Normen sind nur eine Empfehlung. Wer sich dran hält vermeidet i.d.R. Ärger/Probleme. Aber man muss sich nicht dran halten, oder ist gar gezwungen sie anzuwenden. Für zwanghafte Normen muss es auch ein passendes Gesetz dazu geben.
Von Manfred Tremmel am Do, 10. April 2008 um 13:33 #
Und wie willst Du sie dazu zwingen das Format anzunehmen? Es gibt derzeit exakt Null Programme auf dem Markt, die es erzeugen oder lesen können. Es wird also schwierig werden ihnen 1. ein Dokument in dem Format bereitzustellen und 2. ihnen ein Programm in die Hand zu geben, mit dem sie es lesen können. Microsoft hat ja dank der zahlreichen Änderungen selbst noch genügend Arbeit vor sich, die Änderungen gegenüber dem Format aus MS-Office 2007/2008 in die nächste Office Version einzubauen.
Ich finde es enorm wichtig, dass offizielle Stellen OOXML verurteilen und/oder sich zu ODF bekennen. Leider scheint es, dass Otto Normalbenutzer sich kaum um das Dokumentenformat schert, solange sein Word funktioniert. Meiner Meinung nach ist es enorm wichtig, die Leute über dieses Problem zu informieren. Dinge wie der Document Freedom Day sind gute Anfänge, aber die breite Öffentlichkeit erfährt kaum etwas von solchen Formatkriegen, man wird nur über Informationskanäle informiert, die sich von Haus aus mit informationstechnischen Neugikeiten beschäftigen. Oder hat jemand in einer Zeitung darüber gelesen?
Ich glaube Du hast vollkommen Recht mit deiner Annahme. Bei uns gibt es einen Discounter neben dem anderen, aber auch vor dem Lidl-Shop sind noch riesige Schlangen. Wenigstens exemplarisch sollte man boykottieren.
Ich finde die Haltung des Amtes einfach nur konsequent und folgerichtig, denn was war die ursprüngliche Idee für den Wechsel zu offenen Formaten ? Natürlich die Software-Monokultur aufzubrechen, sich die Möglichkeit eröffnen die Dokumente auch in Jahren noch lesen/bearbeiten zu können, Lizenzkosten ( direkte/indirekte ) einzusparen usw. Das würde ja "auf den Kopf" gestellt, wenn man wieder die Profisoftware des Marktführers einsetzt. Selbst, wenn die Textdokumenten keine "doc"s mehr sind, sondern "ms-ooxml"s heissen.
.docx ist die Endung des Formats von MSOffice07/08, welches nicht dem OOXML-Standard entspricht, oder definiert dieser auch die Dateiendung? Ansonsten bleibt abzuwarten, ob sich das mit dem Standardkonformen Format nicht nochmal ändert
Aber warum sollte er auch. Otto Normal, verhält sich da doch eh wie eine Axt im Walde nur weiß er nichts davon und will es auch nicht wissen. Hauptsache der Massenger läuft, youtube ist immer erreichbar und Word speichert den Text. Wie wo was, Formate, Standart, Sicherheit, Kompatibilität??? Das interessiert Otto normal doch nicht. Otto Normal findet es auch vollkommen ok, wenn zB. Blinde Menschen vom WWW ausgespert werden, hauptsache Flash ist bunt und cool wie eh und je.
Wichtig ist eher, das IT Entscheider in Unternehmen und Behörden nicht zu OOXML greifen, denn hier liegen am ende wichtige Dokumente. Und auch Otto Normal wird noch was merken, wenn er wieder und wieder darauf hingewiesen wird, seine Dokumente nicht in diesem Format zu verschicken.
Die Behörde diktiert einfach ihre Bedingungen und damit basta! Sie schreibt eben einfach, dass sie Korrespondenz nur im OD-Format akzeptiert und gibt Hinweise, wo man passende Programme erhalten kann, wie es z.B. schon bei PDF-Dateien läuft.
Das Problem ist, daß es bis jetzt nur eine einzige Behörde ist (das Außenministerium).
Na gut, stimmt nicht ganz, das AA ist die einzige Ministerium, das auf Linux setzt, daneben gibt es noch ein paar Bundesbehörden (z.B. Monopolkommission).
Die anderen sind noch (?) nicht so weit, und die Merkel kuschelte vor ein paar Monaten sogar mit Microsoft Deutschland in einer IT- Bildungsoffensive. Die Merkel gab ihren Segen dazu, daß die Kiddies mit der Gleichung "IT = M$" aufwachsen.
In diesem Umfeld würde es mich nicht wundern, wenn das AA sich dann irgendwann beugen muß, weil die anderen Behörden M$- zentriert sind und der kleinste gemeinsame Nenner dann M$-Formate heißt - wo die doch nun den Segen der ISO haben.
