Von Fremdenführer am Mo, 11. August 2008 um 12:46 #
Meine Damen und Herren, geradeaus sehen sie einen Vorteil der Software-Entwicklung nach dem Open-Source-Prinzip. Offenheit und gegenseitige Befruchtung.
Soweit vollkommen richtig. Schade nur das es dabei um zwei Filesysteme geht, die wohl praktisch an Belanglosigkeit kaum zu überbieten sind. Für die Mainstream-FS wären solche Diskussionen sehr wünschenswert.
Zur Zeit würde ich btrfs als das Dateisystem der Zukunft ansehen. Ich denke wenn wir ein paar Jahre weiter sind wird es sich neben den heutigen "üblichen Verdächtigen" seinen Platz erkämpft haben. Tux3 hört sich sehr interessant an, bisher hat aber noch keiner nur eine Zeile Code davon gesehen. Wenn der Entwickler die Sache geschickt angeht könnte sich da aber auch noch was tun.
Ich für meinen Teil werde abwarten bis es in btrfs keine Änderungen am On-Disk-Format mehr gibt und es dann selbst nochmal testen. Ich hatte es vor einigen Monaten schonmal als root-Dateisystem - ist nur blöd, wenn man die Partition für eine neue Version immer wieder formatieren und aus einem Backup zurückspielen muss. Funktioniert hat es aber schon damals erstaunlich gut.
Mainstream-FS? Also jene die die Minderheit der Desktop User nutzen? Denn auf dem Server gelten meist auch spezielle Lösungen, abseits infantiler Eigenheiten.
Das ist das erste mal, dass ich sehe, wie zwei OpenSource-Entwickler mit unterschiedlichen Projekten zusammen arbeiten. Ansonsten sind doch Linux-Entwickler und -Nutzer nur damit beschäftigt, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. vi gegen emacs, gnome gegen kde, gtk gegen qt, rpm gegen deb, Debian gegen Ubuntu, usw. Bin ich froh, dass es nur EINEN Linux-kernel gibt! Und hoffe, dass der nie geforked wird.
Kein Witz. Alle Distributoren beziehen sich letztlich auf eine Kernelquelle. Änderungen und Anpassungen von Kerneln sind nicht als Fork zu sehen. Ein echter Fork hätte eigene Entwickler mit eigener Richtung und höchstwahrscheinlich auch mit einem anderen Namen. Die Distributoren-Kernel sind also keine Forks, auch wenn sie verändert und dadurch untereinander inkompatibel werden.
>auch wenn sie verändert und dadurch untereinander inkompatibel werden. Ähh ja. Und was ist daran dann kein Fork? Ich würde das durchaus so sehen. Von den Distributorenkerneln abgesehen gibt es spezielle Kernelvarianten wie z.B. µcLinux, die man ganz sicher nicht anders einstufen kann. Also Chaos durch Forks (und ähnliches) gibt es bei Linux definitiv genug!
"Das ist das erste mal, dass ich sehe, wie zwei OpenSource-Entwickler mit unterschiedlichen Projekten zusammen arbeiten."
Soetwas gibt es häufiger als du denkst, aber eben meist nicht in Foren wie diesem hier. Auf Konferenzen gibt es soetwas immer wieder, so haben die Leute von Qooxdoo schon öfter geschrieben das sie sich gut und für beide Seiten hilfreich mit anderen, teils auch kommerziellen, JS Libentwicklern unterhalten haben. Auch zwischen KDE und GNOME gibt es Verbindungen.
Das ist nicht Richtig. Auch wenn das manchmal den Anschein hat, wenn man die _Fanboys_ betrachtet.
Viele Großen Projekte unterhalten sich untereinander über technische Details. Je "technischer" das Projekt desto stärker. Glaubst du z.B eine in sich geschlossene Gruppe kann sowas komplexes und weitreichendes wie OpenOffice oder Apache erschaffen? Die Tauschen sich auf Konferenzen mit anderen Projekten aus. Jeder hat von irgendwas mehr Ahnung.
