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Di, 4. Januar 2011, 13:15

Gesellschaft::Politik/Recht

Viele Android-Tablets verletzen GPL

Nach einer Zusammenstellung von Matthew Garrett verletzen die meisten Hersteller von Android-basierten Tablet-Rechnern die GPL, unter deren Bedingungen zumindest der verwendete Linux-Kernel fällt.

Nexus S mit Android 2.3 »Gingerbread«

google.com

Nexus S mit Android 2.3 »Gingerbread«

Auf einer separaten Seite stellt der Linux-Kernel-Entwickler Matthew Garrett die beklagenswerte Situation bei Android-Tablets dar. Während immerhin einige Hersteller eine gute GPL-Konformität zeigen,ist bei anderen ein vollständiger Fehlschlag zu verzeichnen. Diese Hersteller verweigern somit ihren Kunden die in der GPL garantierten Rechte, den (angepassten) Quellcode zu studieren, zu ändern, weiterzugeben und ihr Gerät mit einer geänderten Version auszustatten. Sie riskieren damit Klagen der Copyright-Inhaber.

Laut Garrett kommen selbst Geräte von namhaften Anbietern teilweise ohne Quellcode, und bei den weniger bekannten Herstellern ist das die Regel. Die Modellvielfalt macht die Tabelle etwas unübersichtlich. Viele Geräte in der Tabelle sind keine eigenen Modelle, sondern lediglich Modelle eines anderen Herstellers, die unter anderem Namen vertrieben werden. Umgekehrt kommt es vor, dass unter einem Modellnamen sehr verschiedene Geräte angeboten werden. Gelegentlich weiß auch Garrett nicht, wer der eigentliche Hersteller eines Gerätes ist.

Ob es tatsächlich einmal zu einer Klagewelle wie bei DSL-Routern kommen wird, ist indes fraglich. In den früheren Fällen ging es meist um Busybox, unter anderem auch deshalb, weil dessen Entwickler Engagement darin zeigten, die GPL-Verletzungen zu verfolgen. Bei den Android-Tablets ist von Google am wenigsten Tätigkeit zu erwarten, da dies nicht im Geschäftsinteresse des Unternehmens liegt. Es sind aber Initiativen im Gange, zumindest die Hersteller, die in den USA und damit im Heimatland vieler Entwickler ihren Sitz haben, an ihre Pflichten zu erinnern. Bei den meisten dieser Hersteller ist offenbar, wenn auch eigentlich zu spät, auch der Wille zur GPL-Konformität vorhanden.

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