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Thema: FSF aktualisiert Liste freier Distributionen

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Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von bananarama am Mi, 16. September 2009 um 10:51 #
Ich stimme dir zwar dahingehend zu, dass sich hier bestimmt keine 2 Benutzer finden, die auch nur eine dieser Distributionen im Einsatz haben.

Dennoch kannst du dir deinen Sarkasmus sparen. Ohne die Stringenz der FSF wären GNU/Linux-Distributionen bei Weitem nicht so frei, wie sie das heute sind. Kompromisse sind auf lange Sicht auf diesem Gebiet in meinen Augen wenig sinnvoll. Ich erinnere hier nur mal an die proprietären Grafikkartentreiber oder die AVM-Geschichten. Firmware muss auch nicht proprietär sein.

Bei Slackware wird imho die Aufnahme in die Liste durch proprietäre Firmware im Kernel und das Sun-JDK verhindert. Woran liegt es bei anderen Distributionen?

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    Von pinky am Mi, 16. September 2009 um 10:56 #
    >Bei Slackware wird imho die Aufnahme in die Liste durch proprietäre Firmware im Kernel und das Sun-JDK verhindert. Woran liegt es bei anderen Distributionen?

    Naturgemäß an ähnlichem. ;-)

    Zwei Distributionen die auch schon sehr nahe daran sind die Kriterien zu erfüllen, aber es doch nicht ganz geschafft haben:

    Debian: proprietäres Firmware im Kernel und non-free Zweig
    Fedora: proprietäres Firmware

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    Von --- am Mi, 16. September 2009 um 13:26 #
    Wenn Du gar keine unfreie Firmware verwenden würdest, so könntest Du Deinen Computer überhaupt nicht mehr benutzen.
    Für meine SCSI-Controller-Karten gibt es keine freie Firmware, soll ich sie jetzt etwa wegwerfen?
    Oder schau auf Dein Mainboard: Da befindet sich natürlich nirgendwo etwas "Unfreies", völlig klar.
    Von daher hat die Entfernung von unfreier Firmware im Kernel eher einen "Feigenblatt-Effekt".
    Frei nach dem Motto: Ich beraube mich z.B. meiner unfreien Grafikkarten-Firmware, damit ich mit den freien Grafikkartentreibern (z.B. radeon) nur noch frei 2D benutzen kann.
    3D braucht ja schließlich kein Mensch.
    (Und: Nein, nicht jeder Mensch kann sich überteuerte Intel-Hardware mit ebenso überteuerten und dazu auch noch "schwachen" Intel-Onboard-Grafikchips leisten.)
    Ein Gnewsense-Anwender benutzt also z.B. keine unfreie Kernel-Firmware mehr, dafür aber meist immer noch die unfreie Firmware seiner eingesetzten Hardware (z.B. eben SCSI-Karten).

    Zudem enthält selbst Gnewsense immer noch den IMHO unfreien, angeblich freien nv-Treiber.
    Eine Diskussion hierzu:
    http://www.mail-archive.com/devel@xfree86.org/msg03961.html

    Auch das proprietäre gstreamer-fluendo-mp3-Plugin ist in Gnewsense-Universe enthalten, und das, obwohl es nicht GPL-konform verbreitet werden kann. Da ist selbst openSuse weiter.

    Im von mir installierten Gnewsense 2.3 tauchen immer noch Seamonkey und Thunderbird in Synaptic auf. Für Gnewsense ist das ein schwerer Fehler.

    "Bei Slackware wird imho die Aufnahme in die Liste durch proprietäre Firmware im Kernel und das Sun-JDK verhindert. Woran liegt es bei anderen Distributionen?"

