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Thema: Erste Reaktionen zur Initiative gegen falsche Open-Source-Anbieter

37 Kommentar(e) || Alle anzeigen ||  RSS
Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von Rufus am Mi, 27. Juni 2007 um 19:51 #
Die OSL ist übrigens eine gute Lizenz, wenn man eine Alternative zur GPL und LGPL sucht.

Sie hat eine Tit-for-Tat Klausel, nach der abgeleitete Arbeiten wieder unter der OSL lizenziert sein müssen, falls sie veröffentlicht wird. Im Gegensatz zur GPL2 überläßt sie aber die Definition, was abgeleitete Arbeiten sind, dem Copyright.

Mit anderen Worten: Man kann gegen Libraries unter der OSL dynamisch linken, ohne das die Anwendungen als abgeleitete Arbeit verstanden werden. Der Entwickler einer Anwendung ist dann frei in der Wahl seiner Lizenz.

Wer allerdings eine Library (oder eine Anwendung) unter OSL nur modifiziert, der mußt die Modifiktionen auch wieder zur Verfügung stellen, sofern er sie überhaupt veröffentlicht.

Sie ist deshalb eine gute Wahl für jeden, der die Ideale von FSF und dem GNU Projekt nicht teilt, aber trotzdem seine Werke möglichst vielen zu Gute kommen lassen möchte. Insbesondere hat das den Vorteil, dass man keine Werbung für die Position der FSF und GNU macht, was ja im Fall der GPL/LGPL immer gegeben wäre.

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    Von akf am Mi, 27. Juni 2007 um 20:08 #
    Das problematische an der OSL ist, dass man (laut Absatz 9) die Zustimmung des Endanwenders für die Lizenz einholen muss. Das heißt unter anderem, dass man nicht einfach ein tar-Paket auf einen FTP Server hochladen kann. Auch wenn so eine Software in eine Distribution aufgenommen werden soll, hieße das in der Praxis, dass man für jedes Programm die Lizenz angezeigt bekommen müsste und man auf "akzeptieren" klicken muss. — Also wenn es viele Programme unter dieser Lizenz gäbe, wäre das sicher nicht tragbar...

    (nur meine persönliche Meinung)

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    Von Adalbert Blumenkohl am Mi, 27. Juni 2007 um 20:39 #
    "Im Gegensatz zur GPL2 überläßt sie aber die Definition, was abgeleitete Arbeiten sind, dem Copyright."

    ???

    Wo macht das die GPL anders?

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      Von Rufus am Mi, 27. Juni 2007 um 22:28 #
      Soweit ich das verstehe (als Nicht-Jurist) auf zwei Arten:

      Erstens gehen die Erschaffer der GNU GPL von der Art der Kommunikation zwischen Modulen und dem resultierenden Endprodukt aus, nicht von den Werke als solches: "If modules are designed to run linked together in a shared address space [dynamic linking], that almost surely means combining them into one program." -- http://www.gnu.org/licenses/gpl-faq.html

      Zweitens definiert die GNU GPL "[...] a “work based on the Program” means either the Program or any derivative work under copyright law: that is to say, a work containing the Program or a portion of it, ..." Wie Laurence Rosen schreibt, sind dies eigentlich zwei Definitionen, da "derivative work under copyright law" != "a work containing the Program or a portion of it", siehe sein Buch über Lizenzen.

      In der Fallgesetzgebung der USA wurden zumindest vier Kriterien erarbeitet: "First, a derivative work must incorporate the protected work in some manner. Second, courts will fall back on an analysis that resembles the substantial similarity test familiar under the reproduction right. Third, courts will look at the market impact of the work. An alleged derivative that does not supplant demand for the original is less likely to be held infringing. Finally, courts recognize that an over-broad definition of derivative work may chill the market for follow-on innovations. -- siehe http://www.law.washington.edu/lct/swp/Law/derivative.html.

      Den vierten Test finde ich insbesondere interessant, weil im Grunde die Goldene Regel zu Grunde liegt: "Was Du nicht willst, das man Dir tu', das füg' auch keinem anderen zu." Oder: Willst Du nicht, dass Deine OS-Anwendung eine abgeleitete Arbeit der Microsoft-Bibliotheken ist, dann sollte man Closed-Source Anwendungen auch nicht als abgeleitete Arbeiten einer OS-Bibliothek verstehen. Soviel zur Ethik der GPL.

      Aber da man die Wünsche der Lizenzgeber beachten sollte, ist die GPL deutlich restriktiver.

