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Thema: Libertine Open Fonts in Version 2.6.9

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Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von sowieso am Do, 14. Juni 2007 um 17:24 #
Ich glaube Du hast mit dem Verunglimpfen begonnen, indem Du Leute, die diesen Unfug nicht mitmachen, als "Nichtlernfähige" bezeichnest. Man könnte jedoch, wenn man wollte, auch die "Lernfähigen" als Ahnungslose bezeichnen, die von den Aufgaben der Orthographie, von Grammatik und Semantik nichts verstehen oder diesem Bereich zumindest gleichgültig gegenüberstehen. Wie gesagt, man könnte. Es hat aber nichts mit Linux Libertine oder dem Versal-ß zu tun.
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    Von Duden am Fr, 15. Juni 2007 um 00:08 #
    Es steht dir frei, weiterhin "in bezug auf", "mit Bezug auf"; "radfahren" - "Auto fahren"; "Schlittschuh laufen" - "eislaufen" und sonstige Dinge zu pflegen. Ich gestehe dir auch die Äußerung zu, Leute, die dies nicht wollen, hätten keine Ahnung von der deutschen Sprache und alles andere sei Unfug (das sollen andere entscheiden). Wenn du aber meinst, ich hätte mit dem Verunglimpfen angefangen, solltest du vielleicht nochmals den Text vor mir lesen. Aber die mangelnde Fähigkeit den Inhalt von Texten zu erfassen, haben die Deutschen ja international bestätigt bekommen.
    Von logischen Feinheiten (notwendig - hinreichend) bezüglich den wertenden Begriffen zwischen meinem Posting und dem Vorposting, will gar nicht erst anfangen ... ;-)
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      Von sowieso am Fr, 15. Juni 2007 um 15:44 #
      Es steht dir frei, weiterhin "in bezug auf","mit Bezug auf";

      Alte Duden-Haarspalterei, die sich sogar begründen läßt, aber nicht notwendig war. Um so etwas zu ändern, braucht man keine "Rechtschreibreform".

      "radfahren" - "Auto fahren";

      "Rad fahren" und "autofahren" sind auch nach den alten Duden-Richtlinien (R 207) richtig, sie standen bloß nicht im Wörterverzeichnis.

      "Schlittschuh laufen" - "eislaufen"

      Tja, das sind genau die Schreibweisen der "amtlichen Regelung", Stand 2006, nur scheinen das manche nicht mitbekommen zu haben. Mangelnde Lernfähigkeit ;)

      und sonstige Dinge zu pflegen. Ich gestehe dir auch die Äußerung zu, Leute, die dies nicht wollen, hätten keine Ahnung von der deutschen Sprache und alles andere sei Unfug (das sollen andere entscheiden). Wenn du aber meinst, ich hätte mit dem Verunglimpfen angefangen, solltest du vielleicht nochmals den Text vor mir lesen. Aber die mangelnde Fähigkeit den Inhalt von Texten zu erfassen, haben die Deutschen ja international bestätigt bekommen.

      Ich habe den Text nochmals gelesen. Er ist polemisch, aber nicht verunglimpfend. Deine Kategorisierung von Menschen, die sich der sogenannten Rechtschreibreform verweigern, als "Nichtlernfähige" ist es hingegen eindeutig.

      Von logischen Feinheiten (notwendig - hinreichend) bezüglich den wertenden Begriffen zwischen meinem Posting und dem Vorposting, will gar nicht erst anfangen ...;-)

      Geht es vielleicht auch ein bißchen billiger? Weder in Deinem noch in dem Posting, auf das Du geantwortet hast, lassen sich derartige "Feinheiten" ausmachen.