Beispiel: der Gnome-Release-Manager neulich auf der KDE-Akademy.
was den Status Quo beim Zwist zwischen Gnome und KDE angeht, habe ich den Eindruck, dass ein Großteil der heißen Luft von Nutzern ausgeht, die Entwickler gehen vermutlich viel freundlicher miteinander um. Sollte mein Eindruck nicht richtig sein, bitte ich um URLs zu dem Thema.
Und genau dies ist das Problem, warum sich Linux NIE, wirklich NIE bis in alle Ewigkeiten (Implosion oder Kältetod des Universums) durchsetzen wird. Ich betone noch einmal NIE, NIE, NIE, NIE wird sich Linux durchsetzen. Wenn die einmal zusammenarbeiten würden und nur ein Programm für jede Funktion nehmen würden. Aber nein, ständig gibt es zig Programme die ein und dasselbe bzw. ähnliche machen. Wenn die Linuxer von Anfang an bei FAT12 angefangen und dies fortgesetzt hätten, wäre Linux schon VIEL weiter. Aber da sie das nicht gemacht haben, werden sie sich NIE auf dem Desktop durchsetzen. FAT12 wäre perfekt gewesen. Bei einer Festplattengröße von 500GB hätten darauf 32000 FAT12-Partitionen gepasst. Das wäre Datensicherheit gewesen. Fällt eine aus, wären immer noch 21999 übrig gewesen. Aber nein, die Linuxer mussten ja andere Dateisysteme entwickeln, um sich NIE auf dem Desktop durchsetzen zu können... Schöne Grüße, phorkyas
- Linux hat sich in vielen Bereichen bereits durchgesetzt, der letzte Spieler ist nicht der Fokus der Linux-Entwicklung... - da scheint ja einer mächtig Ahnung von Dateisystemen und insbesondere von solchen für unixoide Betriebssysteme zu haben - Linux und OSS = Vielfalt statt Einfalt, Standard-Verbiegung, Bevormundung etc.
omg, fachlich hast du es vielleicht drauf...das waage ich jetzt mal nicht zu kritisieren, aber du erkennst Ironie nichtmal wenn sie dich anspringt oder!?
Man hätte bei der Entwicklung von Linux eh auf DOS aufsetzten sollen. Bei der Gelegenheit hätte die Speichergröße für einen Prozess auch auf 640 KB beschränken werden sollen, mehr Speicher wird man pro Programm eh nie brauchen (besonders unter UNIX, ein Programm für genau einen Zweck => kleine Speichergröße). Bei den heutigen Rechnern würden dann 3000 Programme oder mehr in den RAM passen! Stürzt dann ein Programm ab, bleiben immer noch 2999 übrig!
Ich habe bei einem Dateisystem in dieser Reihenfolge Prioritäten: 1. Zuverlässigkeit 2. Interoperabilität 3. Performance
Daher wird's wahrscheinlich noch eine Weile dauern, bis ich solche "Next Generation"-Dateisysteme in Betracht ziehen könnte. Ich finde eher Entwicklungen wie ext4 interessant, die größtenteils auf bewährte (und zuverlässige) Konzepte bauen.
Vielleicht. Aber bei sowas grundlegendem wie einem Dateisystem sollte man schon etwas konservativ bleiben. Vor allem ist auch das oft als langsam verschriene ext3 gar nicht langsam oder veraltet.
Ext3 ist technisch völlig veraltet. Insofern kann man den vielen "Ich bastel jetzt auch ein Filesystem"-Projekten ja noch was abgewinnen. Reiser hockt im Knast, der unbekante Rest dümpelte so vor sich hin. Jetzt kommt so langsam fahrt in die Projekte weil sie sich gegenseitig Dampf machen hoffentlich bleibt dann auch der Schrott auf der Strecke und wird sich einig. So ein Chaos wie bei Reiser1/2/3/4 will man nicht nochmal erleben.