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        Von Adalbert Blumenkohl am Mi, 27. Juni 2007 um 23:08 #
        Ich sehe, wie man auf eine solche Interpretation kommen kann, wenn ich mir da aber den letzten Draft zur GPLv3 ansehe:

        To “modify” a work means to copy from or adapt all or part of the
        work in a fashion requiring copyright permission, other than the making of
        a verbatim an exact copy. The resulting work is called a “modified version”
        of the earlier work or a work “based on” the earlier work. A “covered work”
        means either the unmodified Program or a work based on the Program.

        will man nicht (und meiner Meinung nach wollte man dies auch vorher nicht) über normales copyright law hinausgehen, was denn nun unter 'derivative work' fällt und was nicht, in der Tat kommt dieses Fachwort auch gar nicht mehr in der GPLv3 vor.

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          Von pinky am Mi, 27. Juni 2007 um 23:37 #
          >will man nicht (und meiner Meinung nach wollte man dies auch vorher nicht) über normales copyright law hinausgehen, was denn nun unter 'derivative work' fällt und was nicht, in der Tat kommt dieses Fachwort auch gar nicht mehr in der GPLv3 vor.

          Richtig, man will/wollte es nicht nur nicht sondern man kann es auch gar nicht. Das Gesetz alleine regelt die Grenzen des Urheberrechts. Ich kann mich als Autor und Lizenzgeber nur innerhalb dieser Grenzen (Gesetze) bewegen aber nicht die Gesetze erweitern.

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            Von loco am Do, 28. Juni 2007 um 12:16 #
            das ist falsch! du kannst die grenzen des urheberrechts durchaus erweitern, einzig die einschränkung ist teilweise (zb urheberpersönlichkeitsrecht) verboten.
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              Von pinky am Do, 28. Juni 2007 um 13:59 #
              >das ist falsch! du kannst die grenzen des urheberrechts durchaus erweitern

              Ich kann also z.B. sagen ein abgeleitetes Werk meiner neuen Zeichentrickfigur ist alles was wie meine einen Kopf, zwei Beine und zwei Arme hat und damit alle anderen "menschlichen" Zeichentrickfiguren zur Urheberrechtsverletzung machen? Nein, so geht das nicht! Das Urheberrecht sagt genau für was es gilt und was z.B. ein abgeleitetes Werk ist. Du kannst nur die "Macht" nutzen die dir das Urheberrecht gibt, nicht aber deine eigenen Regeln (Gesetze) aufstellen.

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          Von Rufus am Do, 28. Juni 2007 um 00:10 #
          Ich gebe Dir in diesem Punkt Recht: "über das Copyright hinausgehen" war eine unglückliche Formulierung. Ich denke aber, der Sachverhalt bleibt bestehen.
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    Von pinky am Mi, 27. Juni 2007 um 20:46 #
    >nach der abgeleitete Arbeiten wieder unter der OSL lizenziert sein müssen

    Ich bin kein Jurist und will deswegen weder die juristische Auswirkung der Lizenz beschreiben noch diskutieren. Ich will an der Stelle nur anmerken, dass es juristische Experten gibt, die an der Copyleft Wirkung der OSL ihre Zweifel haben:

    "The Open Software License, version 1.0, is a free software license. Its authors say it is intended to be copyleft, but we are having trouble determining whether the copyleft provisions really work."

    Quelle: http://www.gnu.org/licenses/license-list.html


    >Im Gegensatz zur GPL2 überläßt sie aber die Definition, was abgeleitete Arbeiten sind, dem Copyright.

    Auch die GPL geht nicht weiter wie das Urheberrecht bei der Frage was ein abgeleitetes Werk ist. Das ist gar nicht möglich, da eine Lizenz für ein Werk nie eine Auswirkung auf andere unabhängige Werke haben kann.

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      Von Rufus am Mi, 27. Juni 2007 um 22:45 #
      Erstens ist die OSL inzwischen bei Version 3, zweitens sind die Rechtsexperte offensichtlich vom FSF und man sollte ihre Motivation berücksichtigen, und drittens kann es durchaus sein, das die OSL keine Copyleft Lizenz ist, falls man mit "Copyleft" bestimmte Vorstellungen verbindet. Solange man diese Vorstellungen nicht teilt, ist der Einwand irrelevant.

      Ansonsten siehe oben. Die GPL kann durchaus über das Copyright hinausgehen, solange niemand dagegen klagt. Wer aber sollte dagegen klagen?

