Von Bruder GNU am Mo, 14. Dezember 2009 um 13:18 #
Dies ist eine Frage die mich seit Jahren beschäftigt: In der absoluten Konsequenz total auf das GNU umzulenken müsste dies auch heißen das die Hardware frei und offen ist. Es kann ja nicht angehen, das man auf geschlossener Hardware freie Software installiert, das ist doch Selbstbetrug. Gibt es nun genug freie und offene Hardware um sich einen vollständigen Computer damit zu basteln? Ich verlange nicht mal x86 Kompatibilität. Jedoch sollte die Ausstattung reichen um einen Linux Kernel zu kompilieren, Emacs zu betreiben und evtl. sogar eine grafische Oberfläche bieten (Nicht das ich diese brauchen würde, aber zu Demonstrationszwecken für die ganzen Ungläubigen).
Auf dem Beagleboard steckt ja wieder ein TI OMAP, und das Platinenlayout ist auch nicht frei oder? Das ist am Ende genau so unfrei wie x86 eben auch.
Man könnte wohl einige FPGAs auf ein Board löten und mit unter einer Open Source Lizenz stehenden Strukturen betanken. CPU-Kerne muss es bei OpenCores doch geben, Project VGA hat eine Grafikkarte gebaut, und Peripherie-Controller (Festplatten, USB etc.) muss es ja auch geben.
Das Beagleboard hat aber zumindest mit dem TI Chip mitgeliefert nen unfreien Grafikchip (closed treiber), iirc von den gleichen Leuten die poulsbo verbrochen haben.
BeagleBoard an und für sich eine feine Sache, leider nicht 100% frei: die Userspace libraries für die Hardware 3D Beschleuningung des PowerVR Grafikprozessors (libGLESv2.so libEGL.so etc) sind proprietär und nur als binary verfügbar...
Du kannst einmal bei der FSF anfragen. Die FSF versucht zumindest vehement, das auf den von ihr genutzten Computersystemen zu verwirklichen. Laut eigener Aussage sind diese zu 100% frei. http://www.fsf.org/resources/hw/how_hardware_vendors_can_help.html http://www.fsf.org/resources/hw/systems Wichtig ist u.a., dass das Mainboard von Coreboot unterstützt wird, sonst müßtest Du weiterhin ein proprietäres Bios benutzen. http://www.coreboot.org/Supported_Motherboards
Die FSF bezieht das aber auch nur auf Software, oder? Wenn mans komplett zu Ende denkt müsste alles bis hinunter zur CPU frei sein, also z.B. ein Rechner der auf OpenSPARC basiert.
Warum nicht? Kommerzielle Rechner wurden früher ja auch nicht anders gebaut, siehe z.B. die PDP-8. Lässt man neuere Erkenntnisse (z.B. Mikroprogrammierung statt fest verdrahteter Logik) einfließen und beschränkt man sich auf die notwendigsten Features (die alten Kisten hatten teilweise sogar eine MMU!) passt das Endprodukt auf ein paar Euro-Platinen.
MyCPU ist nicht das einzige und auch nicht das älteste Projekt in der Richtung.
Von Bruder GNU am Di, 15. Dezember 2009 um 15:56 #
Also das sind alles sehr gute Vorschläge! Ich werde mir eine gigantische Lagerhalle besorgen und da kommen zig - Millionen Relais rein. Der Sound wenn der Kernel kompiliert! Das wird ein Spaß! Als Monitor werde ich ein gigantisches TFT aus zig - Millionen LEDs basteln. Das war dann zwar alles nicht billig und auch sehr Zeitintensiv, aber ich bin dann frei! Der nächste Schritt ist dann ein nettes Netzwerk aus solchen freien Rechnern!
Und dann werde ich jedermann bashen der noch mit closed hardware rummacht. Und RMS einladen, soll er mal mit seinem ollen Thinkpad sich zu Grund und Boden schämen!
Beagleboard
Viel freier wirst du es in der Praxis nicht kriegen.
Man könnte wohl einige FPGAs auf ein Board löten und mit unter einer Open Source Lizenz stehenden Strukturen betanken. CPU-Kerne muss es bei OpenCores doch geben, Project VGA hat eine Grafikkarte gebaut, und Peripherie-Controller (Festplatten, USB etc.) muss es ja auch geben.
Die FSF versucht zumindest vehement, das auf den von ihr genutzten Computersystemen zu verwirklichen. Laut eigener Aussage sind diese zu 100% frei.
http://www.fsf.org/resources/hw/how_hardware_vendors_can_help.html
http://www.fsf.org/resources/hw/systems
Wichtig ist u.a., dass das Mainboard von Coreboot unterstützt wird, sonst müßtest Du weiterhin ein proprietäres Bios benutzen.
http://www.coreboot.org/Supported_Motherboards
Würde zumindest zum Namen passen.
;)
Hätte nicht gedacht, daß man mit einem TTL- Grab und Amateurmitteln so weit kommt !
MyCPU ist nicht das einzige und auch nicht das älteste Projekt in der Richtung.
Oder aus TTL- Gattern. Wird aber nicht zum Kernel kompilieren reichen
Wenn er genug Zeit mitbringt und den Rechner mit ausreichend vielen und breiten Registern und RAM ausstattet dürfte es klappen.
Und dann werde ich jedermann bashen der noch mit closed hardware rummacht. Und RMS einladen, soll er mal mit seinem ollen Thinkpad sich zu Grund und Boden schämen!