Ja. ext3 ist zwar nicht so "fancy" wie z.B. reiser4, aber wenn du meinst, es wäre veraltet, dann würde ich dafür gerne Gründe sehen. Abseits von Fanboygelabere.
ext3 bietet einfach nichts wirklich neues. Selbst als ext3 rauskam waren die Konzepte die es nutze schon uralt. ZFS ist state of the art und zeigt wie ein zeitgemässes Dateisystem aussehen kann. Allerdings setzt es auch zeitgemässe Rechner voraus, ohne ordentlich RAM macht es keinen Spass.
"I freu mich!" dass sich hier endlich mal was tut. Filesysteme hat man früher bewusst konservativ gehalten, dafür gab es auch gute Gründe aber dass sich unter dem Experimentallabor Linux erst jetzt was tut, im Sinne von mehreren Projekten dieser Art wundert mich doch etwas. Ich bin gespannt was dabei rauskommt und nicht wieder die meisten Projekte einschlafen.
Unter DragonFly wird sich Hammer sehr schnell durchsetzen. Einfach deshalb, weil UFS an seine Kapazitätsgrenze angelangt ist. Bei 2 TB ist Schluß. http://wiki.dragonflybsd.org/index.cgi/disk-organization.html
Stellt sich natürlich die Frage, ob der MBR unter Linux auch bei 2 TB abregelt? Vermutlich schon.
Für den Normalanwender dürfte die Sache mit den Dateisystemen für die nächsten Jahre recht egal sein. Die einzige Ausnahme dürften Grössenbegrenzungen sein, aber die wurden in der Vergangenheit auch immer nachgereicht.
Wie kommt man auf dies schmale Brett? Wohl zuviel den Visionen eines Gates gelauscht? :D
Die Medien werden größer, die Qualität der Hardware schwindet, die Größe der Daten steigt gewaltig ein - insbesondere im privaten Bereich. Das Filesystem war relativ belanglos - bis vor kurzem.
www.nilfs2.org kann als Modul für den laufenden Kernel kompiliert werden ohne patchen. bietet snapshots und checkpoints, hat allerdings auch einen daemon dabei.
Offenheit und gegenseitige Befruchtung.
Zur Zeit würde ich btrfs als das Dateisystem der Zukunft ansehen. Ich denke wenn wir ein paar Jahre weiter sind wird es sich neben den heutigen "üblichen Verdächtigen" seinen Platz erkämpft haben.
Tux3 hört sich sehr interessant an, bisher hat aber noch keiner nur eine Zeile Code davon gesehen. Wenn der Entwickler die Sache geschickt angeht könnte sich da aber auch noch was tun.
Ich für meinen Teil werde abwarten bis es in btrfs keine Änderungen am On-Disk-Format mehr gibt und es dann selbst nochmal testen. Ich hatte es vor einigen Monaten schonmal als root-Dateisystem - ist nur blöd, wenn man die Partition für eine neue Version immer wieder formatieren und aus einem Backup zurückspielen muss. Funktioniert hat es aber schon damals erstaunlich gut.
Ansonsten sind doch Linux-Entwickler und -Nutzer nur damit beschäftigt, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. vi gegen emacs, gnome gegen kde, gtk gegen qt, rpm gegen deb, Debian gegen Ubuntu, usw.
Bin ich froh, dass es nur EINEN Linux-kernel gibt! Und hoffe, dass der nie geforked wird.
Ähh ja. Und was ist daran dann kein Fork? Ich würde das durchaus so sehen.
Von den Distributorenkerneln abgesehen gibt es spezielle Kernelvarianten wie z.B. µcLinux, die man ganz sicher nicht anders einstufen kann. Also Chaos durch Forks (und ähnliches) gibt es bei Linux definitiv genug!
Soetwas gibt es häufiger als du denkst, aber eben meist nicht in Foren wie diesem hier.
Auf Konferenzen gibt es soetwas immer wieder, so haben die Leute von Qooxdoo schon öfter geschrieben das sie sich gut und für beide Seiten hilfreich mit anderen, teils auch kommerziellen, JS Libentwicklern unterhalten haben.
Auch zwischen KDE und GNOME gibt es Verbindungen.
