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Mi, 25. Februar 2009, 15:51

Software

Niederlande: Umstieg auf freie Software auch bei höheren Kosten

Der niederländische Außenhandelsminister befürwortet den Umstieg auf freie Software auch dann, wenn dadurch hohe Umstiegskosten entstehen.

Durch die Bindung an einen bestimmten Anbieter wird ein eventueller Umstieg bekanntlich schwieriger und meist auch teurer. Ein solcher Umstieg, und zwar von proprietärer auf freie Software, steht bei allen niederländischen Städten an, da die Regierung im Aktionsplan Heemskerk beschlossen hat, nur Software zu verwenden, die offene Standards unterstützt, und auch genau definiert hat, was unter einem offenen Standard zu verstehen ist. Zwar wird im Aktionsplan nicht ausdrücklich freie Software gefordert, doch es darf bezweifelt werden, ob mit proprietärer Software offene Standards ausreichend unterstützt werden.

Laut dem niederländischen Außenhandelsminister Frank Heemskerk bieten offene Standards so viele langfristige Vorteile, darunter Interoperabilität und niedrigere Kosten, dass die Umstiegskosten keine Ausrede sein dürfen, bei proprietärer Software zu bleiben. Der Minister, dessen Behörde den Aktionsplan entwickelt hat, äußerte sich damit zu einer Anfrage der Stadt Utrecht. Er sicherte allen Behörden Unterstützung bei der Migration zu.

Utrecht hatte im Dezember eine Ausschreibung zur Erneuerung ihrer 4.000 Desktop-Rechner in der Verwaltung veröffentlicht. In dieser war vom Lieferanten gefordert, Windows-XP-Lizenzen sowie eine Linux-Distribution liefern zu können. Das Ressourcenzentrum für offene Standards und Open Source (NOiV) kritisierte diese Ausschreibung als nicht regelgerecht. Eine Ausschreibung dürfe nicht spezifische Marken fordern. Daraufhin änderte die Stadt die Ausschreibung dahingehend, dass neben den genannten Produkten auch vergleichbare Alternativen angeboten werden können.

Dies ändert für Utrecht allerdings nichts daran, dass sich die Stadt an Windows XP gefesselt sieht. Eine Migration zu Linux oder Mac OS X sei teuer und gefährde die Dienstleistungen der Behörden. Nicht besser sehe es aber bei einer Migration auf Windows Vista aus.

Dass eine Migration von Windows weg trotz vieler zunächst ausschließlich unter Windows laufender Programme möglich ist, hat die Stadt München bereits bewiesen. Dem Minister dürfte dieses Vorbild bewusst sein, wenn er betont, dass die Migration zu freier Software vorzuziehen sei, wenn sie mit proprietären Lösungen vergleichbar sei. Dabei sei es kein Gegenargument, wenn dies erst einmal zu höheren Kosten führe.

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