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        Von pinky am Mi, 27. Juni 2007 um 23:34 #
        >Die GPL kann durchaus über das Copyright hinausgehen, solange niemand dagegen klagt. Wer aber sollte dagegen klagen?

        Ach da gibt es genug. Z.B. halten sich die ganzen Kunden von Qt daran, dass das linken gegen die Libs ein abgeleitetes Werk darstellt. Da es sich bei diesen Kunden auch große internationale Konzerne handelt, dessen Rechtsabteilung oft schon größer ist als Trolltech, denke ich nicht, dass sie sich an "Bedingungen" halten würde die ihrer Meinung nach nicht Rechtsgültig sind.

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          Von Rufus am Mi, 27. Juni 2007 um 23:42 #
          Dem stimme ich nicht zu. Sie hätte ja kaum etwas zu gewinnen.

          Warum einen kostspieligen Prozess führen, wenn die Lizenzierung kaum Geld kostet? Bzw, wenn es kostenlose Alternativen gibt?

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            Von pinky am Mi, 27. Juni 2007 um 23:57 #
            du glaubst also wirklich, dass Firmen ihr Geschäftsmodell auf Luftschlösser aufbauen und wiederum andere für diese Luftschlösser zahlen? ... Kein Problem, ich lasse dich gerne in deinem glauben.
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              Von Rufus am Do, 28. Juni 2007 um 00:20 #
              Auch diese Firmen haben Leute, die diese Chilling Strategie durchaus zu Ende denken können.

              Und wo ist jetzt eigentlich Dein Problem? Es ist irrelevant, ob das rechtens ist oder nicht. Trotzdem bleibt die Tasache bestehen: Die GPL betrachtet dynamischen Linken als Verbindung und fordert aufgrund dieser Verbindung, dass auch das andere Werk unter eine kompatiblem Lizenz zu stehen hat. Oder willst Du das bestreiten?

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                Von pinky am Do, 28. Juni 2007 um 01:27 #
                >Die GPL betrachtet dynamischen Linken als Verbindung und fordert aufgrund dieser Verbindung, dass auch das andere Werk unter eine kompatiblem Lizenz zu stehen hat. Oder willst Du das bestreiten?

                Ja, das bestreite ich! Da das die GPL eben garnicht kann, wie du weiter oben auch eingeräumt hast. Die GPL sagt lediglich, dass sie bei der Frage des "abgeleiteten Werks" soweit geht wie das Urheberrecht reicht. U.a. die Anwälte der FSF sind der Meinung, dass nach gängigem Urheberrecht das linken gegen Bibliotheken ein abgeleitetes Werk im Sinn des Urheberrechts darstellt. Diese Auffassung scheinen auch viele andere zu haben, da sowohl Firmen ihr Geschäftsmodell darauf aufbauen als auch bisher niemand dies ernsthaft in Frage gestellt hat (d.h. sich nicht daran hält und es auf eine Verfahren ankommen lässt).

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                Von Frickler am Do, 28. Juni 2007 um 09:11 #
                Es ist irrelevant, ob das rechtens ist oder nicht.

                Stimmt nicht. Es ist selbstverständlich relevant. Ist es nicht rechtens, braucht sich keiner dran zu halten.

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    Von asd am Mi, 27. Juni 2007 um 22:46 #
    Ich seh nicht ganz den Unterschied zu LGPL.

    Und warum mach ich für die FSF Werbung nur weil ich ihre Lizenz verwende?

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      Von Rufus am Mi, 27. Juni 2007 um 23:47 #
      Weil in der Lizenz eine Preamble drin ist? Und diese legt schon im ersten Satz los mit: "The licenses for most software are designed to take away your freedom to share and change it."

      Also kann jeder Nutzer schließen, das Du als Lizengeber der Meinung bist, die anderen klauen dem Nutzer irgendetwas. Würdest Du so etwas auch in der Öffentlichkeit machen? Als reale Person? Einfach mal irgendwelchen Leuten unterstellen, sie würden etwa klauen?

      Jedem das seine, aber ich würde das nicht machen.

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        Von pinky am Do, 28. Juni 2007 um 00:00 #
        bleiben wir doch zur Abwechslung einfach mal ganz sachlich bei dem Satz:

        >"The licenses for most software are designed to take away your freedom to share and change it."

        und jetzt sag mir ganz sachlich was daran falsch ist.