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        Von Duden am Fr, 15. Juni 2007 um 19:16 #
        1. Die Beispiele sind mir nur gerade eingefallen und ich habe sie nochmals gemäß Duden verifiziert (rote Schreibung für alte Schreibweise). Sie bildeten aber nur einen winzigen Bruchteil dessen, mit was wir in den 80ern in Ausnahmen und Ungereimtheiten der Rechtschreibung "trainiert" wurden (z.B. wie verändert sich ss / ß im Genitiv und im Plural bzw. nicht ...). Offensichtlich ist dir dies in dieser Heftigkeit erspart geblieben, sonst hättest du mit wehenden Fahnen zur neuen Rechtschreibung gewechselt (nicht weil die gut ist, aber ein Schritt in die richtige Richtung)!

        2. Du wärst in jeder Logik-Klausur durchgefallen, wenn du aus meinem Gesagten abgeleitet hättest, dass ich Verweigerer der Rechtschreibreform als "Nichtlernfähig" bezeichnet habe. Genau das sind die Feinheiten ... ;-)

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          Von Duden am Fr, 15. Juni 2007 um 19:41 #
          Sorry, rote Schreibung für neue Schreibweise, alte Schreibweise meist nochmals explizit in schwarzer Schrift!
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          Von sowieso am Sa, 16. Juni 2007 um 03:35 #
          1. Die Beispiele sind mir nur gerade eingefallen und ich habe sie nochmals gemäß Duden verifiziert (rote Schreibung für alte Schreibweise).

          Zunächst gilt es einmal festzuhalten, daß die sogenannte "alte" Schreibweise die modernere ist. Was 1996 aufgetischt wurde, ist ein Rückschritt ins 19. Jahrhundert, teilweise geht es sogar noch weiter zurück. Glücklicherweise ist etwa die Hälfte der Änderungen von 1996 wieder zurückgenommen worden. Der Rest wird sich wohl wieder einpendeln, nachdem die Politik zugegeben hat, mit dieser "Rechtschreibreform" einen schweren Fehler begangen zu haben.

          Sie bildeten aber nur einen winzigen Bruchteil dessen, mit was wir in den 80ern in Ausnahmen und Ungereimtheiten der Rechtschreibung "trainiert" wurden

          "Ausnahmen" und "Ungereimtheiten" wird es immer geben, und diese sind mit der sog. "Rechtschreibreform" nicht weniger, sondern mehr geworden. Ich darf das sagen, denn ich habe das gesamte Regelwerk (bzw. die drei sehr verschiedenen Regelwerke der Jahre 1996, 2004 und 2006) und die korrespondierenden Wörterverzeichnisse von vorne bis hinten durchgearbeitet. Es ist nichts eindeutiger oder einfacher geworden, ganz im Gegenteil.

          (z.B. wie verändert sich ss / ß im Genitiv und im Plural bzw. nicht ...).

          Der Wechsel von ss und ß hat nicht das geringste mit dem Kasus und nur indirekt mit dem Numerus zu tun, weder in herkömmlicher noch in "reformierter" Orthographie. Es ist übrigens interessant zu beobachten, daß gerade die geänderte Verteilung von ß/ss wesentlich mehr Fehler erzeugt als in herkömmlicher Rechtschreibung. Warum? Rein statistisch gesehen, benötigt der unreformierte Duden 8 Richtlinien, das amtliche Regelwerk hingegen mindestens 18 Regeln (und es ist dabei auch noch unvollständig). Herkömmlich gilt: "ss am Schluß und vor t bringt Verdruß", ganz einfach, abgesehen von den Ausnahmen, die man lernen muß. "Reformiert" gilt: "ss nach kurzem Vokal, ß nach langem Vokal und Diphthong", abgesehen von den Ausnahmen, die man lernen muß.

