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Do, 16. September 2010, 15:40

Unternehmen

Freie Facebook-Alternative Diaspora veröffentlicht Quellcode

Wie vor einigen Monaten angekündigt haben die Entwickler von Diaspora den Quellcode ihres Systems veröffentlicht. Entwickler und Anwender setzen offenbar große Hoffnungen in das Projekt.

Im Mai 2010 riefen vier Studenten der Universität von New York zu Spenden für ihr Projekt Diaspora auf. Das Spendenziel von 10.000 US-Dollar wurde schon nach zwei Wochen um das 17-fache übertroffen. Diaspora soll eine Facebook-Alternative werden. Die »soziale« Webseite Facebook hat zwar einen kometenhaften Aufstieg hinter sich, gilt aber als beispiellose Datenkrake und wird von allen Benutzern, die sich der Risiken von Facebook auf Datenschutz und Privatsphäre bewusst sind, gemieden. Zahlreiche Alternativen zu Facebook existieren, auch als freie Software, konnten jedoch nie eine auch nur annähernd vergleichbare Benutzerzahl erreichen.

Die vier Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss stehen, wollten daher mit Diaspora eine neue freie Alternative zu Facebook schaffen. Sie sind der Ansicht, dass sich Online-Präsenz und Datenschutz nicht ausschließen müssen. Mit Diaspora soll jeder die Möglichkeit haben, seinen eigenen Server zu betreiben. Die Server, »Seeds« genannt, verbinden sich über verschlüsselte Protokolle. Damit ist es jedem Benutzer nicht nur möglich, seine Daten unter Kontrolle zu halten, sondern auch, sie an einer einzelnen zentralen Stelle zu halten, anstatt sie über viele Präsenzen zu verteilen.

Im April 2010 kündigten sie auf joindiaspora.com ihr Vorhaben an, während des Sommers als Vollzeitbeschäftigung eine erste Version von Diaspora zu schreiben. Nach drei Monaten der Programmierung haben sie nun wie angekündigt die erste Version von Diaspora veröffentlicht. Mit der Freigabe der Quellen lösen sie ihr Versprechen pünktlich ein. Diaspora wird damit zum Gemeinschaftsprojekt.

Die aktuelle Version enthält nach Angaben der Entwickler die anfänglichen Ideen in einer einfachen Implementierung. Benutzer können Statusmeldungen absetzen und Fotos hochladen und diese Freunden über sogenannte Aspekte zugänglich machen. Der gesamte Traffic ist signiert und verschlüsselt. Die nächste Alphaversion soll im Oktober erscheinen und sich auf Facebook-Integration, Internationalisierung und Daten-Portabilität konzentrieren. Der Quellcode ist auf Github zu finden, ebenso wie der weitere Entwicklungsplan.

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