    Zum Teil fehlt es am von der FSF geforderten "Commitment", unfreien Code sofort entfernen zu wollen, wenn einem das bekannt wird. Es geht anscheinedn vor allem um Gesinnung, weniger um die tatsächlichen Fakten.
    Siehe:
    http://www.gnu.org/distros/free-system-distribution-guidelines.html

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      Von pinky am Mi, 16. September 2009 um 14:30 #
      >Ich beraube mich z.B. meiner unfreien Grafikkarten-Firmware, damit ich mit den freien Grafikkartentreibern (z.B. radeon) nur noch frei 2D benutzen kann.

      3D ist heute kein problem, sowohl mit relativ billiger Intel Hardware als auch, wenn du darauf verzichten willst, mit vielen ATI Karten und selbst der freie NVidia Treiber macht anscheinend schon große Vortschritte im 3D Bereich. Wobei ich trotzdem empfehlen würde Intel oder eben ATI zu kaufen, da diese die freien Treiber aktiv unterstützen.

      Also bitte kein schwarz-weiß malen.

      >Ein Gnewsense-Anwender benutzt also z.B. keine unfreie Kernel-Firmware mehr, dafür aber meist immer noch die unfreie Firmware seiner eingesetzten Hardware (z.B. eben SCSI-Karten).

      Wenn das Firmware in Form von Software geliefert wird, dann wird das der durchschnittliche GNewSense User wohl nicht verwenden.

      >udem enthält selbst Gnewsense immer noch den IMHO unfreien, angeblich freien nv-Treiber.
      Eine Diskussion hierzu:
      http://www.mail-archive.com/devel@xfree86.org/msg03961.html

      Da gehen die Meinungen in der von dir verlinkten Diskussion zumindest ausseinander. Aber ich stecke da zu wenig drin um mir ein Urteil zu erlauben.

      Wenn es so ist wie du es einschätzt, dann hilft nur eins: Bugreport an GNewSense schicken.

      >Auch das proprietäre gstreamer-fluendo-mp3-Plugin ist in Gnewsense-Universe enthalten, und das, obwohl es nicht GPL-konform verbreitet werden kann.

      Es muss nicht "GPL-konform" sein, sondern nur Freie Software. Die Quellen des Plugins stehen afaik unter der MIT-Lizenz, nur bekommst du halt die von Fluendo erworbene Patentlizenz nur mit dem Binary, welches afaik unter einer anderen Lizenz steht.

      >Im von mir installierten Gnewsense 2.3 tauchen immer noch Seamonkey und Thunderbird in Synaptic auf. Für Gnewsense ist das ein schwerer Fehler.

      Thunderbird, Seamonkey, Firefox,... alles Freie Software. Debian hat es aus anderen Gründen "rausgeschmissen"

      >Zum Teil fehlt es am von der FSF geforderten "Commitment", unfreien Code sofort entfernen zu wollen, wenn einem das bekannt wird. Es geht anscheinedn vor allem um Gesinnung, weniger um die tatsächlichen Fakten.

      Es geht um Fakten, die aber nur durch eine passende "Gesinnung", wie du es nennst, entstehen. Eine 100% freie Distribution kann nur dann entstehen, wenn es die Entwickler auch wollen. Das trotz dem Willen manchmal Fehler unterlaufen ist menschlich, dann werden die Fehler eben gemeldet und behoben. Während z.B. GNewSense einen Bugreport ala "Ihr habt hier Programm foo, welches nicht frei ist" ernst nimmt und das Programm entfernt wird eine andere Distribution, die nicht das Ziel hat 100% frei zu sein, wohl eher nicht darauf reagieren.

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        Von fuffy am Mi, 16. September 2009 um 18:59 #
        > Wobei ich trotzdem empfehlen würde Intel oder eben ATI zu kaufen, da diese die freien Treiber aktiv unterstützen.

        Wann hat ATI den Quellcode vom AtomBIOS freigegeben?

        > Es muss nicht "GPL-konform" sein, sondern nur Freie Software. Die Quellen des Plugins stehen afaik unter der MIT-Lizenz, nur bekommst du halt die von Fluendo erworbene Patentlizenz nur mit dem Binary, welches afaik unter einer anderen Lizenz steht.