          Selbst wenn mann konzedieren wollte, die "amtliche" Regelung sei leichter erlern- oder beherrschbar (was sie nachweislich nicht ist), bleibt immer noch das Ärgernis der Erschwerung des Lesens: Messergebnis, Auschusssitzung, Schlussstrich. Das ist doch aus der Sicht des Lesers vollkommen unbefriedigend! Natürlich heißt das nicht, daß man "dass" oder "Fluss" als Schreibvarianten ausschließen sollte, denn sie sind ja nicht weniger falsch oder richtig als "daß" und "Fluß" (ß ist schließlich nur eine Ligatur aus zwei s), aber unter dem Gesichtspunkt der Leserfreundlichkeit und der leichteren Erlernbarkeit hat die herkömmliche Verteilung von ß und ss unleugbare Vorteile.

          sonst hättest du mit wehenden Fahnen zur neuen Rechtschreibung gewechselt

          Ganz im Gegenteil. Nachdem ich das "amtliche" Regelwerk durchgearbeitet hatte (nicht ganz einfach, weil es im Gegensatz zu den alten Duden-Richtlinien als Anleitung zum richtigen Schreiben völlig unbrauchbar war, was übrigens auch die Rechtschreibreformer zugegeben haben), habe ich beschlossen, es zu ignorieren.

          Um es nochmals zu sagen: die sogenannte "neue" Rechtschreibung ist in Wirklichkeit uralt und ein Rückschritt. Ein Blick in Bücher aus dem 19. Jahrhundert oder früher zeigt dies deutlich.

          Und wo wir gerade beim Beckmessern sind: Es hätte heißen müssen "sonst wärest du (über die Unhöflichkeit der Kleinschreibung sehe ich hinweg, weil es sich um ein Forum handelt) mit fliegenden Fahnen ..." ;)

          Du wärst in jeder Logik-Klausur durchgefallen, wenn du aus meinem Gesagten abgeleitet hättest, dass ich Verweigerer der Rechtschreibreform als "Nichtlernfähig" bezeichnet habe. Genau das sind die Feinheiten ...

          Ich zitiere: "Behalt deine Frustrationen für dich oder geh Joggen. Es gibt halt Lernfähige und Nichtlernfähige." Du würdest in jeder Klausur in Linguistik oder Rhetorik durchfallen, wenn Du behauptetest, die beiden Sätze seien nicht verunglimpfend.

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            Von Duden am Sa, 16. Juni 2007 um 16:10 #

            Ich habe nie von Rhetorik gesprochen (die ist nämlich nicht verifizierbar oder falsifizierbar ...) sondern ausdrücklich von Logik!
            "Es gibt a und b" (was nicht ausschließt, dass es auch c, d, e gibt. Außerdem ist die Und-Verknüpfung zu beachten, es steht kein "oder"!)
            "A lassen sich von dir nicht verunglimpfen." Das ergibt überhaupt keine Aussage darauf, ob "dir" zu a, b oder einem eventuellen c oder gar d gehört! (Es gibt z.B. bekanntlich auch Lernfähige, die aber lernunwillig sind ... ;-) )
            Leuten, die in der alten Rechtschreibung sozialisiert wurden, nun aber auf die neue Rechtschreibung umlernen, kannst du aber wohl eine Lernfähigkeit nicht absprechen. (Wenn sie die berufliche Notwendigkeit erkennen, haben sie sogar mindestens einen Funken Intelligenz ;-) )

            Du hast nun aber zweimal dezidiert behauptet, ich hätte "sowieso" als "Lernunfähig" bezeichnet. Nun zitierst du einen ganz anderen Ausschnitt aus meinem Gesagten. Habt ihr das in Linguistik so gelernt? Und habt ihr dort nicht gelernt, einen Satz nach meinem oben gezeigten Schema zu zerlegen und auszuwerten?

            "Behalt deine Frustrationen für dich": zu dieser Interpretation und Aussage stehe ich! Und im Ton unterscheidet sie sich positiv von anderen in diesem Forum!
            "geh Joggen": Ein gut gemeinter Ratschlag für alle Frustrierten. Dazu stehe ich auch!

