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Di, 28. Oktober 2008, 14:03

Software::Desktop

Kosten für Open-Source-Desktopsysteme mit Abstand die niedrigsten

Das deutsche Außenministerium gibt an, dass nach der Umstellung der Desktopsysteme auf freie Software die Kosten dramatisch niedriger liegen als in anderen Ministerien.

Diese Aussage wurde von Rolf Schuster, einem Diplomaten an der deutschen Botschaft in Madrid, gemacht, der zuvor der IT-Chef des Außenministeriums war. Er sprach auf der Open Source World Conference in Malaga, Spanien, im Verlauf einer Diskussion über offene Standards und Interoperabilität.

Das Außenministerium ist dabei, seine 11.000 Desktops alle auf Linux und freie Software zu migrieren. 4.000 Rechner sind bereits migriert und die gesamte Umstellung soll Mitte 2009 abgeschlossen sein. Die Hälfte der 230 Botschaften und Konsulate wurde bereits migriert. Laut Schuster liegen bei den Open-Source-Desktops die jährlichen Wartungs- und Betriebskosten bei 1.000 Euro pro Rechner. Andere Ministerien, die proprietäre Systeme einsetzen, wenden im Schnitt 3.000 Euro pro Jahr und Rechner auf. Dabei sind die Rechner des Außenministeriums weltweit verteilt.

Die Migration wird von Schuster schon jetzt als Erfolg gewertet. Gelegentlich tauchten Probleme auf, die gelöst werden mussten. So dauerte es nach seinen Angaben eine Weile, einen Entwickler in Japan zu finden, der einige Schriftprobleme in OpenOffice.org lösen konnte. Die angegebenen Kosten sollten nicht als Total Cost of Ownership (TCO) gewertet werden. Während Schuster der Ansicht ist, dass die TCO des Außenministeriums mit diesen Zahlen tatsächlich unschlagbar ist, hält er TCO-Zahlen nur für sinnvoll, wenn genau definiert wird, was damit gemeint ist und wie sie gemessen werden.

Vor der Umstellung der Desktops hatte das Ministerium schon die Server auf Linux migriert. Dies geschah zwischen 2001 und 2004, wobei die Reduzierung der Kosten der hauptsächliche Antrieb war. Ebenfalls zur Verringerung der Kosten pochte das Außenministerium auf die Verwendung von offenen Standards. 2004 wurde dann beschlossen, auch die Desktops zu migrieren. Dabei galt es allerdings, den Widerstand der 200 Mitarbeiter im IT-Bereich zu überwinden, von denen nahezu keiner Kenntnisse von Linux und freier Software hatte. Diverse Schulungen lösten das Problem.

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