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Mi, 6. Juni 2007, 11:58

Unternehmen

Red Hat erläutert Echtzeit-Pläne

Das »Emerging Technologies«-Team von Red Hat beschreibt in der ersten Ausgabe einer Reihe von Blog-Einträgen den derzeitigen Stand der Echtzeit-Pläne für Red Hat Enterprise Linux.

Während des Red Hat Summits im Mai 2007 hatte Red Hat unter anderem auch angekündigt, eine echtzeitfähige Variante von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) zu entwickeln. Dies geschieht nach Angaben des Unternehmens auf Kundennachfrage hin und sei in einer ersten Version bereits bei Kunden in Erprobung.

Echtzeitfähigkeit bedeutet, dass ein System in einer garantierten Zeit auf Ereignisse reagieren kann. Die noch akzeptable Länge dieser Zeit hängt dabei von den speziellen Anforderungen ab und kann bei industriellen Prozessen im Bereich von Sekunden, bei finanziellen Transaktionen oder Audio im Bereich von Millisekunden und manchen Steuerungen bei Mikrosekunden liegen. Wichtig ist ferner, dass die Aufgaben in Prioritäten eingeteilt sind und Echtzeitprozesse so lange laufen, bis sie entweder freiwillig anhalten oder ein Prozess höherer Priorität lauffähig wird.

Ein normaler Linux-Kernel ist nicht echtzeitfähig, da manche nicht unterbrechbare Code-Pfade für längere Zeit exklusiv laufen können. Diese Pfade können verkürzt werden, um Echtzeitanforderungen zu genügen, doch kostet dies meist etwas Leistung. Daher sollte ein Echtzeitkernel nur von Anwendern benutzt werden, die ihn benötigen.

Der Red-Hat-Mitarbeiter Ingo Molnar hat vor zwei Jahren damit begonnen, den Kernel schrittweise besser echtzeitfähig zu machen. Mittlerweile sind an diesem sogenannten -rt-Projekt mehrere Entwickler, auch von anderen Firmen, beteiligt.

Die Arbeit an der Echtzeitfähigkeit ist noch nicht beendet. Red Hat plant nun, ein echtzeitfähiges System als Produkt anzubieten, das eine stabile Version des bereits geschriebenen Codes für die Kunden bereitstellen will. Das Produkt soll bereits bei besonders anspruchsvollen Kunden im Test sein. Wenn diese Tests erfolgreich abgeschlossen sind, sollen Einzelheiten zu Terminen und Preisen bekanntgegeben werden. Das Lizenzmodell soll dem von RHEL entsprechen. Über den Kernel hinaus denkt Red Hat auch an Echtzeit-Fähigkeiten in Java (zusammen mit IBM) und schnellem Messaging mit dem von Red Hat geförderten Projekt AMQP (Advanced Message Queue Protocol).

Die Publikation von Neuigkeiten über Technologien in der Entwicklung soll in unregelmäßigen Abständen fortgesetzt werden.

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