            So, nun zu "sowieso":
            "[Es] werden aus drei aufeinanderfolgenden [muss wohl "gleichen" heißen] Konsonanten immer zwei (MASSTAB) - es sei denn[,] man spricht PISA- oder Schlechtschreibreform-Deutsch."
            Es gilt zwingend X, es sei denn a oder (!) b
            Nun ist die Aussage X gemäß den allgemein gültigen Verordnungen falsch und a sowie b sind beides eindeutige Verunglimpfungen. Und hier erkennt die Linguistik keine Verunglimpfung. Aha, interessant ...

            Statistische Aussagen zur Häufigkeit von Ausnahmen bei den verschiedenen "Reformen" kann ich derzeit noch nicht verifizieren, darum lasse ich deine Aussage 'mal so stehen, auch wenn sie meinen subjektiven Erfahrungen widerspricht!

            Wenn du dich so gut im Regelwerk auskennst, kannst du mir bestimmt sagen, wo in der alten Rechtschreibung steht, dass die Anrede in einem "Forum" groß geschrieben wird? Soviel ich weiß (meine alten Regelwerke sind in irgendeiner Kiste), ist das ausdrücklich für die "Briefform" vorbehalten. Ich kann hier aber weder Briefe entdecken, noch eine "Form", die auf einen Brief schließen lässt! Folglich wäre eine Großschreibung der Du-Anrede hier sowohl nach der alten wie der reformierten Anrede falsch. Von der rereformierten Kann-Regel (!!!) kenne ich den genauen Wortlaut noch nicht. Im Zeitalter immer neuer Medien war die generelle "du" und "Sie" Regel der reformierten Rechtschreibung das einzig Vernünftige! (Hier zieht auch dein Höflichkeits-Argument nicht!)

            Ich pflege keine göttlichen Selbstanmaßungen, deshalb habe ich auch nicht den Anspruch keinerlei Fehler zu machen, was auch für die Rechtschreibung gilt.
            Außerdem habe ich Selbstvertrauen genug, mir gewisse von der Regel abweichende "künstlerische Freiheiten" zu erlauben, wie dies andere übrigens auch tun ...

            Tu si hic sis, aliter sentias (Terenz, Andria II, 1,10 und 14) wird nicht selten übersetzt mit:
            "Wärst [!!!] du an meiner Stelle, du würdest anders denken" ...

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              Von Duden am Sa, 16. Juni 2007 um 18:17 #
              Meine Fehler häufen sich ... natürlich ist die Ausgangsnachricht von "ac". Nichts für ungut!
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              Von sowieso am Sa, 16. Juni 2007 um 23:58 #
              Ich habe nie von Rhetorik gesprochen (die ist nämlich nicht verifizierbar oder falsifizierbar ...) sondern ausdrücklich von Logik!
              "Es gibt a und b" (was nicht ausschließt, dass es auch c, d, e gibt. Außerdem ist die Und-Verknüpfung zu beachten, es steht kein "oder"!)
              "A lassen sich von dir nicht verunglimpfen." Das ergibt überhaupt keine Aussage darauf, ob "dir" zu a, b oder einem eventuellen c oder gar d gehört! (Es gibt z.B. bekanntlich auch Lernfähige, die aber lernunwillig sind ...;-) )

              Jede Aussage erhält ihre Bedeutung auch durch den Kontext. Ich zitiere nochmals: "Behalt deine Frustrationen für dich oder geh Joggen. Es gibt halt Lernfähige und Nichtlernfähige." Der erste Satz bedeutet nichts anderes als "Halt die Klappe!" Der zweite Satz bedeutet "Es gibt halt Lernfähige (wie mich) und Nichtlernfähige (zu denen Du gehörst)." Falls Du etwas anderes ausdrücken wolltest, rate ich Dir, Dich einmal mit allgemeiner Rhetorik zu beschäftigen ;)

              Leuten, die in der alten Rechtschreibung sozialisiert wurden, nun aber auf die neue Rechtschreibung umlernen, kannst du aber wohl eine Lernfähigkeit nicht absprechen. (Wenn sie die berufliche Notwendigkeit erkennen, haben sie sogar mindestens einen Funken Intelligenz;-) )

