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Thema: Diaspora unternimmt erste öffentliche Gehversuche

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Von liberator am Mi, 24. November 2010 um 23:33 #

Fast alle möglichen Programmiersprachen (auch Smalltalk, Lisp, F# usw.) werden irgendwo mit Erfolg benutzt. Meine Bemerkung bezog sich darauf, dass (speziell auch in Deutschland) im kommerziellen Umfeld traditionell eher wenig "experimentiert" wird, und daher wohl eher Java, C/C++, Visual Basic, Javascript, PHP, Objective-C auf Macs und in Einzelfällen vielleicht höchstens noch Perl, Python und Shellscripts die "Brot-und-Butter"-Sprachen der meisten Programmierer hierzulande sein dürften.

Der Grund dafür ist natürlich auch, dass man bei den "Standarsprachen" weniger stark von "speziellen" Kenntnissen eines Einzelnen abhängig ist, also leichter sowohl Ersatz bei Ausfall/Kündigung als auch weitere Teammitglieder findet. Je mehr Leute sich also z.B. mit Smalltalk, Ruby, Erlang, Lua, Perl 6 usw. auskennen, desto größer werden die Chancen, dass man diese Sprachen (als angestellter Programmierer) auch in der eigenen Firma einsetzen kann (bzw. "darf").

Dieses "Henne-Ei"-Problem haben z.B. Perl 5, PHP und Objective-C erfolgreich gemeistert, und auch Lua (für die Embedded-Programmierung) sowie Python (u.a. durch Google) sind inzwischen vielerorts "erlaubt".

Grundsätzlich kann es nicht schaden, sich mit den Konzepten von möglichst vielen Programmiersprachen zumindest ein wenig auseinander zu setzen. Die viel zitierten objektorientierten "Design Patterns" sind z.B. in Smalltalk viel einfacher zu verstehen als in C++ oder Java - mehrere der "Patterns" umschiffen z.B. in Wirklichkeit Unzulänglichkeiten dieser Sprachen, und sind z.B. bei der Smalltalk-Programmierung überflüssig oder werden zu "trivialen" Einzeilern.

In diesem Zusammenhang ist evtl. das im Dezember erscheinende Buch "7 Languages in 7 Weeks" interessant. Der Verlag, die "Pragmatic Programmers", ist übrigens dadurch bekannt geworden, dass die beiden US-Programmierer schon sehr früh, vor über 10 Jahren, das erste professionelle (und gute) Ruby-Buch geschrieben und kostenlos online gestellt haben. Die meisten Smalltalk-Bücher gibt es übrigens inzwischen dank Prof. Stephane Ducasse auch kostenlos online; mir persönlich hat "SmallTalk Best Practice Patterns" des Smalltalk-"Gurus" und "Extreme Programming"-Erfinders Kent Beck für den Einstieg am Besten gefallen. (Anders als der Titel vermuten lassen würde, beschäftigt sich das Buch aber nicht mit "Design Patterns", sondern mit Tipps zu Sprachstil und Lesbarkeit von Smalltalk-Programmen. Mit den Design-Patterns beschäftigt sich, ebenfalls sehr gut, der dicke Wälzer "Design Patterns Smalltalk Companion".) Was Erlang angeht, kann ich das Buch "Programming Erlang" des Spracherfinders Joe Armstrong empfehlen; die (recht vielen) anderen neuen und teilweise in Auszügen schon verfügbaren Erlang-Bücher sind im Vergleich dazu von sehr gemischter Qualität.

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    Von liberator am Mi, 24. November 2010 um 23:45 #

    Da fällt mir ein: eigentlich ist Smalltalk (wider Erwarten) sehr verbreitet, zumindest die grundlegenden Konzepte und ein Teil der Syntax, denn Objective-C ist im Prinzip eine "Smalltalk-Syntaxerweiterung" für C.

    (Apropos C - angeblich soll es sich auch lohnen, sich mit "D" zu beschäftigen, weil das vieles richtig machen soll, was C++ und Java falsch machen - ob "D" aber irgendwann wirklich einmal zum Mainstream gehören wird, kann man jetzt wohl noch nicht sagen. Wie immer hängt es davon ab, wie viele Leute sich mit "D" grundlegend auskennen und darin programmieren möchten.)

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