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Thema: Wilhelm Tux fordert Festhalten an Migration in Solothurn

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Von Typisches Abschlußproblem am Do, 4. November 2010 um 09:29 #

Das Verhalten der Auftraggeber ist typisch für größere Projekte. Kurz bevor das Projekt erfolgreich abgeschlossen werden kann, bekommen diese normalerweise kalte Füße. Das liegt häufig daran, daß die IT-Spezialisten sich dann so tief in der Materie befinden und mit der zunehmenden Komplexität zu kämpfen haben, daß die Kommunikation mit den Auftraggebern steil abfällt.
Wenn der Leiter dann auch Probleme mit der sozialen Kompetenz hat, dann ist das Desaster im Grunde vorprogrammiert. Dann braucht es Vertrauen und dieses muß vorher aufgebaut werden.
Ich hatte vor Jahren ein größeres Projekt, bei dem waren wir damals schon 2 Jahre am arbeiten. Dann tappten wir in die Komplexitätsfalle. Jede kleine Änderung hatten Nebenbedingungen und kostete wahnsinnig viel Zeit. Als mir das zu viel wurde, ging ich zum meinem Auftraggeber und sagte ihm, daß wir die Systemanalyse noch mal machen müssen und ich die aktuelle Entwicklung stoppe.
Der Projektverantwortliche meines Auftraggebers bekam fast einen Herzinfarkt. In langen Gesprächen konnte ich ihn dann überzeugen, daß der Break die sinnvollste Lösung war. Wir machten 14 Tage lang eine ausführliche Systemanalyse, dabei flossen die gemachten Erfahrungen aller Seiten ein.
Danach dauerte die Entwicklung noch etwa 6 Wochen und nach 12 Wochen war das ganze Projekt abgenommen. Die Projektfeinde schickten uns dann noch die Revision auf den Hals, damit das Programm auch "alle" Anforderungen erfüllt. Aber auch das konnten wir ohne Mühe überstehen. Seit dieser Zeit läuft die Software problemlos!

Meine Erkenntnis daraus ist, daß der Projektleiter sozial kompetent und auch mutig sein muß. Normalerweise bedingt das eine das andere. Er muß fähig sein, Vertrauen aufzubauen. Dazu ist es erforderlich, wirkungsvoll zu kommunizieren. Das kann man lernen, nur erfordert es sehr viel Zeit. Diese Zeit wird unseren heutigen Studenten aber nicht gegeben. Dann dürfen wir uns auch nicht wundern, wenn wir technische Zombies haben.

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