              Natürlich gehört eine gewisse Lernfähigkeit dazu, sich die Rechtschreibung des 19., teilweise auch des 17. Jahrhunderts wieder anzueignen. Meiner Ansicht gehört auch eine Menge Überwindung dazu, statt intuitiv und dem Sinn gemäß zu schreiben, unsinnigen und letztendlich nicht erlernbaren Regeln zu folgen. "So etwas schluckt ein intelligenter Leser wohl nur, wenn er sich das Nachdenken strikt verbietet." Dieser Satz stammt nicht von einem Reformkritiker, sondern von den Reformern selbst, und er ist auf ihr eigenes Werk bezogen! Und welche berufliche Notwendigkeit sollte es genau sein, wenn man nicht gerade Lehrer werden will? Gewiß, manche beugen sich einem vermeintlichen Zwang, aber es gibt genügend Leute, die den Unfug nicht mitmachen. Das zeugt häufig von besserer Einsicht, zu der auch ein wenig Intelligenz gehört ;)

              Im übrigen hat dieser schlechte Scherz bisher fast 5 Millionen Euro gekostet, an den Schulen überhaupt nichts gebracht und eine Schreibverwirrung erzeugt, die man nicht für möglich halten sollte. Man muß sich daran nicht beteiligen, denn die Revisionen führen ja immer weiter zurück zur "alten", also modernen Orthographie. Da ist es doch einfacher, man verwendet das Bewährte.

              "[Es] werden aus drei aufeinanderfolgenden [muss wohl "gleichen" heißen] Konsonanten immer zwei (MASSTAB) - es sei denn[,] man spricht PISA- oder Schlechtschreibreform-Deutsch."

              Zunächst ist die (intendierte) Aussage schlicht falsch. Duden (unreformiert) empfiehlt hier nur das Einfügen eines Bindestriches (R 180), aber das dritte s fällt nicht weg. Außerdem kann man "PISA- oder Schlechtschreibreform-Deutsch" nicht sprechen, denn sowohl bei Pisa (Lesefähigkeit) und der sogenannten Rechtschreibreform geht es um Geschriebenes. Aber selbst wenn ac statt "spricht" "schreibt" verwendet hätte, wäre die Aussage nicht verunglimpfend, denn sie bezog sich auf die Anwendung einer Regel. In anderen Worten, die Aussage läßt sich wie folgt wiedergeben: Die Regel lautet so und so, es sei denn, man wendet das schlechte Regelwerk an. Wohlgemerkt "man". Hier ist noch noch nicht einmal eine Person oder eine Gruppe angesprochen. Es wird also nur das Regelwerk bewertet, keine Personen.

              Nun ist die Aussage X gemäß den allgemein gültigen Verordnungen falsch

              Was denn für "allgemein gültige Verordnungen"? Gehörst Du etwa auch zu jenen treuen deutschen Untertanen, die meinen, jede Willenserklärung "von oben" sei Gesetz? Es gibt Lehrpläne für die Schule, die das Unterrichten in "Orthografie" vorschreiben, und das war's. Die sogenannte Rechtschreibreform wurde von der Kultusministerkonferenz verabschiedet. Die KMK ist aber kein Verfassungsorgan, sondern ein eingetragener Verein. Die Kultusminister können also beschließen, was sie wollen -- es hat außerhalb der Schulen keinerlei Bedeutung. Das hat das Bundesverfassungsgericht ja auch unmißverständlich festgestellt.

              Wenn du dich so gut im Regelwerk auskennst, kannst du mir bestimmt sagen, wo in der alten Rechtschreibung steht, dass die Anrede in einem "Forum" groß geschrieben wird? Soviel ich weiß (meine alten Regelwerke sind in irgendeiner Kiste), ist das ausdrücklich für die "Briefform" vorbehalten.

