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Red Hat will Mehrheit an Fedora aufgeben
Im Fedora-Vorstand soll künftig die von Red Hat unabhängige Entwickler-Gemeinschaft die Mehrheit haben.
Paul Frields, der seit 1. Februar 2008 Fedora-Projektleiter ist, sieht sehr große Fortschritte, Fedora als echtes Gemeinschaftsprojekt zu etablieren, das ganz im Sinne von Open Source entwickelt wird. So werden nun zwei Drittel aller Pakete von Mitgliedern dieser Gemeinschaft und nicht von Red-Hat-Mitarbeitern gepflegt. Die Gemeinschaft habe auch ihre eigenen Standards und Regeln etabliert und arbeite auf transparente Weise zusammen.
Im seit 2006 amtierenden Fedora-Vorstand hatte dagegen bis jetzt Red Hat eine Mehrheit von fünf Vertretern gegenüber vier aus der Gemeinschaft. Dies soll sich nach der Freigabe von Fedora 9 im Mai ändern. Dann stehen, wie nach jeder Veröffentlichung einer neuen Fedora-Version, Neuwahlen zu den Gemeinschafts-Plätzen im Vorstand an. Wahlberechtigt ist dabei jedes Fedora-Mitglied, das dem Contributor License Agreement zugestimmt hat.
Paul Frields hat nach eigenen Angaben darauf hingewirkt, dass sich die große Beteiligung der Gemeinschaft auch in der Zusammensetzung des Vorstands widerspiegelt. So hat Red Hat nun zugestimmt, im nächsten Vorstand nur noch vier Sitze zu stellen, während die Gemeinschaft fünf erhält. Für diese fünf Sitze können auch Mitarbeiter von Red Hat kandidieren. Die Entscheidung, wer gewählt wird, liegt jedoch bei der Gemeinschaft.
Die Hauptaufgabe des Fedora-Vorstands besteht darin, operationale Entscheidungen zu fällen, die das Projekt betreffen, und allgemeine Projektziele festzulegen. Wie diese Ziele zu erreichen sind, ist nicht festgelegt. Der Vorstand kann jedenfalls keine verbindlichen Weisungen erteilen.