        Warum sollte man das überhaupt nutzen? Einen Mehrwert gegenüber gstreamer-mad gibt es nicht.

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        Von --- am Mi, 16. September 2009 um 19:28 #
        Gnewsense entfernt ja die unfreie Kernel-Firmware, darunter auch diejenige der mga-, r128 und radeon-Treiber.
        Z.B. mit Radeon-Karten ist so kein 3D mehr möglich. Bei neuesten Radeon-Karten verliert man dann auch noch die 2D-Hardwarebeschleunigung, weil diesen Karten mittlerweile die 2D-Einheit fehlt.

        Und zum Gstreamer-Fluendo-MP3-Plugin: Die Lizenzfragen sind auf der Fluendo-Homepage klar erklärt. Das Plugin ist IMHO unfrei.
        Gnewsense enthält sowieso gstreamer-plugins-ugly, wo die libmad schon dabei ist. Das Fluendo-MP3-Plugin (genauso wie die beiden anderen, weiteren Fluendo-Plugins) ist daher eigentlich überflüssig. Siehe fuffys Kommentar.

        "Thunderbird, Seamonkey, Firefox,... alles Freie Software. Debian hat es aus anderen Gründen "rausgeschmissen""
        Gnewsense hat genau diese Software aus den genau gleichen Gründen herausgeschmissen. Mittlerweile bieten sie Icecat an, einen Firefox-Klon, den ich jedem Nutzer nur wärmstens empfehlen kann.

        Zu erwähnen ist noch, dass Gnewsense in Version 2.3 Mono-Software nicht mehr auf der Live-CD anbietet und diese somit auch nicht mehr automatisch installiert. Statt F-Spot wird nun GThumb und anstelle von Tomboy Gnote wird jetzt installiert. Das ist das erste Mal, dass Gnewsense aus Patentgründen Software entfernt hat. Bisher hieß es immer, sie hätten keine "policy" im Hinblick auf von Patenten bedrohte Software.

        Zur "Gesinnung":
        Eine Distro ist frei oder sie ist es nicht.
        Ich könnte mir auch vorstellen, dass jemand - unabhängig von den FSF-Freiheiten, die ihn vielleicht nicht wirklich oder eben nicht primär interessieren - vor allem deshalb ausschließlich freie Software einsetzt, weil er unfreie Software für potentiell gefährlich und unsicher hält, z.B. in systemkritischen Umgebungen.
        In diesem Fall stimmt dann aber die "Gesinnung" nicht.

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          Von pinky am Mi, 16. September 2009 um 21:51 #
          >In diesem Fall stimmt dann aber die "Gesinnung" nicht.

          Bei der "Gesinnung" zu 100% freien Distributionen geht es nur um die "Gesinnung" nur Freie Software in die Distribution aufzunehmen. Ist diese "Gesinnung" vorhanden und man arbeite ernsthaft daran dieses Ziel zu erreichen bzw. zu erhalten, dann wird man in die Liste aufgenommen. Aus welchem Grund man sich für "Freie-Software-only" entschieden hat spielt keine Rolle.

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            Von --- am Mi, 16. September 2009 um 22:03 #
            Doch, das spielt es anscheinend.
            Auf der FSF-Seite heisst es u.a.:
            http://www.gnu.org/distros/free-system-distribution-guidelines.html

            "What is crucial is for the distribution developers to have a firm commitment to promptly correct any mistakes that are reported to them.

            Maintenance
            To be listed, a distribution should be actively maintained, and should give the GNU Project a clear and specific way to report problems of non-free software that we find out about. It should also inform us when the problems we have reported are fixed."

            Damit sind offensichtlich keine Distros gemeint, die nicht mit GNU kommunizieren oder zusammenarbeiten möchten.

            "It should also inform us when the problems we have reported are fixed." klingt jedenfalls danach. Unabhängigkeit sieht IMHO anders aus.

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