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          Von Rufus am Do, 28. Juni 2007 um 00:27 #
          Es fehlt der Nachweis der Intention und der Fähigkeit. Zudem fehlt der Nachweis, dass tatsächlich etwas weggenommen wurde, unter fairen Bedingungen.

          Es ist ein Strohman-Argument.

          Stell Dir vor, ich veröffentliche ein Programm unter einer nicht freien Lizenz. Habe ich Dir etwas weggenommmen? Nein. Denn unter fairen Bedingungen -- wenn ich also vorher gewußt hätte, dass ich diese Rechte gewähren müßte -- hätte ich das Programm nicht veröffentlicht.

          In Welt 1 (mit Copyright) hast Du die Rechte de jure nicht.
          In Welt 2 (ohne Copyright) hast Du die Rechte de facto nicht.

          Dir wurde also nichts "weggenommen".

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            Von pinky am Do, 28. Juni 2007 um 01:33 #
            >Es fehlt der Nachweis der Intention und der Fähigkeit. Zudem fehlt der Nachweis, dass tatsächlich etwas weggenommen wurde, unter fairen Bedingungen.

            wir wollten bei den Fakten bleiben.

            Die Aussage ist: "The licenses for most software are designed to take away your freedom to share and change it."


            Die meisten Lizenzen sind wohl proprietäre Lizenzen. Du wirst wohl nicht bestreiten, dass diese dir weder die Freiheit der Modifikation noch die Freiheit der Weitergabe einräumen, oder?

            Das und nicht mehr sagt der Satz aus. Willst du ihn widerlegen, musst du uns erklären warum du der Meinung bist, das (a) die Mehrheit der Software unter freien Lizenzen steht oder (b) proprietäre Lizenzen dir nicht die Freiheit der Modifikation und Weitergabe von Kopien vorenthalten.

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              Von Rufus am Do, 28. Juni 2007 um 05:33 #
              Da steht aber nicht

              "The licenses for most software do not grant you the freedom to share and change it."

              Das wäre ja durchaus eine sachliche Beschreibung der Wirklichkeit. Also ist es Deiner Meinung nach moralisch, anderen erstmal pauschal vorzuwerfen, sie würden etwas wegnehmen?

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                Von pinky am Do, 28. Juni 2007 um 08:22 #
                >Das wäre ja durchaus eine sachliche Beschreibung der Wirklichkeit. Also ist es Deiner Meinung nach moralisch, anderen erstmal pauschal vorzuwerfen, sie würden etwas wegnehmen?

                Wenn ich dir "das Recht etwas zu tun nicht einräume", dann "nehme" ich dir natürlich auch das Recht dieses zu tun.

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                  Von Rufus am Do, 28. Juni 2007 um 18:25 #
                  Ach so. Denn rennst Du also in Deiner Nachbarschaft rum und beschuldigst jeden, er hätte Dir etwas weggenommen, weil all diese Leute Dir nicht das Recht eingeräumt hat, auf deren Rasen zu pinkeln?

                  Und wir sollen glauben, ein derartiges Aufwiegeln von Menschen bringt guten Nachbarn und Bürgern hervor? Das ist doch ein Witz! Du solltest Dich schämen, dass Du auch noch versuchst, einen solche Hexenjagd zu verteidigen.

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                    Von pinky am Do, 28. Juni 2007 um 18:48 #
                    >Ach so. Denn rennst Du also in Deiner Nachbarschaft rum und beschuldigst jeden, er hätte Dir etwas weggenommen, weil all diese Leute Dir nicht das Recht eingeräumt hat, auf deren Rasen zu pinkeln?

                    Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.

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    Von trollbuster am Do, 28. Juni 2007 um 02:19 #
    *plonk*
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Von Marc am Mi, 27. Juni 2007 um 20:37 #
Leider muß man wieder mal sagen, daß die OpenSource Initiative, genau wie regelmäßig RMS, einen fanatischen Gedanken hochhalten muß. Der Begriff "Open Source" heißt nicht frei, noch sonst irgendwas. Es ist keine weltweit feststehender Begriff, auch wenn viele das sich wünschen würden. Deshalb ist es auch kein Wunder, daß Open Source auch oft nur als öffentlich verfügbarer Quelltext (egal unter welcher Lizenz) gesehen wird. Und ehrlich gesagt, kann ich das verstehen.

Vielleicht wäre es besser gewesen früher mal einen anderen Begriff in das Gedächtnis der Leute zu bringen, aus dem hervorgeh, was man mit dem Code machen oder nicht machen darf. Nicht jetzt drüber meckern, daß es jeder auslegt wie es ihm am besten paßt.

