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Di, 16. November 2010, 13:38

Gemeinschaft

openrespect.org sorgt für Uneinigkeit

Ausgerechnet eine Webseite, die zu gegenseitigem Respekt aufruft, hat zu neuen Spannungen zwischen Fedora und Ubuntu geführt.

Es erscheint paradox, dass eine Webseite, die für Respekt wirbt, einen neuen Streit heraufbeschwört. Dazu muss man die Entstehungsgeschichte der Seite kennen. Die Webseite openrespect.org wurde vor einer Woche von Ubuntu-Community-Manager Jono Bacon eröffnet und in seinem Blog vorgestellt. Die Webseite enthält derzeit nicht viel mehr als die »OpenRespect Declaration«, die aus der Feder von Bacon stammt. Bacon war es nach eigenen Angaben leid, zu sehen, wie Open-Source-Projekte und ihre Anhänger aufeinander einhacken, und fordert zu mehr Respekt auf.

Ursprünglich sollte die Deklaration von mehreren Projekten gemeinsam getragen werden. Dies lässt sich jedenfalls dem Protokoll der letzten Sitzung des Fedora-Vorstands entnehmen. Der Fedora-Vorstand zeigte sich verwundert, dass Bacon trotz des ursprünglichen Angebots zur Zusammenarbeit schließlich seine eigene Version des Textes veröffentlichte, und beschloss, diese nicht zu unterstützen. Einzelne Mitglieder des Vorstands sahen in dem Text einen durchsichtigen Versuch, Kritik an Canonical, der Firma hinter Ubuntu, abzuwehren. Auch die Frage, ob der Text fälschlicherweise Höflichkeit mit Respekt gleichsetzt, wurde aufgeworfen.

Auch Aaron Seigo, der von Jono Bacon wohl als Vertreter von KDE angesprochen wurde, lehnte die Unterstützung des Textes ab. Seine ausführliche Begründung analysiert, inwiefern Respekt in der Open-Source-Welt überhaupt eine Bedeutung hat. Seiner Ansicht nach ist Respekt nur innerhalb einer Gemeinschaft sinnvoll. Open Source besteht jedoch aus vielen sehr unterschiedlichen Gemeinschaften. Die Tatsache, dass sie bestimmte gemeinsame Ziele verfolgen, mache sie noch nicht zu einer einheitlichen Gemeinschaft. Respekt müsse man sich außerdem verdienen, merkten einige Kommentatoren an.

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