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Thema: Linux für russische Schulen

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Von Rufus am Fr, 21. September 2007 um 00:06 #
Du wirst doch nicht ernsthaft abstreiten, dass Du Auftraggeber A gegenüber B bevorzugen würdest, selbst wenn er 10% teurer als B ist, wenn Du weißt, dass er im Nachhinein 15% Steuern an Dich zurückzahlt?

Doch, weil das eine Milchmädchen-Rechnung ist, die nur einen Teil betrachtet.

Woher kommt beispielsweise Deine Annahme, der Staat bekäme 15% an Steuern wieder zurück? Welche Steuern sollen das sein, die nicht auch Microsoft berechnen müßte?

Und was noch wichtiger ist: Weißt Du denn, welche Steuern dem Staat entgehen, weil ein ausländischer Anbieter nicht das Geschäft macht, dessen Arbeitnehmer deshalb weniger Geld verdienen und darum kein Geschäft mit einem lokalen Unternehmen tätigen, was sie sonst getan hätten?

Wahrscheinlich nicht.

Deshalb ist diese 15% Annahme Quatsch.

Denn neben Deiner etwas beschränkten Annahme, es gäbe nur einen lokalen Geldkreislauf gibt es auch einen globalen Geld- und Warenkreislauf. Dort zeichnen sich deutsche Firmen aus, die sich selbstständig im Wettbewerb durchsetzen -- ohne Protektionismus oder Subventionen. Wenn deustche Open Source Firmen das nicht draufhaben, sind sie selbst schuld.

Das sollten die deutschen Steuerzahler -- dazu zählen beispielsweise auch Rentner, Touristen oder auch die Arbeitnehmer von Firmen mit hohen Exportanteil -- eben nicht bezahlen.

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    Von Erik am Fr, 21. September 2007 um 09:27 #
    > Woher kommt beispielsweise Deine Annahme, der Staat bekäme 15% an Steuern wieder zurück? Welche Steuern sollen das sein, die nicht auch Microsoft berechnen müßte?
    Es ist eine fiktive Zahl. Aber sag Du mir doch mal zur Abwechslung, was DU denkst, wieviel seiner im Lizenzverkauf gehandelten Software, die Microsoft in Deutschland verkauft, auch von Entwicklern in Deutschland geschrieben wird und wie das beispielsweise bei einem Unternehmen wie Novell mit SuSE der Fall wäre.

    > weil ein ausländischer Anbieter nicht das Geschäft macht, dessen Arbeitnehmer deshalb weniger Geld verdienen
    ... und die dann in Deutschland Geld ausgegeben hätten? Dream on.

    > Denn neben Deiner etwas beschränkten Annahme
    Nationalistisch, beschränkt... kennst Du mich eigentlich? Nein?

    > es gäbe nur einen lokalen Geldkreislauf gibt es auch einen globalen Geld- und Warenkreislauf
    Wo ich gesagt haben soll, dass es nur einen lokalen Geldkreislauf gibt, ist mir schleierhaft, aber vermutlich liegt das an meiner Beschränkung. ;) Es gibt einen globalen Geldkreislauf, richtig, aber mit einem bisschen Überlegen wirst auch Du darauf kommen, dass der Kapitalfluss im Binnenmarkt eines westlichen Landes immer größer ist als der mit einer einzelnen anderen, vor allem einer nicht der EU angehörenden Nation.

    > Dort zeichnen sich deutsche Firmen aus, die sich selbstständig im Wettbewerb durchsetzen -- ohne Protektionismus oder Subventionen.
    Keine Ahnung, wo Dein Verständnisproblem liegen könnte, aber ich wiederhole es gerne noch einmal: Man soll hierzulande keine ausländischen Anbieter aus dem Markt entfernen, man soll lediglich bei der Entscheidungsfindung in jedem Nationalstaat ein wenig mehr Gewicht auf lokale Anbieter legen, vor allem im IT-Sektor, wo man bislang praktisch durchgängig sein Geld nach Redmond überwiesen hat. Dieses Prinzip der lokalen Gewichtung gibt es in jeder vernünftigen Budgetplanung in jedem westlichen Land.

    > Wenn deustche Open Source Firmen das nicht draufhaben, sind sie selbst schuld.
    Das ist doch ein ganz anderes Thema. Das man in einem patentbelasteten geschlossenen Markt wie dem der IT es als alternativer Anbieter generell schwer hat, ist klar, aber zum einen ist mir unklar, wie das auf Dein Argument abgestimmt ist, zum anderen war das wie gesagt auch gar nicht Thema.