Nicht die ganze Welt ist böse! Aber leider sehr viele aus der Freie-Software-Welt sehr fanatisch, sobald ihnen irgendetwas gegen den Strich geht. Und das ist sicher auch ein Punkt, der diese Gruppe oft im Vergleich zum Rest in ein schlechtes Licht rückt.

Bestes Beispiel gerade ist doch wieder, daß die FFII versucht durchzudrücken, daß die Welt keinen zweiten Dokumentenstandard neben ODF braucht. Ich hätte die gern mal hören wollen, wenn OpenXML zu erst die Anerkennung der ISO bekomme hätte. Dann hätte es geheißen: Die Welt braucht immer noch Alternativen.

So gerne wie ich privat und geschäftlich mein Linux nutze. Aber das fanatische Getue ist etwas, daß mir immer wieder peinlich ist, wenn mich jemand drauf anspricht ob ich als Linux-Nutzer auch so ein extremes Denken habe.

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    Von Pffft am Mi, 27. Juni 2007 um 20:54 #
    Man muss laut sein, um wahrgenommen zu werden. Wer vernünftige Argumente vorbringt und länger über Beziehungen zu anderen Parteien nachdenkt, wird besser Diplomat oder Politologe, aber eben nicht Wortführer. Die müssen sich nämlich vor allem mit den *Tricks* der Gegenseite auseinandersetzen, nicht mit deren Argumenten.

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      Von Grintz am Do, 28. Juni 2007 um 01:25 #
      http://www.oreillynet.com/xml/blog/2007/01/an_interesting_offer.html

      So I was a little surprised to receive email a couple of days ago from Microsoft saying they wanted to contract someone independent but friendly (me) for a couple of days to provide more balance on Wikipedia concerning ODF/OOXML. I am hardly the poster boy of Microsoft partisanship! Apparently they are frustrated at the amount of spin from some ODF stakeholders on Wikipedia and blogs.

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    Von Andre am Do, 28. Juni 2007 um 00:12 #
    Bestes Beispiel gerade ist doch wieder, daß die FFII versucht durchzudrücken, daß die Welt keinen zweiten Dokumentenstandard neben ODF braucht. Ich hätte die gern mal hören wollen, wenn OpenXML zu erst die Anerkennung der ISO bekomme hätte. Dann hätte es geheißen: Die Welt braucht immer noch Alternativen.

    Gute Sache, es gibt noch ein anderes Argument gegen OOXML (beta Seite)

    http://www.noooxml.org/what-is-an-open-standard

    Zum Argument: OOXML liegt schon standardisiert und publiziert vor, nämlich als ECMA Standard. Niemand hindert Microsoft daran sein eigenes Format zu nutzen wie bisher. Wenn man nun den ISO-Stempel haben will, dann muss man etwas mehr bieten, insbesondere wenn es schon einen Standard gibt, der exakt die gleiche Funktion erfüllt und viel reifer ist.

    Es wäre eine Pervertierung internationaler Standards, wenn ein herstellerabhängiger Standard geschaffen würde. Einzelne Leute sprechen auch bewusst von einer Handelsbarriere.
    http://www.grokdoc.net/index.php/Anabelle#
    Ecma_376_raises_serious_issues_as_to_the_
    Agreement_on_Technical_Barriers_to_Trade

    Und dann geht es natürlich auch um die Mängel des Formates, interessant z.B.
    http://www.grokdoc.net/index.php/EOOXML_objections

    Um aber auf das Kernargument zu kommen: Dieser Standard ist auch handwerklich schlecht. ODF ist auch für Microsoft die bessere Wahl, auch um seine Altlasten über Bord zu werfen. Es gäbe durchaus die Möglichkeit hier sich zu einigen. Zwei Standards, die das gleiche tun, werden nicht benötigt.

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    Von Frickler am Do, 28. Juni 2007 um 09:16 #
    Aber das fanatische Getue ist etwas, daß mir immer wieder peinlich ist, wenn mich jemand drauf anspricht ob ich als Linux-Nutzer auch so ein extremes Denken habe.

    So unterschiedlich sind die Meinungen. Ich bin dagegen überrascht, wie leidensfähig viele Leute sind, nachdem ich die Vista-Lizenz (EULA) mal durchgelesen habe.
    Danke, da lasse ich mich lieber als Freie Software-Fanatiker bezeichnen.

