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Do, 22. April 2010, 11:43

Software::Desktop

Ubuntu plant »Indikator-Menüs«

Nachdem Ubuntu im letzten Jahr die Desktop-Benachrichtigungen verbessert hat, widmet sich das Designer-Team nun dem Gegenstück dazu, den sogenannten »Indikator-Menüs«.

Entwurf des Messaging-Indikators

Ubuntu.com

Entwurf des Messaging-Indikators

Während Desktop-Benachrichtigungen über Ereignisse informieren, die nur kurz Aufmerksamkeit erfordern, sind Indikator-Menüs Elemente, die einen dauerhaften Zustand anzeigen. Desktop-Benachrichtigungen werden nur kurz eingeblendet und es ist keine Interaktion mit ihnen möglich. Indikator-Menüs hingegen zeigen nicht nur einen Zustand an, sondern ermöglichen auch den Aufruf von Optionen, um den Zustand zu ändern.

In einem langen Blog-Eintrag beschreibt Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth nun, wie er und das Ubuntu-Design-Team sich die Zukunft der Indikatoren vorstellen. Im Rahmen des Projektes Ayatana begannen die Vorarbeiten bereits vor einem Jahr, und Shuttleworth nimmt an, dass es weitere 18 Monate dauern wird, bis alles vollständig ist.

Ziele der neuen Indikatoren sind unter anderem, sowohl GNOME als auch KDE zu unterstützen und auch für Anwender mit Behinderungen nutzbar zu sein. Innovationen sollen einfließen, ohne das vertraute Bedienkonzept zu weit zu verändern. Es soll nicht zu viele Indikatoren geben, sondern weniger als momentan, und diese sollen intuitiver werden. Das Endergebnis soll zu besserer Benutzbarkeit beitragen.

Einige grundlegende Entscheidungen des neuen Systems stehen bereits fest. So werden die Programme für die Kommunikation untereinander D-Bus verwenden. Die Platzierung der Indikatoren soll in einer festen Reihenfolge geschehen, eine grafische Konfiguration der Reihenfolge durch die Benutzer ist nicht vorgesehen. Unter GNOME werden die Icons in der rechten oberen Bildschirmecke platziert, der wichtigste Indikator, der die Sitzung steuert, ganz rechts. Für KDE ist noch keine Festlegung getroffen.

Ein Indikator wird aus einem Icon oder Text bestehen. Ein Klick auf den Indikator öffnet ein zugehöriges Menü. Es soll keine Unterscheidung zwischen Links- und Rechtsklick geben. Erweiterungen des Verhaltens durch einzelne Anwendungen sind nicht vorgesehen, wohl um die Konsistenz maximal zu halten. Die Icons der Indikatoren sollen klare Auskunft über ihren Zweck sowie den aktuellen Status geben.

Teilweise wurden die Indikator-Menüs bereits implementiert. Für Ubuntu 10.04 wurde ein Gadget im GNOME-Panel implementiert, das als Container für die bereits vorhandenen Indikator-Menüs dient. Diese Entscheidung wurde getroffen, weil das Panel vielerlei Gadgets ohne Beschränkungen der Bedienmöglichkeit aufnehmen kann, und die angestrebte Konsistenz so nicht zu erreichen war. Implementiert wurden bisher Indikatoren für die Sitzung, den Benutzer (»me«) und den Sound. In Ubuntu 10.04 werden die Anfänge der Implementierung als Application Indicators sichtbar.

Die Arbeit ist, wie Shuttleworth schreibt, »9 Teile Schweiß, 1 Teil Innovation«. Unter Innovation dürfte die Zusammenfassung von ähnlichen Indikatoren zu einem »Kategorie-Indikator« fallen, die das Ziel hat, die Anzahl der Indikatoren minimal zu halten. Ein Beispiel sind die Anzeigen für neue E-Mail, neue Instant-Messaging- und neue Twitter-Nachrichten, die sich einen Indikator teilen. Ein anderes Beispiel wäre ein Akku-Indikator, der sowohl den Zustand von Laptop-Akkus als auch den einer unterbrechungsfreien Stromversorgung sowie Akkus und Batterien in Mäusen und Tastaturen anzeigen soll. Für jede Kategorie wird eine spezialisierte Programmierschnittstelle geschaffen, um die Eigenheiten und Gemeinsamkeiten der Kategorie nutzen zu können.

Unter anderem die schrittweise Definition der Indikator-Kategorien wird dazu führen, dass sich die Entwicklung des neuen Systems über mindestens drei Veröffentlichungen von Ubuntu hinziehen wird. Laut Shuttleworth wird ein stabiles API für Ubuntu 12.04 LTS angestrebt, so lange will sich das Team noch Raum zum Experimentieren und Ändern der Schnittstellen geben.

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