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Mi, 15. September 2010, 11:21

Software::Distributionen::Ubuntu

Mark Shuttleworth: Für Code-Beiträge kein Bedarf

Mark Shuttleworth, der Gründer von Ubuntu, erläutert die Beiträge von Ubuntu und die Stellung von Ubuntu und Canonical in der Gemeinschaft freier Software.

Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth

Mirko Lindner

Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth

Der neueste Blog-Beitrag von Mark Shuttleworth ist eine Reaktion auf Kritiken an den angeblich zu geringen Code-Beiträgen zur Infrastruktur des Linux-Kernels und von GNOME. Die Beiträge von Ubuntu liegen überwiegend auf anderen Gebieten als Programmcode, und das war immer so geplant, schreibt Shuttleworth. Er nennt zwei aktuelle Beispiele, die ihn jüngst persönlich erfreut haben. Zum einen erhielt er ein Dankesschreiben eines Neuseeländers, dessen ganze Familie jetzt Ubuntu 10.04 nutzt. Sie haben damit viel mehr Möglichkeiten als mit Windows, zu einem sehr viel besseren Preis. Zum anderen konnte Canonical einen Supportvertrag mit einem großen Unternehmen abschließen, das über 20.000 Windows-Desktops zu Ubuntu migriert. Bemerkenswert ist für Shuttleworth, dass beide Beispiele auf demselben Code beruhen - es gibt nach seinen Angaben keine proprietären oder geheimen Teile in dem Unternehmenssystem.

Dies seien Erfolge, die natürlich nicht allein Ubuntu zuzuschreiben sind, sondern allen an freier Software Beteiligten. Ubuntu sorge aber dafür, dass diese freie Software in einer leicht zugänglichen, gut abgestimmten Form ausgeliefert wird. Das Einzigartige von Ubuntu sei die totale Ausrichtung auf die normalen Benutzer und die Idee, dass freie software für jeden verfügbar sein solle, sowohl vom Preis als auch von der Benutzbarkeit her. Wenn man den Benutzerkreis verzehnfacht, steige der Wert der freien Software auch auf das Zehnfache.

Shuttleworth ist klar, dass es auch Stimmen gibt, die Ubuntu trotz dieser Vervielfachung des wertes freier Software als Schmarotzer bezeichnen. Wer aber nur die beigetragenen Code-Zeilen messe, ignoriere den größten Teil der Beiträge. Schon die Zusammenstellung der Distribution sei ein erheblicher Beitrag. Entwicklern, Anwendern, Übersetzern und Designern wird es dadurch leichter gemacht, zu Linux zu finden. Dieser Aufwand sei nicht zu unterschätzen, allein in der Entwicklung eines verbesserten Installationsprogramms steckten Jahre an Arbeit verschiedener Gruppen. Das besondere Augenmerk von Ubuntu liege auf der Benutzung der Software, und dass diese Software auch wirklich benutzbar ist. In diesem Sinne hat Ubuntu auch mit dem Papercuts-Projekt Vorarbeit geleistet und hunderte von kleinen, aber lästigen Fehlern in Programmen beseitigt.

Die Leitung einer großen Gemeinschaft ist ein weiterer Punkt, den Ubuntu nach Shuttleworths Meinung gut gemeistert hat. Es ist ein Thema, dem er sich auch persönlich stark widmet. Es gibt einen technischen und einen Gemeinschafts-Vorstand, wobei in letzterem überwiegend Leute tätig sind, die nicht für Canonical arbeiten. Andere Projekte nahmen sich diese Organisation zum Vorbild.

Ein weiterer wesentlicher Punkt ist das Design, in dem Shuttleworth ebenfalls persönlich engagiert ist. So wurde die Oberfläche Unity, die in der Ubuntu Netbook Edition 10.10 auftauchen wird, von ihm mitgestaltet. Das Team, das das Design entwickelte, sorgte aber auch für dessen Implementierung. Schließlich fördert Ubuntu auch einige Projekte finanziell. Für Shuttleworth muss diese Unterstützung aber auch ein wichtiges Ergebnis bringen, sonst würde er das Geld lieber für die Ausbildung und den Unterhalt von Kindern spenden.

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