    > Das sollten die deutschen Steuerzahler -- dazu zählen beispielsweise auch Rentner, Touristen oder auch die Arbeitnehmer von Firmen mit hohen Exportanteil
    > -- eben nicht bezahlen.
    Ich glaube sie tun es bereits, wenn auch zu wenig. Du solltest (wenn Du das Thema OpenSource schon ansprichst) nicht vergessen, dass man dort (im Gegensatz zur Projektierung mit Microsoft) bei durchdachter Auftragsvergabe einmal gemachte Ausgaben durch vielfachen Einsatz an anderer Stelle der öffentlichen Hand (Stichwort Behördendesktop) mehr als refinanzieren könnte. Das hat aber mit der stärkeren Gewichtung lokaler Anbieter in unserem Falle nur insofern zu tun, als dass diese hierbei die OpenSource-Anbieter sein könnten, die die nachhaltige Lösung bieten.


    lg
    Erik

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      Von Rufus am Fr, 21. September 2007 um 22:05 #
      Es ist eine fiktive Zahl.

      Danke. Und was taugt ein Argument, dass auf einer fiktiven Zahl aufbaut? Meiner Ansicht nach nichts. Siehst Du das anders?

      Aber ums weiterzuspinnen: Was taugt eine Regelung, die bei jeder Ausgabe eine Expertenkommission einberufen müsste, um die Anteil der nachgelagerten Veränderungen der Steuern durch inländischen und ausländischen Beteiligten zu prüfen? Meiner Ansicht nach nichts. Hälst Du das für praktikabel?

      Aber sag Du mir doch mal zur Abwechslung, was DU denkst, wieviel seiner im Lizenzverkauf gehandelten Software, die Microsoft in Deutschland verkauft, auch von Entwicklern in Deutschland geschrieben wird ...

      Gerne: Darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht, weil es völlig egal ist.

      Entwickler haben kein besonderes Anrecht auf (indirekte) Subventionen oder Protektionismus durch den Staat. Das gilt grundsätzlich für alle Anbieter, nur in einigen Fällen sind Ausnahmen begründbar.

      Keine Ahnung, wo Dein Verständnisproblem liegen könnte, aber ich wiederhole es gerne noch einmal: Man soll hierzulande keine ausländischen Anbieter aus dem Markt entfernen, man soll lediglich bei der Entscheidungsfindung in jedem Nationalstaat ein wenig mehr Gewicht auf lokale Anbieter legen, vor allem im IT-Sektor ... Dieses Prinzip der lokalen Gewichtung gibt es in jeder vernünftigen Budgetplanung in jedem westlichen Land.

      Der letzte Satz ist das klassische Argument der Scheiße fressenden Fliegen. Daran ändern auch ein hinzugefügtes Adjektiv wie "vernüftig" nichts, das nur tautologisch ist. Muß ich das wirklich kommentieren?

      Das Problem des ersten Satzes ist, dass die Gewichtung als lokale Anbieter nur dazu führt, dass es sowohl der inländischen als auch der ausländischen Bevölkerung schlechter geht. Vielleicht solltest Du hierzu Ricardos Begründung des komperative Kostenvorteils studieren.

      Von dem Problem der Abgrenzung -- wieviel mehr "Gewicht" sollte denn angestrebt werden und wie mißt man das? -- ganz zu schweigen. Und warum sollte man dieses Argument nur für die IT nutzen? Warum nicht auch für Schuhhersteller, Autohersteller, Frisören, und was es sonst noch an Angeboten gibt?

      Um es zusammenzufassen: Die protektionistische Auffassung dient nur dazu, einigen Wenigen die Tasche zu füllen. Alle anderen bezahlen dafür.

      Darum solltest Du das Argument vergessen.

      Nichts spricht gegen eine Bevorzugung von Open Source Betriebssysteme durch den Staat, weil hier eine Monopolbildung zwingend ist und es politisch den Willen geben mag, die Bevölkerung davor zu schützen. Aber das ist etwas völlig anderes als das Argument, lokalen IT Anbieter im Allgemeinen sollten geschützt werden.

      Du solltest ... nicht vergessen, dass man dort (im Gegensatz zur Projektierung mit Microsoft) bei durchdachter Auftragsvergabe einmal gemachte Ausgaben durch vielfachen Einsatz an anderer Stelle der öffentlichen Hand (Stichwort Behördendesktop) mehr als refinanzieren könnte.

      Das vergesse ich auch nicht. Aber das ist erstmal nur eine Behauptung unsererseits. Wenn man sie begründen kann, dann wäre die Wahl von Open Source durch den Staat die Konsequenz wirtschaftlichen Handels und dagegen hat kein Steuerzahle etwas und ich auch nicht.

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