Dazu habe ich eine lustige Idee: Man öffne das Formular in OOo und drucke es aus. Dann gebe man das, natürlich mit falschen Seitenumbrüchen gespickte Formular ab. Es ist natürlich ein gültiges Formular, weil es ja genauso wie es im Internet zu haben ist geöffnet und ausgedruckt wurde. Wenn die das öfter kriegen, und auf Nachfrage geantwortet bekommen dass das das Word-Dokument ist, dann kippen sie es vielleicht raus.
Kann mir jemand die special features dieser riesigen Word-Datei erläutern?
Ärztliche Bescheinigung für homöopathische Arzneimittel Word-Symbol als MS Word (.doc) Dokument [9213KB] Adobe-Symbol als Adobe Reader (.pdf) Dokument [24KB]
Kommt ganz drauf an mit welcher Version das Dokument erstellt wurde. Das mit den gelöschten Sachen im .doc Datein ist glaube ich seit 2003 rausgepatcht.
Der Dau an sich bläst Word- Dokumente ja gern ins unermeßliche auf, indem er da Riesenbilder mit hoher Auflösung einfügt und die dann in Word auf die eigentlich benötigte Briefmarkengröße zusammenschiebt.
Oder indem er 3 Zeilen aus einem Excel- Sheet in sein Word- Dokument reinkopiert und nicht weiß, daß dann die übrigen 64000 Excel- Zeilen mit in das Word- File wandern.
Könnte hier auch so sein - Seite 2 ist aus der BVO reinkopiert, und vermutlich hängt die komplett in dem Dokument mit drin
Nochmal zur Erinnerung: Deutschland hat vertreten durch DIN für OOXML gestimmt! :-(
Aber gerade darum ist es auch gut, dass jetzt in der Öffentlichkeit demonstriert wird, dass keineswegs alle in Deutschland dahinter stehen. (Ja, ich hab die Meldung auch in internationalen Foren schon gesehen.)
Ich verwende schon lange diese Email Signatur: "Bitte senden Sie mir keine Word- oder PowerPoint- (tm Microsoft) Anhänge. Senden Sie mir einfachen Text, HTML oder PDF. Siehe http://www.gnu.org/philosophy/no-word-attachments.de.html"
Deine Einstellung in allen Ehren, aber in welcher Branche arbeitest du wo bzw. welche Marktmacht musst du haben damit das funktioniert?
Spannend finde ich allerdings das Behörden die Zeit haben tausende von Seiten hochspezialisierter Dokumentation über ein Thema zu lesen, das nicht Kern der Arbeit ist. Oder wird in jeder unserer Behörden jede Spezifikation zu den verwendeten Geräten und Programmen gelesen? Gibt es nicht eine Behörde wie die technische Versuchsanstalt in Braunschweig hierfür? Oder ist das Politik, sich als Amt mit verschiedenen Themen in den Medien zu präsentieren, um sein Ansehen zu steigern? Ich halte das für Steuerverschwendung. Und der gute Mann hat sicherlich einige Monate über den 6000 Seiten Spezifikation gesessen. Wenn nicht gar eine ganze Arbeitsgruppe.
Wobei ich mich frage, ob es dann wirklich eine so enorme Verschwendung von Resourcen ist, das Datenvolumen das Anfaellt auf 1/380 zu senken. Bei zig TB, die in der Wirtschaft und speziell in den oeffentlichen Einrichtungen und den ministerien und Aemtern anfaellt, duerfte sich das mehr als bezahlt machen, Anleitungen zu lesen, ehe man die Serversysteme auf das 380fache Datenvolumen auslegt. DAS kostet naemlich wirklich Geld.
Spannend finde ich allerdings das Behörden die Zeit haben tausende von Seiten hochspezialisierter Dokumentation über ein Thema zu lesen, das nicht Kern der Arbeit ist.
Ich dachte bisher, eine IT- Abteilung hält man sich, um die Sachen, die auf dem Markt sind, zu evaluieren und das für die eigenen Zwecke sinnvolle auszuwählen.
Das kann eine der Aufgaben der IT-Abteilung sein. Aber OOXML ist noch nicht auf dem Markt! So muss sich eigentlich jeder fragen was die IT-Abteilung auf unsere Kosten da treibt. Lesen die jede Spezifikation eines zukünftigen Produktes und geben eine Meinung dazu ab? Dann scheinen die viel freie Zeit zu haben. Sie könnten es ja auch einfach nicht nutzen!
Gerichtlich zwingen ? Seit wann ist es denn vorgeschrieben, sich an ISO Standards zu halten ?
Leider scheint es, dass Otto Normalbenutzer sich kaum um das Dokumentenformat schert, solange sein Word funktioniert.
Meiner Meinung nach ist es enorm wichtig, die Leute über dieses Problem zu informieren. Dinge wie der Document Freedom Day sind gute Anfänge, aber die breite Öffentlichkeit erfährt kaum etwas von solchen Formatkriegen, man wird nur über Informationskanäle informiert, die sich von Haus aus mit informationstechnischen Neugikeiten beschäftigen.