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      Von Henry am Do, 28. Juni 2007 um 09:50 #
      >Ich bin dagegen überrascht, wie leidensfähig viele Leute sind, nachdem ich die Vista-Lizenz (EULA) mal durchgelesen habe. Danke, da lasse ich mich lieber als Freie Software-Fanatiker bezeichnen.

      So ist es. RMS und der FSF wird immer Fanatismus vorgeworfen. Dabei fordern sie eigentlich nur Freiheiten ein die bis in die siebziger Jahre noch selbstverständlich waren. Aber wenn man sich die MS-EULA durchliest sieht man ganz klar, wer die Extremisten sind.

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    Von gustl am Do, 28. Juni 2007 um 10:52 #
    Da würde ich aber schon ein bisserl relativieren.

    Die diversen Entwicklergemeinschaften haben viel Arbeit in die Etablierung des Begriffes "Open Source" gesteckt, daher ist es nach meinem Gerechtigkeitsempfinden nicht richtig, etwas "Open Source" zu nennen das nicht Open Source nach der gängigen Meinung ist.

    Das ist äquivalent zu der Bezeichnung "biologisch" in den 1990er Jahren für manche mit Hilfe von Kunstdünger und Pestiziden hergestellte Lebensmittel. Natürlich sind sie "biologisch", schließlich sind sie ja gewachsen, aber das allgemeine Verständnis des Begriffes "biologisch hergestelltes Lebensmittel" war eben, dass es ohne Kunstdünger und Pestizide hergestellt wird. Mittlerweile ist der Begriff geschützt, und es dürfen nur mehr Lebensmittel als "bio" bezeichnet werden, die ohne industriellen Kunstdünder und Pestizideinsatz hergestellt wurden.

    Ein ähnlicher Schutz wäre mittlerweile für "Open Source" angebracht.


    Und zum Thema OOXML: Niemand hier hätte irgendwas gegen OOXML, wenn diese Spezifikation nicht nur eine Übersetzung der binären MS Office Dateiformate auf XML wäre, sondern wirklich ein brauchbares Dateiformat das Herstellerunabhängig und Kulturneutral wäre.
    Die Spezifikation braucht 6000 Seiten und ist damit noch nicht einmal vollständig, das allein muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen.

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Von Selem am Mi, 27. Juni 2007 um 20:46 #
Die sollten auch gegen MorphOS vorgehen. http://www.morphos-team.net/ Das gesamte OS ist voll von Open Source, jedoch wird das Betriebssystem Closed Source gehalten. Der GCC Compiler wurde angepasst und diese Anpassungen wurden nie rausgegeben - auch nach mehrfacher Anfrage hin. Man wurde immer auf alten Quellcode verwiesen (der längst nicht mehr aktuell war, bzw. wurde behauptet, dass der Quellcode auf mysteriösen Umständen verloren gegangen sei. Das Gleiche auch mit etlichen anderen Implementationen wie freetype, libpng, zlib, make, binutils, khtml, etliche Parts des OS basieren auf AROS - den AROS Entwicklern wurde jeglicher Zugriff auf das MorphOS CVS nach einiger Zeit abgeschnitten usw. 3d Treiber wie ATI, NVIDIA, VOODO usw. wurden vom Linux Kernel abgezapft und dementsprechend angepasst - wurde auch nie herausgegeben. Erst im Open Source Umfeld billig zusammenraffen und dann nichts mehr herausgeben.

Ein ehemaliger Entwickler von MorphOS bestätigte bereits das korrumpierende Verhalten auf seiner Internetpräsenz. Update: Der Ehemalige Entwickler hat seine Internetpräsenz umgestellt. Leider hat auch die Wayback Maschine keinen alten Eintrag mehr. Ändert jedoch nichts an der Tatsache.

http://www.morphos.net/

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    Von Henry am Do, 28. Juni 2007 um 09:58 #
    Für sowas gibt es doch gpl-violations.org
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    Von lunetic am Do, 28. Juni 2007 um 10:43 #
    Auch die Quelltexte zu Knoppix bzw. den Änderungen sind nirgends zu sehen.
    Die Version 5.2 wurde sogar ausschließlich in der c't veröffentlich und darf - entgegen der GPL - nicht kopiert oder auf ftp-Server geladen werden.
    Von Sourcen wollen wir mal gar nicht reden.
    Sollte der heise-Verlag dann nicht auch vor die GPL-Kommission gezerrt werden?

    X.

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