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Thema: Unixalia Warschau - Konferenz für Admins

16 Kommentar(e) || Alle anzeigen ||  RSS
Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von Henry am Sa, 23. August 2008 um 23:28 #
Nach Auskunft von Sun auf dem letzten Linuxtag ist OpenSolaris noch gar nicht produktiv benutzbar.
Daher verstehe ich nicht ganz, wieso Admins sich dafür jetzt schon interessieren sollten. Für Entwickler und experimentierfreudige private Desktop-User ist das sicher interessant, und in der Tat scheint sich die Site opensolaris.org eher an Developer zu richten.

Seit mindestens zwei Jahren hört man OpenSolaris hier und OpenSolaris dort. Einzelne Appetithappen werden vorgestellt (ZFS, Container, usw.) und man wird als Admin natürlich neugierig. So lange es aber keine Version gibt, die nicht produktiv einsetzbar ist, werde ich nicht mal einen Testserver aufsetzen.

Von dem, was ich bisher gehört habe hätte ich trotzdem einige Kritikpunkte an OpenSolaris:

- ZFS, so genial es sein mag, verbraucht zu viel Ressourcen. Wenn das Filesystem allein 256 MB RAM braucht (Auskunft Sun) kann man es für kleine Server vergessen. Dann ist das nur was für High-End-Server und nichts für den mittelständischen internen Wald-und-Wiesen Server.

- Für Linux-Admins sind die Kommandozeilen-Tools wohl recht gewöhnungsbedürftig. Sie weisen nur einen Bruchteil der Features der GNU-Tools auf. Desktop-User merken davon nichts, da GNOME und KDE natürlich auch auf OpenSolaris laufen. Aber der Admin der von Linux kommt wird ständig fluchen, wenn er versucht find, grep und Co. wie gewohnt zu benutzen.

Genug des Bashings :) Ich finde es trotzdem toll, dass hier ein weiteres ausgereiftes und freies unixoides Betriebssystem entsteht. Sollte Sun sich dazu durchringen OpenSolaris unter die GPL zu stellen wird es eine außerdem eine brauchbare Alternative zum Linux-Kernel geben (wo auch nicht immer alles eitel Sonnenschein ist).

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    Von Vollhorst am So, 24. August 2008 um 10:43 #
    > Daher verstehe ich nicht ganz, wieso Admins sich dafür jetzt schon interessieren sollten.

    Um nicht ins kalte Wasser zu springen wenn es denn irgendwann produktiv ist. Ausserdem gehts nicht nur um OpenSolaris sondern auch um Solaris.

    > Wenn das Filesystem allein 256 MB RAM braucht (Auskunft Sun) kann man es für kleine Server vergessen.

    Full ACK. Auch wenn Speicher derzeit billig ist, sollte es kein Grund sein dass jedes Stück Software unendlich Speicher frisst. Die derzeitigen anderen Entwicklungen btrfs, tux3, Hammer find ich grundsätzlich interessanter.

    > Für Linux-Admins sind die Kommandozeilen-Tools wohl recht gewöhnungsbedürftig.
    Die GNU-Tools kann man auch unter (Open)Solaris installieren, dennoch ist es keine schlecht Idee sich mit den originalen Unixtools auszukennen. Die findet man auch unter BSD und anderen Unixen, und die Konferenz ist ja eine Unix-Konferenz, und Linux ist mehr oder weniger nur am Rande betrachtet.

    > Sollte Sun sich dazu durchringen OpenSolaris unter die GPL zu stellen
    Warum sind alle immer so scharf auf die GPL? Die CDDL ist keine Alternative, BSD aber in meinen Augen schon..

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      Von Henry am So, 24. August 2008 um 13:14 #
      >Die GNU-Tools kann man auch unter (Open)Solaris installieren, dennoch ist es keine schlecht Idee sich mit den originalen Unixtools auszukennen.

      Was sind denn "originale Unixtools"? Die aus dem originalen AT&T-Unix? Die aus System V? "Real programmers use ed"?

      Jedes unixoide System bringt ein anderes Userland mit. Durch die hohe Verbreitung von GNU/Linux sind die GNU-Tools
      aber zum de facto Standard geworden. Okay, das klingt jetzt wie M$, aber da GNU freie Software ist ist es moralisch nicht so schlimm:) Auch das BSD-Userland orientiert sich mehr oder weniger an GNU und es werden die Features der GNU-Tools implementiert.

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        Von Vollhorst am Mo, 25. August 2008 um 00:58 #
        Ok, "originale Tools" war ne schlechte Wortwahl. Sagen wir lieber den kleinsten gemeinsamen Nenner.
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        Von Waldmeister am Mo, 25. August 2008 um 17:02 #
        > Was sind denn "originale Unixtools"? Die aus dem originalen AT&T-Unix? Die aus System V? "Real programmers use ed"?

