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Fr, 25. Januar 2008, 11:33

Software::Kernel

Linux-Kernel 2.6.24 freigegeben

Nach einer langen Testphase hat Linus Torvalds Version 2.6.24 des Linux-Kernels freigegeben, die Group Scheduling, Vermeidung von Speicherfragmentierung und viele neue Treiber enthält.

Dreieinhalb Monate dauerte es dieses Mal, die neue Kernel-Version fertigzustellen. Der neue Kernel bringt wiederum zahlreiche Änderungen und neue Features. Der Patch von 2.6.23 auf 2.6.24 ist der größte, der je produziert wurde. Hauptgrund dafür ist die Vereinheitlichung der Architekturen i386 und x86_64 zur neuen Architektur x86. Dadurch sollen Redundanzen im Code beseitigt und die Wartung einfacher gemacht werden. Thomas Gleixner, Ingo Molnar und H. Peter Anvin betreuen den vereinheitlichten Code, nachdem Andi Kleen sich davon distanzierte.

Der in Linux 2.6.23 eingeführte »Completely Fair Scheduler« (CFS) wurde weiter optimiert und um Gruppierungsmöglichkeiten erweitert. Das in Linux 2.6.21 eingeführte Tickless-Feature wurde auf einige weitere Architekturen ausgedehnt - x86-64, PPC, UML, ARM und MIPS. Als in Kernel 2.6.22 ein neuer WLAN-Stack neben den bisherigen trat, waren die meisten Treiber noch nicht konvertiert. Nun sind viele WLAN-Treiber auch für den neuen Stack geeignet.

Eine tiefgreifende Änderung gab es in der Speicherverwaltung, die optimiert wurde, um die Fragmentierung des Speichers zu reduzieren. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch nach längerer Laufzeit noch genügend aufeinanderfolgende Speicherseiten für Kernel-Funkionen zur Verfügung stehen. Die Änderung ist das Ergebnis von drei Jahren Arbeit.

Die weiteren Änderungen ziehen sich durch alle Architekturen und alle Kernel-Subsysteme. So wurde die MMC-Schicht, die MMC- und SD-Karten unterstützt, gründlich überarbeitet und unterstützt nun SPI und SDIO. Der USB-Treiber unterstützt nun die Autorisierung in Vorbereitung für Wireless-USB. Geräte werden nur noch dann automatisch konfiguriert, wenn sie eine entsprechende Autorisierung haben. Die Kernel-Virtualisierung wurde mit Netzwerk- und Prozess-ID-Namensräumen weiter ausgebaut. Eine große Verbesserung der Geschwindigkeit kann in einigen Fällen auch die Änderung des Schwellenwerts für »dirty pages« bringen, der nun nicht mehr global, sondern für jedes Gerät separat eingestellt wird. Diese Einstellung erfolgt automatisch.

Die neuen Kernel Marker sollen zur besseren Fehlersuche und Leistungsanalyse dienen. Bind-Mounts können nun einen Nurlese-Modus einstellen. Weiter bringt Linux 2.6.24 eine erhebliche Zahl neuer Treiber, darunter einen verbesserten VESA-Framebuffer-Treiber mit dem Namen uvesafb, neue Treiber für SATA- und IDE-Chips, Netzwerk, Sound, MTD, USB, V4L, DVB, Hardware-Überwachung, I2C und Bluetooth. Ferner wurden die Sicherheitsmodule (LSM) in eine statische API konvertiert, da es die Entwickler als unsinnig empfanden, dass man Sicherheitsmodule zur Laufzeit entfernen kann. Systeme wie SELinux und AppArmor sollten daher nun beim Compilieren und nicht zur Laufzeit in den Kernel eingebunden werden.

Eine Liste aller Änderungen enthält das sehr ausführliche Changelog. Die Seite Kernelnewbies.org hat eine übersichtliche Zusammenfassung der Änderungen veröffentlicht. Die aktuelle Version von Linux kann von kernel.org und zahlreichen Mirror-Servern in Form von Patches oder tar-Paketen heruntergeladen werden.

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