Viele Großen Projekte unterhalten sich untereinander über technische Details. Je "technischer" das Projekt desto stärker. Glaubst du z.B eine in sich geschlossene Gruppe kann sowas komplexes und weitreichendes wie OpenOffice oder Apache erschaffen? Die Tauschen sich auf Konferenzen mit anderen Projekten aus. Jeder hat von irgendwas mehr Ahnung.
Beispiel: der Gnome-Release-Manager neulich auf der KDE-Akademy.
was den Status Quo beim Zwist zwischen Gnome und KDE angeht, habe ich den Eindruck, dass ein Großteil der heißen Luft von Nutzern ausgeht, die Entwickler gehen vermutlich viel freundlicher miteinander um. Sollte mein Eindruck nicht richtig sein, bitte ich um URLs zu dem Thema.
Beste Grüße,
Holger
Wenn die Linuxer von Anfang an bei FAT12 angefangen und dies fortgesetzt hätten, wäre Linux schon VIEL weiter. Aber da sie das nicht gemacht haben, werden sie sich NIE auf dem Desktop durchsetzen. FAT12 wäre perfekt gewesen. Bei einer Festplattengröße von 500GB hätten darauf 32000 FAT12-Partitionen gepasst. Das wäre Datensicherheit gewesen. Fällt eine aus, wären immer noch 21999 übrig gewesen.
Aber nein, die Linuxer mussten ja andere Dateisysteme entwickeln, um sich NIE auf dem Desktop durchsetzen zu können...
Schöne Grüße,
phorkyas
ymmd :D:D
- Linux hat sich in vielen Bereichen bereits durchgesetzt, der letzte Spieler ist nicht der Fokus der Linux-Entwicklung...
- da scheint ja einer mächtig Ahnung von Dateisystemen und insbesondere von solchen für unixoide Betriebssysteme zu haben
- Linux und OSS = Vielfalt statt Einfalt, Standard-Verbiegung, Bevormundung etc.
Geh spielen. Danke.
Schöne Grüße,
phorkyas
1. Zuverlässigkeit
2. Interoperabilität
3. Performance
Daher wird's wahrscheinlich noch eine Weile dauern, bis ich solche "Next Generation"-Dateisysteme in Betracht ziehen könnte. Ich finde eher Entwicklungen wie ext4 interessant, die größtenteils auf bewährte (und zuverlässige) Konzepte bauen.
Ext3 ist technisch völlig veraltet. Insofern kann man den vielen "Ich bastel jetzt auch ein Filesystem"-Projekten ja noch was abgewinnen. Reiser hockt im Knast, der unbekante Rest dümpelte so vor sich hin. Jetzt kommt so langsam fahrt in die Projekte weil sie sich gegenseitig Dampf machen hoffentlich bleibt dann auch der Schrott auf der Strecke und wird sich einig. So ein Chaos wie bei Reiser1/2/3/4 will man nicht nochmal erleben.
Finde ich nicht. Wieso sollte es das sein?
ZFS ist state of the art und zeigt wie ein zeitgemässes Dateisystem aussehen kann. Allerdings setzt es auch zeitgemässe Rechner voraus, ohne ordentlich RAM macht es keinen Spass.
"I freu mich!" dass sich hier endlich mal was tut. Filesysteme hat man früher bewusst konservativ gehalten, dafür gab es auch gute Gründe aber dass sich unter dem Experimentallabor Linux erst jetzt was tut, im Sinne von mehreren Projekten dieser Art wundert mich doch etwas. Ich bin gespannt was dabei rauskommt und nicht wieder die meisten Projekte einschlafen.
http://wiki.dragonflybsd.org/index.cgi/disk-organization.html
Stellt sich natürlich die Frage, ob der MBR unter Linux auch bei 2 TB abregelt? Vermutlich schon.
MfG
Michael Krauß
Die Medien werden größer, die Qualität der Hardware schwindet, die Größe der Daten steigt gewaltig ein - insbesondere im privaten Bereich. Das Filesystem war relativ belanglos - bis vor kurzem.