialistischen Tendezen« von Microsoft zu bekämpfen. Von diesen Teilnehmern wird Microsoft als ein typischer US-Konzern gesehen, und sie vertreten die Ansicht, dass die USA alles tun, um die Spaltung der Welt in reiche und arme Länder aufrecht zu erhalten. Damit stellt sich die USA ihrer Ansicht nach über das internationale Recht und die UNO.
Das WSF wird dieses Jahr zum sechsten Mal abgehalten. Es ist eines der führenden Foren für soziale und politische Organisationen der Welt. Einige Open-Source-Aktivisten sehen sich als Teil dieser Bewegung.
Aktivisten wie Anoop Sukumaran vom »Focus on the Global South« befürchten, dass durch die Lizenzzahlungen bei Verwendung von Microsoft-Produkten das Unternehmen letztlich den weltweiten Informationsfluss kontrollieren wird. Ferner befürchten sie, dass praktisch die ganze Dritte Welt dazu gezwungen wird, Microsoft-Produkte zu verwenden, wobei Organisationen wie die WIPO und WTO eine wichtige Rolle spielen. Im Gegensatz dazu stellt die Open-Source-Bewegung Linux und viele andere freie Programme zur Verfügung. Die freie Verfügbarkeit und gemeinsame Weiterentwicklung ist laut Sukumaran ganz im Sinne des WSF. Open Source kann demnach auch die freie Kommunikation sicherstellen und als »Waffe im Kampf für die eigenen Rechte« dienen. Um freie Software bekannter zu machen, wurden über hundert Kubuntu-CDs an die Teilnehmer verteilt.