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Do, 17. Juni 2010, 16:26

Hardware

FreieComputer.ch: Gütesiegel für Linux-Rechner

Der Schweizer Verein FreieComputer startet eine Initiative mit dem Ziel, dass Rechner mit einem vorinstallierten freien Betriebssystem bei Händlern und in Online-Shops vermehrt verfügbar sind.

Rechner mit freier Software sollen dieses Logo tragen

FreieComputer.ch

Rechner mit freier Software sollen dieses Logo tragen

In den meisten Einsatzgebieten für Computer bieten freie Programme wie Firefox, OpenOffice und das Betriebssystem GNU/Linux, die frei verändert, kopiert und weitergegeben werden dürfen, heute nach Meinung von FreieComputer.ch gute und zum Teil sogar weit überlegene Alternativen zu proprietären Programmen bekannter Hersteller.

Allerdings ist von relativ wenigen Ausnahmen abgesehen diese freie Software noch kaum verbreitet, weil es in den meisten Computerläden schwierig bis unmöglich ist, einen mit einem freien Betriebssystem und freier Software ausgestatteten Computer zu kaufen. Die meisten Kunden möchten ja nicht für die Installation des Betriebssystems selbst verantwortlich sein, sondern erwarten, dass sie einen Computer komplett mit der nötigen Software kaufen können.

Hier setzt das Projekt FreieComputer.ch an, um in Zusammenarbeit mit Schweizer Computerläden das fehlende Angebot bereitzustellen und sicherzustellen, dass Leute, die sich neu an ein freies Betriebssystem wagen, auch den für den Einstieg nötigen Support erhalten können.

FreieComputer, organisiert als Verein mit Sitz in Zürich, hat deshalb ein Label für Computer mit vorinstallierter freier Software initiiert, um Konsumenten beim Kauf und Händler beim Verkauf von sogenannten »freien Computern« zu unterstützen. Die Kriterien, die ein »freier Computer« erfüllen muss, um das Label tragen zu dürfen, sind in den Labelkriterien (PDF) festgelegt. Unter anderem schreiben diese vor, dass auf dem Rechner mindestens ein freies Betriebssystem vorinstalliert ist. Andere, eventuell unfreie Systeme sind zusätzlich zulässig. Es genügt aber nicht, wenn das freie System nur in einer virtuellen Maschine läuft.

Das freie Betriebssystem muss einen Desktop-Manager, eine Büro-Suite, einen Webbrowser und weitere nützliche Programme enthalten, damit dürfte FreeDOS nicht ausreichend sein, um das Label zu erhalten. Proprietäre Software darf installiert sein, eine freie Alternative muss aber vorhanden und als Standardoption eingestellt sein. Weiter fordert der Verein, dass das installierte System nicht älter als zwei Jahre ist, auf die lokale Sprache eingestellt ist und mit einer Information zu den Hardwarekomponenten und deren unterstützten Energiesparmodi ausgeliefert wird. Eine Live-CD oder DVD muss mitgeliefert werden, mit der sich die wesentlichen Systemkomponenten wiederherstellen lassen. Schließlich muss auch kommerzieller Support verfügbar sein, entweder durch den Händler selbst oder durch einen Verweis auf solche Angebote.

Das Label »Freie Computer« soll am 19. Juni in Zürich offiziell vorgestellt werden. Dabei sollen die ersten Händler präsentiert und die ersten mit dem Label ausgezeichneten Rechner vorgestellt werden. Kurz danach sollen die Rechner in Computerläden und online erhältlich sein.

Eine ähnliche Initiative wurde vor einem Jahr in Deutschland unter dem Projektnamen »Linux Users Welcome« gestartet. FreieComputer ist mit dem Projekt eine Partnerschaft eingegangen. »Linux Users Welcome« begnügt sich aber damit, dass die Geschäfte sich Linux-freundlich zeigen und beispielsweise das Testen der Kompatibilität der Hardware und den problemlosen Umtausch im Fall von Problemen ermöglichen. Nach einem Jahr hat das Projekt gut 130 Geschäfte ausgezeichnet, als Ziel werden 1000 Geschäfte angestrebt. In der noch bis zum 30. Juni laufenden Aktion »Erfolgsgeschichten« wurde nun der erste Gewinner ermittelt.

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