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Di, 1. Juli 2008, 12:11

Software::Systemverwaltung

Dateisystem ext4 macht Fortschritte

Das auf der Basis von ext3 entwickelte Dateisystem ext4 nähert sich allmählich der Fertigstellung.

Der maßgebliche Entwickler von ext4, FSF-Preisträger Theodore Ts'o, hat nun nach eigenen Angaben sein Notebook auf das neue Dateisystem umgestellt, um es unter realistischen Bedingungen zu testen. Der Entwickler ist sich darüber im Klaren, dass dabei noch schwerwiegende Fehler auftreten könnten, und will daher häufiger Backups durchführen. Bisher entdeckte er jedoch nur einen, recht harmlosen Fehler.

ext4 wurde bereits einigen Tests unterzogen und dürfte noch in diesem Jahr die Produktionsreife erreichen. Ts'o verwendet für seinen Test den aktuellsten Stand von ext4, neuer als der in Kernel 2.6.26 (nur zum Experimentieren) enthaltene Stand. Die von Ts'o verwendeten Patches sollen in Linux 2.6.27 integriert werden und den Beginn von stark ausgeweiteten Tests markieren. Bis dahin ist sich Ts'o sicher, dass keine großen Fehler mehr verbleiben und das Dateisystem Anwendern mit Pioniergeist für den produktiven Einsatz empfohlen werden kann.

Die Entwicklung von ext4 begann 2006, als klar wurde, dass die maximale Kapazität von 2 bis 8 TB (je nach Blockgröße) bei ext3 allmählich ungenügend wurde. Ferner ist bei Dateisystemen dieser Größenordnung die Zeit für das Formatieren und den in gewissen Abständen fälligen Dateisystem-Check untragbar lang. Statt in das bewährte ext3 einzugreifen, fiel schließlich die Entscheidung, mit ext4 einen auf ext3 aufbauenden Nachfolger zu entwickeln. Seit Linux 2.6.19 ist eine Testversion des Dateisystems im Kernel enthalten.

ext4 wird in der initialen Version hauptsächlich Verbesserungen in Geschwindigkeit und Skalierbarkeit gegenüber ext3 bringen. Dazu gehören ein auf Extents beruhendes Format auf der Festplatte, 48-Bit-Blocknummern, Allokierung von mehreren Blöcken in einem Schritt, mehr als 32000 Unterverzeichnisse pro Verzeichnis, Reservierung von Verzeichnis-Inodes, Zeitstempel mit Nanosekunden-Auflösung, Inode-Versionen, Prüfsummen für das Journal und persistente Präallokation. Aufgrund der Kompatibilität kann man ext3-Dateisysteme in ext4 umwandeln, ohne ein Backup mit Rücksicherung vornehmen zu müssen.

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