        Was ist denn das "originale AT&T-Unix"? Unix kommt aus den Bell Labs, die Versionen, die AT&T als Produkt verkauft hat, sind von System III bis zur heutigen Single Unix Specification der Open Group eigentlich relativ konsistent. Und spätestens mit dem Tod der OSF 1996 war der Krieg um den gemeinsamen Unix-Standard erledigt.

        > Durch die hohe Verbreitung von GNU/Linux sind die GNU-Tools
        aber zum de facto Standard geworden. Okay, das klingt jetzt wie M$, aber da GNU freie Software ist ist es moralisch nicht so schlimm:)

        Ich bin der Meinung, dass FOSS keine Entschuldigung ist, sich nicht um Standards kümmern zu müssen. Nur weil jemand "Freiheit" auf seine Fahne schreibt, ist er nicht automatisch über jede Kritik erhaben.

        > Auch das BSD-Userland orientiert sich mehr oder weniger an GNU und es werden die Features der GNU-Tools implementiert.

        Ich habe eher den Eindruck, dass durch den Einfluss der LSB (die Posix referenziert) und der Distributoren in den letzten Jahren die GNU-Tools ettliche Details in Richtung Posix geändert haben. Und das ist auch durchaus gut so.

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    Von Waldmeister am So, 24. August 2008 um 10:45 #
    Nur so auf die Schnelle:

    - Ja, ZFS nutzt den vorhandenen Speicher, u.a. um Schreibzugriffe zu optimieren. Ich sehe auch keinen Vorteil darin, vorhandenen Speicher ungenutzt zu lassen. Und unter Linux werden seit ReiserFS 3 auch ettliche Dateisysteme immer mal wieder als Speicherfresser kritisiert.

    - Speicher ist heute billig. Wer über 256 MB Ram heult, dem ist wohl nicht mehr zu helfen in einer Zeit, in der selbst Aldi seine Billig-Kisten mit 3 GB vertickt.

    Wer heult, dass Solaris nicht Linux ist, soll das meinetwegen tun. Der soll dann aber auch bitte dazu stehen und nicht so tun, als wäre er Kosmopolit. Das Unix-Universum besteht aus mehr als nur der eigenen Lieblingsdistribution.
    Und so schrecklich gross sind die Unterschiede auch wieder nicht. Wer sich in die Admintools einer fremden Distribution einarbeiten kann, kann das auch mit Solaris oder *BSD. Es sei denn, er geht mit genügend Vorurteilen an die Sache ran.;-)

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      Von ChrisB. am So, 24. August 2008 um 12:11 #
      Zu ZFS:
      Ich bin zwar auch der Meinung, dass man nicht unnötig Systemressourcen verschwenden sollte. Nur sind 256MB RAM nicht wirklich viel, wenn man z.B. 12GB RAM und mehr auf einem Server einsetzt.

      "Wer heult, dass Solaris nicht Linux ist, soll das meinetwegen tun. Der soll dann aber auch bitte dazu stehen und nicht so tun, als wäre er Kosmopolit. Das Unix-Universum besteht aus mehr als nur der eigenen Lieblingsdistribution."

      Es gibt halt Fälle, da wird der "Solaris-Freak" dem Linux-Pendant mit Kusshand vorgezogen.

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        Von Henry am So, 24. August 2008 um 12:32 #
        >Nur sind 256MB RAM nicht wirklich viel, wenn man z.B. 12GB RAM und mehr auf einem Server einsetzt.

        ACK, aber das sind dann auch die "High-End-Server" von denen ich sprach. Viele Server bei kleinen und mittleren Unternehmen laufen noch mit 512 MB RAM und weniger. Und wenn Virtualisierung eingesetzt wird, wird den VM's selten mehr als 1 GB RAM gegeben.

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          Von Francesco am So, 24. August 2008 um 15:53 #
          512 MB für einen Produktiv-Server in einem Unternehmen egal welcher Größe ist doch wohl ein schlechter Witz. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Unternehmen nicht mal 60 Euro hat, um seinen Server mit mind. 2 GB RAM auszurüsten. Und wenn das doch der Fall sein sollte, dann ist dieses "Unternehmen" wohl nur ein Hobby.
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            Von Henry am So, 24. August 2008 um 22:59 #
            >512 MB für einen Produktiv-Server in einem Unternehmen egal welcher Größe ist doch wohl ein schlechter Witz.

            Warum sollte ich denn z. B. einem internen DNS-, Web- oder FTP-Server die ca. 100 Clients (nicht gleichzeitig) bedienen
            2 GB RAM geben? Ich kenne auch Server, die nur 256 MB RAM haben und bei einer Uptime von fast 100 Tagen den Swap-Speicher nie angerührt haben. Wieso sollte man die aufrüsten?