              Zunächst einmal hat die alte Duden-Regelung ganz allgemein nur den Sprachgebrauch festgehalten, nicht irgendwelche Regeln "festgelegt", wie es 1996 passiert ist. Bei der Höflichkeitsschreibung von "Du" und "Sie" wird das am deutlichsten, den es handelt sich dabei um gesellschaftliche Umgangsformen, vergleichbar mit der Sitte, "bitte" und "danke" zu sagen.

              Soviel ich weiß (meine alten Regelwerke sind in irgendeiner Kiste), ist das ausdrücklich für die "Briefform" vorbehalten. Ich kann hier aber weder Briefe entdecken, noch eine "Form", die auf einen Brief schließen lässt! Folglich wäre eine Großschreibung der Du-Anrede hier sowohl nach der alten wie der reformierten Anrede falsch.

              Es geht nicht um richtig oder falsch, sondern um Umgangsformen. Als der Duden die Konvention in R71 und 72 festgehalten hat, gab es noch keine Internetforen. Aber es gehört ja wohl nicht viel Phantasie dazu, einen Foreneintrag mit einem Brief gleichzusetzen, denn es handelt sich ja um eine schriftliche und an ein Individuum gerichtete Äußerung. Aber wie gesagt, das hat mit Höflichkeit zu tun, nicht mit dem Anwenden von Regeln.

              Im Zeitalter immer neuer Medien war die generelle "du" und "Sie" Regel der reformierten Rechtschreibung das einzig Vernünftige! (Hier zieht auch dein Höflichkeits-Argument nicht!)

              Ist der Ausdruck von Höflichkeit etwa vom Medium abhängig? Das wäre mir neu. Und wieso die "reformierte" Regelung vernünftig sein soll, ist mir auch nicht klar. Erstens nimmt man Kindern, die man so unterrichtet, die Möglichkeit, Höflichkeit in schriftlicher Form auszudrücken, und zweitens führt man unnötigerweise eine Ausnahme ein.

              Ich pflege keine göttlichen Selbstanmaßungen, deshalb habe ich auch nicht den Anspruch keinerlei Fehler zu machen, was auch für die Rechtschreibung gilt.
              Außerdem habe ich Selbstvertrauen genug, mir gewisse von der Regel abweichende "künstlerische Freiheiten" zu erlauben, wie dies andere übrigens auch tun ...

              Sehr gut, ich halte mich auch nicht immer an den alten Duden, denn letztendlich ist ein Rechtschreibwörterbuch nur eine Empfehlung (außer für echte Deutsche, die sich alles vorschreiben lassen wollen). Aber dann solltest Du nicht auf Leute herabschauen, die sich noch mehr Freiheit erlauben und den orthographischen Marsch zurück in die Vergangenheit nicht mitmachen ;)

