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Do, 15. April 2010, 10:10

Software::Business

Linbit übernimmt weitere Pflege von Heartbeat 3

Die stabilen Versionen von Heartbeat 3, einer freien Hochverfügbarkeitslösung für Linux, werden jetzt von Linbit bereitgestellt.

Heartbeat stand früher für die gesamte Hochverfügbarkeits-Suite, ist tatsächlich aber nur ein Teil davon, der auch als cluster Communication Manager (CCM) bezeichnet werden kann. Weitere Komponenten sind seit Version 2.0 die Cluster Information Base (CIB), der Cluster Resource Manager (CRM), die PolicyEngine, der lokale Resource Manager und ein Stonith-Daemon. Diese Komponenten sind mittlerweile in drei separaten Paketen, Heartbeat, Cluster Glue und Resource Agents, erhältlich.

Nach der Freigabe von Heartbeat 2.1.4 vor über zwei Jahren gab es verschiedene Umstrukturierungen im Projekt. Heartbeat 3 erschien zwar noch in Betaversionen, wurde dann aber zugunsten von Corosync eingestellt. Corosync sollte eine Vereinigung von Heartbeat mit dem ähnlich gelagerten OpenAIS darstellen. Als Ersatz für den CRM von Heartbeat wurde außerdem Pacemaker entwickelt, der sowohl OpenAIS als auch Heartbeat unterstützen sollte.

Wie nun die Computerwelt meldet, war Linbit, die Firma von DRBD-Initiator Philipp Reisner, nicht zufrieden mit dem aktuellen Stand von Corosync. Es gibt zwar eine stabile Version von Corosync, laut Lars Ellenberg von Linbit ist diese aber noch nicht hinreichend für den Unternehmenseinsatz erprobt, nicht stabil genug und lässt wichtige Features vermissen, die Heartbeat bereits besitzt, zum Beispiel redundante Checks über mehre Kommunikationspfade zwischen einzelnen Clusterknoten.

Da Linbit-Kunden DRBD häufig in Verbindung mit Heartbeat einsetzt, lag es im Interesse des Unternehmens, die seit zwei Jahren verwaiste Entwicklung von Heartbeat selbst in die Hand zu nehmen. Trotz oder gerade wegen seines Alters bewähre sich Heartbeat im praktischen Einsatz besser als Corosync, befindet Linbit, und das Update von Heartbeat 2 auf Heartbeat 3 sei wesentlich einfacher als das auf Corosync. Am 1. Februar hatte Linbit die erste 3er-Version von Heartbeat veröffentlicht. Als Versionsnummer wurde 3.0.2 gewählt, weil Fedora die Betaversion 2.99 bereits unter den Versionsnummern 3.0.0 und 3.0.1 in Paketform angeboten hatte. Am 14. April stellten die Linbit-Entwickler Heartbeat 3.0.3 zusammen mit Cluster Glue 1.0.4 und Resource Agents 1.0.3 zur Verfügung. Diese Versionen enthalten eine Anpassung von Pacemaker 1.0.8, ein neues Stonith-Plugin »ippower9258«, verbesserte Standardwerte für die Timeouts, eine Testsuite für Resource Agents und andere Verbesserungen.

Für Heartbeat 2.x sollte man keinen Support mehr aus der Gemeinschaft erwarten. Die empfohlene Konfiguration ist Heartbeat 3 mit Pacemaker als CRM. Der Download von Heartbeat, Cluster Glue und Resource Agents ist von der Download-Seite von Linux-HA möglich, den Quellcode von Pacemaker findet man bei Clusterlabs.

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