Oder hat jemand in einer Zeitung darüber gelesen?
Ich finde die Haltung des Amtes einfach nur konsequent und folgerichtig, denn was war die ursprüngliche Idee für den Wechsel zu offenen Formaten ? Natürlich die Software-Monokultur aufzubrechen, sich die Möglichkeit eröffnen die Dokumente auch in Jahren noch lesen/bearbeiten zu können, Lizenzkosten ( direkte/indirekte ) einzusparen usw.
Das würde ja "auf den Kopf" gestellt, wenn man wieder die Profisoftware des Marktführers einsetzt. Selbst, wenn die Textdokumenten keine "doc"s mehr sind, sondern "ms-ooxml"s heissen.
Otto Normal, verhält sich da doch eh wie eine Axt im Walde nur weiß er nichts davon und will es auch nicht wissen. Hauptsache der Massenger läuft, youtube ist immer erreichbar und Word speichert den Text. Wie wo was, Formate, Standart, Sicherheit, Kompatibilität??? Das interessiert Otto normal doch nicht. Otto Normal findet es auch vollkommen ok, wenn zB. Blinde Menschen vom WWW ausgespert werden, hauptsache Flash ist bunt und cool wie eh und je.
Wichtig ist eher, das IT Entscheider in Unternehmen und Behörden nicht zu OOXML greifen, denn hier liegen am ende wichtige Dokumente. Und auch Otto Normal wird noch was merken, wenn er wieder und wieder darauf hingewiesen wird, seine Dokumente nicht in diesem Format zu verschicken.
Wo soll da ein Problem sein?
Na gut, stimmt nicht ganz, das AA ist die einzige Ministerium, das auf Linux setzt, daneben gibt es noch ein paar Bundesbehörden (z.B. Monopolkommission).
Die anderen sind noch (?) nicht so weit, und die Merkel kuschelte vor ein paar Monaten sogar mit Microsoft Deutschland in einer IT- Bildungsoffensive. Die Merkel gab ihren Segen dazu, daß die Kiddies mit der Gleichung "IT = M$" aufwachsen.
In diesem Umfeld würde es mich nicht wundern, wenn das AA sich dann irgendwann beugen muß, weil die anderen Behörden M$- zentriert sind und der kleinste gemeinsame Nenner dann M$-Formate heißt - wo die doch nun den Segen der ISO haben.
http://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/dieBezirksregierung/aufbau/abteilungen/
abteilung2/dezernat23/formulare/index.html
Wenn die das öfter kriegen, und auf Nachfrage geantwortet bekommen dass das das Word-Dokument ist, dann kippen sie es vielleicht raus.
Ärztliche Bescheinigung für homöopathische Arzneimittel
Word-Symbol als MS Word (.doc) Dokument [9213KB]
Adobe-Symbol als Adobe Reader (.pdf) Dokument [24KB]
Man musste ich gerade lachen als ich mir die beiden Dokumente angesehen habe.
Mfg, Anton.
Oder indem er 3 Zeilen aus einem Excel- Sheet in sein Word- Dokument reinkopiert und nicht weiß, daß dann die übrigen 64000 Excel- Zeilen mit in das Word- File wandern.
Könnte hier auch so sein - Seite 2 ist aus der BVO reinkopiert, und vermutlich hängt die komplett in dem Dokument mit drin
Aber gerade darum ist es auch gut, dass jetzt in der Öffentlichkeit demonstriert wird, dass keineswegs alle in Deutschland dahinter stehen. (Ja, ich hab die Meldung auch in internationalen Foren schon gesehen.)
"Bitte senden Sie mir keine Word- oder PowerPoint- (tm Microsoft) Anhänge.
Senden Sie mir einfachen Text, HTML oder PDF.
Siehe http://www.gnu.org/philosophy/no-word-attachments.de.html"
Muß ich jetzt wohl ändern. Was macht gnu.org?
Spannend finde ich allerdings das Behörden die Zeit haben tausende von Seiten hochspezialisierter Dokumentation über ein Thema zu lesen, das nicht Kern der Arbeit ist. Oder wird in jeder unserer Behörden jede Spezifikation zu den verwendeten Geräten und Programmen gelesen? Gibt es nicht eine Behörde wie die technische Versuchsanstalt in Braunschweig hierfür? Oder ist das Politik, sich als Amt mit verschiedenen Themen in den Medien zu präsentieren, um sein Ansehen zu steigern? Ich halte das für Steuerverschwendung. Und der gute Mann hat sicherlich einige Monate über den 6000 Seiten Spezifikation gesessen. Wenn nicht gar eine ganze Arbeitsgruppe.
Ich dachte bisher, eine IT- Abteilung hält man sich, um die Sachen, die auf dem Markt sind, zu evaluieren und das für die eigenen Zwecke sinnvolle auszuwählen.
So ein Statement kann ein wichtiger Hinweis für Hersteller behördenspezifischer Software sein, welche Standards sie bei der Entwicklung priorisieren.