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                Von Duden am So, 17. Juni 2007 um 03:42 #
                Sorry, du wirst immer unglaubwürdiger.
                - Hast du noch nie gehört, "der Ton macht die Musik"?
                - In der Tat, die Kunst etwas zu sagen und doch nichts gesagt zu haben, gehört zur Kunst der Rhetorik ;-)
                - Nochmals: Es steht dir frei, die alten Regeln weiter zu benutzen. Ich möchte auch nicht ausschließen, dass du mit einem gemäß den alten Regeln verfassten Bewerbungsschreiben eine Stelle findest ...
                - Mindestens die Hälfte der Kosten für die "Reform" ist durch die "Reform der Reform" entstanden, also getrieben von Leuten wie dir!
                - Die Rechtschreibreform ist nicht nur von der Kultusministerkonferenz verabschiedet, sondern auch von der Bundes- und den Länderverwaltungen als Verwaltungsvorschrift erlassen worden und gilt somit verbindlich in sämtlichen Bereichen der öffentlichen Verwaltung (und die ist nicht klein in unserem Land ...)!
                - So, so, die alte Duden-Regelung hat 1901 nur den allgemeinen Sprachgebrauch festgehalten ... :-(
                - Wenn es dir noch keiner gesagt hat, die Höflichkeitsform der Anrede ist die dritte Person Plural und die wird gemäß reformierter und re-reformierter Rechtschreibung immer groß geschrieben!
                - Ein Forum passt nicht in die Unterteilung von Briefen (persönlicher Brief, offener Brief, anonymer Brief). Es "funktioniert" anders und hält sich nicht an die Briefform (Anrede, Text, Gruß, Name bzw. Umschreibung). Gerade das macht aber eine "Sitte" oder "Umgangsform" aus ...
                - Wie schon erwähnt, die reformierte Schreibweise machte die Schreibweise der Anrede eindeutig und räumte Ausnahmen (Brief) aus (auch wenn du dich hier auf den Kopf stellst ;-) )
                - Ich schaue keineswegs auf Leute herab, die die alte Schreibweise benutzen! Diesen Schuh lasse ich mir nicht anziehen!!! Aber die Würfel sind gefallen, die Meinungsbildung ist abgeschlossen, die Vorschriften auf Bundes- und Länderebene erlassen. Wer will, soll die alte Schreibung beibehalten, aber seinen Frust über die verabschiedete neue nicht hier ablassen, unnötig Speicherplatz verbrauchen und eine schlechte Stimmung verbreiten ! Und genau das war der Anlass für meine erste Nachricht!!!
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                  Von sowieso am So, 17. Juni 2007 um 16:54 #
                  Sorry, du wirst immer unglaubwürdiger.

                  Hast Du keine Argumente mehr?

                  Hast du noch nie gehört, "der Ton macht die Musik"?

                  Eben. Lies Deine Einträge nochmals durch und höre den schiefen Tönen zu.

                  - In der Tat, die Kunst etwas zu sagen und doch nichts gesagt zu haben, gehört zur Kunst der Rhetorik

                  War das, was ich geschrieben habe, so schwer zu verstehen?

                  - Nochmals: Es steht dir frei, die alten Regeln weiter zu benutzen. Ich möchte auch nicht ausschließen, dass du mit einem gemäß den alten Regeln verfassten Bewerbungsschreiben eine Stelle findest ...

                  Habe ich. Danke für Deine Großzügigkeit.

                  - Mindestens die Hälfte der Kosten für die "Reform" ist durch die "Reform der Reform" entstanden, also getrieben von Leuten wie dir!

                  Nein. Die Reformer selbst haben unmittelbar nach Erscheinen der ersten "reformierten" Wörterbücher Korrekturen für "unumgänglich notwendig" (Zitat aus dem ersten Bericht der Zwischenstaatlichen Kommission) erklärt. Der Großteil der Kosten ergibt sich aus der Umstellung von Schriftstücken, Umschulungsmaßnahmen, Steuerausfällen (private Schulungsmaßnahmen können steuerlich abgesetzt werden) etc. Wer sich dem Unfug verweigert, verursacht diese Kosten nicht.

                  - Die Rechtschreibreform ist nicht nur von der Kultusministerkonferenz verabschiedet, sondern auch von der Bundes- und den Länderverwaltungen als Verwaltungsvorschrift erlassen worden und gilt somit verbindlich in sämtlichen Bereichen der öffentlichen Verwaltung (und die ist nicht klein in unserem Land ...)!

                  Ich arbeite im öffentlichen Dienst und schreibe undeformiert -- mit Wissen und Billigung meiner Vorgesetzten, die sich auch nicht an die "Neuregelung" halten. Es gilt nach wie vor das Urteil des BVerfG, daß außerhalb der Schule niemand gezwungen werden darf, die "Orthografie" anzuwenden. Das VwVfG legt in § 23 (1) nur fest, daß die Amtssprache Deutsch ist. Ansonsten gibt es keine rechtliche Grundlage für die Anwendung der "Orthografie".

                  - So, so, die alte Duden-Regelung hat 1901 nur den allgemeinen Sprachgebrauch festgehalten ...