            >Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Unternehmen nicht mal 60 Euro hat, um seinen Server mit mind. 2 GB RAM auszurüsten.

            Klar, wenn der RAM nötig ist. Aber nur aufzurüsten, weil das Filesystem so viel Ressourcen verbraucht halte ich für verschwenderisch.


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            Von Vollhorst am Mo, 25. August 2008 um 01:12 #
            Ich kenne genug, die mit 512MB oder weniger laufen. Aber auf denen wäre ZFS so oder so keine Option..

            Wer seinen Server mit 2GB reg. ECC für 60Euro ausstattet ist allerdings auch nicht wirklich weit weg von Hobbyserver.

            Es geht auch nicht um popelige 256MB Ram, sondern um den allgemeinen Trend schlechte Programmierung mit Hardwareaufrüstungen zu kompensieren. Wie schon von anderen erwähnt, wirds mit Virtualisierung und noch ein paar Anwendungen die Speicher fressen auch auf einem gut ausgestatteten Server eng.
            Für mich ist es auch eine Frage des Prinzips. Wenns ressourcenschonend geht, warum soll ich aufrüsten, auch wenns gerade recht preiswert ist? Wenn mein Auto zu langsam ist, weil ich n 250kg Heizkörper im Kofferraum hab, schmeiss ich den raus und rüste nicht mein Motor auf 400PS auf..

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              Von Waldmeister am Mo, 25. August 2008 um 16:40 #
              > Ich kenne genug, die mit 512MB oder weniger laufen.

              Es geht ja auch nicht darum, Altsysteme aufzurüsten. Ich würde auf einer Gurke mit 512MB auch kein aktuelles RHEL5 installieren, sondern in Ruhe ihren Job tun lassen.

              > Es geht auch nicht um popelige 256MB Ram, sondern um den allgemeinen Trend schlechte Programmierung mit Hardwareaufrüstungen zu kompensieren

              Warum soll man etwas nicht nutzen, wenn es da ist? Warum soll ich z.B. nicht die verhandene Rechenleistung und den vorhandenen Speicher nutzen, um vielfach langsamere Plattenzugriffe zu optimieren? Weil das vor einigen Jahren technisch noch nicht realisierbar war? Weil das auf älteren Systemen nicht mehr läuft? Und wie alt müssen die sein? 5 Jahre? 10 Jahre? 20 Jahre?

              Die vorhandenen Resourcen zu nutzen, hat erstmal nichts mit schlechter Programmierung zu tun.

              > Wenn mein Auto zu langsam ist, weil ich n 250kg Heizkörper im Kofferraum hab, schmeiss ich den raus und rüste nicht mein Motor auf 400PS auf..

              Wenn du dein Auto brauchst, um Heizkörper zu transportieren, solltest du vielleicht über ein neues nachdenken, das der Aufgabe gewachsen ist. ;-)

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      Von Henry am So, 24. August 2008 um 13:02 #
      >Und unter Linux werden seit ReiserFS

      Wer nutzt denn auf einem Server ReiserFS?

      >Das Unix-Universum besteht aus mehr als nur der eigenen Lieblingsdistribution.
      Ja. Aber auf jeder Linux-Distribution finde ich die GNU-Tools. Selbst die Userland-Tools unter BSD sind bei weitem nicht so gewöhnungsbedürftig wie unter Solaris.

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        Von reiserwolf am So, 24. August 2008 um 23:34 #
        Reiser4 wäre doch viel versprechend
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        Von Waldmeister am Mo, 25. August 2008 um 16:47 #
        > Wer nutzt denn auf einem Server ReiserFS?

        Geschmackssache. Suse hat das jahrelang auch für SLES als Standard-Dateisystem genutzt, und manche Leute schwören auch heute noch drauf.

        Aber mache Leute schwören ja angeblich auch auf Gentoo oder Sidux auf ihren Servern. ;-)

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    Von Schlaumeister am So, 24. August 2008 um 11:27 #
    Dann probiere doch mal Solaris 10, das ist stabil, wie man es erwartet.

    Kann man hier kostenlos downloaden:
    http://www.sun.com/software/solaris/get.jsp

    Und OpenSolaris soll angeblich unter die GPL kommen:
    http://www.golem.de/0806/60248.html

    Ich überlege schon auf Solaris umzusteigen, da ich es bei Linux immer mehr Sicherheits (siehe Servereinbruch bei Red Hat und anderes) und auch Stabilitätsprobleme gibt

    Leider wird meine Hardware noch nicht ganz unterstützt, sodass ich noch auf kommende Releases von Open(Solaris) warte

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