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Mo, 13. August 2007, 11:43

Software::Entwicklung

Nokia will GTK+ 3.0

In einem Interview mit dem Standard, in dem es um das Verhältnis von Nokia und GNOME ging, wurde der Wunsch von Nokia nach einem erweiterten Toolkit deutlich.

Das Toolkit GTK+ bildet die Basis der grafischen Oberflächen von GNOME und vielen weiteren Programmen. Trotz einiger recht einschneidender Änderungen wurde die Programmierschnittstelle seit Version 2.0 kompatibel gehalten, so dass ältere Programme quellcode- oder gar binärkompatibel bleiben.

Ein großer Unterstützer von GNOME ist Nokia, das maßgeblich an der Gründung der »GNOME Mobile & Embedded Initiative« beteiligt war. Ziel der Initiative ist, doppelte Arbeit beim Einsatz von GNOME auf Mobilgeräten wie dem Intel Mobile Internet Device (MID), in den Nokia N770 und N800 Tablets, im OLPC-Laptop, bei OpenMoko, im Vernier LabQuest, in den Bedienoberflächen Sugar, Hildon und GPE und in der ACCESS-Linux-Plattform zu vermeiden.

Während der gerade beendeten GNOME-Konferenz GUADEC führte der Standard ein Interview mit Carlos Guerreiro, dem Open Source Software Manager von Nokia, über GNOME. Offenbar hatte Nokia erhebliche Schwierigkeiten, eine neuere GTK-Version als 2.6 einzusetzen, da die Integration der hochgelobten Vektorgrafik-Bibliothek Cairo zu Performance-Problemen führte. Mittlerweile soll der Umstieg auf GTK+ 2.10 bevorstehen, doch Nokia ist weiterhin nicht voll zufrieden mit der Bibliothek. Immer noch ist Cairo noch nicht ausreichend optimiert, so dass es nach Meinung von Guerreiro noch nicht universal einsetzbar ist, doch werden hier weitere Verbesserungen in der Software und auch in der Hardwarebeschleunigung erwartet.

Verschiedene Funktionen, die Nokia wünscht, lassen sich zur Zeit mit dem Toolkit nicht realisieren, beispielsweise sanfte Animationen. Man kann dies mit Hilfe externer Bibliotheken oder anderen Methoden umgehen, doch wäre es für Nokia sinnvoller, alle benötigten Funktionen in GTK+ zu integrieren. Da dies wohl ohne Änderung des APIs nicht möglich sein wird, erhoben Nokia-Entwickler die Forderung nach einem GTK+ 3.0. Die Entwickler von Nokia sollen hierzu mit den Projektmitgliedern von GTK+ zu einer Lösung kommen.

Nokia sieht sich durch den Erfolg von Apples iPhone in seiner eigenen Entwicklungsrichtung bestätigt. Sowohl das iPhone als auch Nokias Tablets setzen auf Touchscreens, was laut Guerreiro die Bedienung ändern wird. Das iPhone hat ihm zufolge auch die Erwartungshaltung der Anwender verändert. Der Trend zu Touchscreens soll sich weiter verstärken. Nokia steht auch in regem Austausch mit dem OLPC-Projekt, das verschiedene Funktionen mit Hilfe von Cairo realisiert.

Der Stromverbrauch ist in Mobilgeräten ein wichtiger Punkt. Der Nokia-Vertreter zeigt sich hier sehr zufrieden mit Linux. Auf den Tablets sei Linux zumindest gleichwertig mit anderen Lösungen, wenn nicht sogar besser. An weiteren Verbesserungen arbeite Nokia aktiv mit.

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