                  Das Ergebnis der zweiten orthographischen Konferenz 1901 ist nicht identisch mit dem Duden-Regelwerk. Das weiß jeder, der sich mit der Materie ein wenig auseinandergesetzt hat. Ich empfehle dringend einen Blick die Quellen (also den Text des 1901 formulierten Regelwerkes und die Duden-Richtlinien). Das ist seriöser, als irgendwelche schlecht recherchierte Zeitungsartikel nachzubeten.

                  - Wenn es dir noch keiner gesagt hat, die Höflichkeitsform der Anrede ist die dritte Person Plural und die wird gemäß reformierter und re-reformierter Rechtschreibung immer groß geschrieben!

                  Ich kenne alle drei reformierten Regelwerke in- und auswendig, keine Sorge. Aber Du verwechselst hier etwas. Es geht um Umgangsformen, nicht um irgendwelche Kategorien. Und es ist nun einmal höflicher, seinem direkten Gegenüber im Schriftverkehr Großschreibung zu verwenden.

                  - Ein Forum passt nicht in die Unterteilung von Briefen (persönlicher Brief, offener Brief, anonymer Brief). Es "funktioniert" anders und hält sich nicht an die Briefform (Anrede, Text, Gruß, Name bzw. Umschreibung). Gerade das macht aber eine "Sitte" oder "Umgangsform" aus ...

                  Siehe oben.

                  - Wie schon erwähnt, die reformierte Schreibweise machte die Schreibweise der Anrede eindeutig und räumte Ausnahmen (Brief) aus (auch wenn du dich hier auf den Kopf stellst.

                  Die reformierte Regelung maßt sich an, in gesellschaftliche Konventionen einzugreifen, und dazu gehört die Großschreibung der Anrede in der direkten schriftlichen Kommunikation. So etwas gehört überhaupt nicht zum Kernbestand einer Rechtschreibregelung. Außerdem ist Rechtschreibung immer nur das, was allgemein üblich ist. Jedenfalls war es das, bis 1996 der Staat auf die Idee kam, der Bevölkerung vom Usus abweichende Schreibweisen aufzuzwingen. Vielleicht solltest Du bei dieser Gelegenheit einmal über das Demokratieverständnis unserer "Volksvertreter" nachdenken.

                  - Ich schaue keineswegs auf Leute herab, die die alte Schreibweise benutzen! Diesen Schuh lasse ich mir nicht anziehen!!! Aber die Würfel sind gefallen, die Meinungsbildung ist abgeschlossen, die Vorschriften auf Bundes- und Länderebene erlassen. Wer will, soll die alte Schreibung beibehalten, aber seinen Frust über die verabschiedete neue nicht hier ablassen, unnötig Speicherplatz verbrauchen und eine schlechte Stimmung verbreiten ! Und genau das war der Anlass für meine erste Nachricht!!!

                  Also Maul halten und alles schlucken, was die Obrigkeit erläßt! Ruhe ist erste Bürgerpflicht. Und wenn der Staat demnächst wieder den "Deutschen Gruß" in Amtsstuben und Schulen anordnet, werden wir das natürlich hinnehmen und keine "schlechte Stimmung verbreiten" bzw. "unnötig Speicherplatz verbrauchen". Es gibt schließlich Wichtigeres.

                  Übrigens ist die Meinungsbildung nur insofern abgeschlossen, als die Kultusminister ihr Scheitern eingestanden und ihre Hoffnung ausgedrückt haben, in ein oder zwei Generationen werde sich wieder eine allgemein akzeptierte Orthographie herausbilden. Es ist also alles offen, und jeder Schreibende hat die Möglichkeit, einen Beitrag zur Rückkkehr zu einer sinnvollen Rechtschreibung zu leisten. Kadavergehorsam ist da fehl am Platze.

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                    Von Duden am Do, 2. August 2007 um 00:33 #
                    "Die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen AFP, AP, APA, Dow Jones, ddp, dpa, epd, KNA, sid und Reuters stellen heute ihre Rechtschreibung um." ... ;-)
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