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Mi, 12. Januar 2011, 13:26

Software::Systemverwaltung

Aus Hudson soll Jenkins werden

Geht es nach den führenden Entwicklern des Continuous-Integration-Systems Hudson, so wird das freie Projekt künftig nicht mehr unter den Fittichen von Oracle entwickelt, sondern als Jenkins auf GitHub residieren. Grund hierfür ist ein Streit zwischen der Gemeinschaft und dem Eigentümer der Markenrechte.

Das bisher auf Java.net beheimatete Hudson-Projekt ist bereits seit geraumer Zeit mit der Infrastruktur unzufrieden. So schlugen die führenden Entwickler bereits im letzten Jahr vor, die Entwicklung und die Koordination des Servers zu verlagern. Den ersten Schritt machten dabei die Mailinglisten, die in der Vergangenheit nicht zuverlässig funktionierten und zu Google umgezogen wurden. Als Probleme mit dem Zugang zum Versionsverwaltungssystem hinzukamen, schien es den Entwicklern zu reichen, und sie schlugen eine Verlegung von Hudson auf GitHub vor.

Das Vorhaben alarmierte allerdings Oracle, das nicht nur Eigentümer von Java.net ist, sondern auch die Markenrechte an Hudson hält. In einer Mitteilung erklärte Ted Farrell, dass Oracle bestrebt sei, das Projekt auf Java.net zu halten. Eine Verlagerung zu GitHub würde einen Fork und deshalb zwangsläufig auch eine Änderung des Namens bedeuten.

Nun meldete sich der ehemalige Mitarbeiter von Sun Microsystems und der maßgebliche Entwickler von Hudson, Kohsuke Kawaguchi, zu Wort und kündigte das Scheitern der Verhandlungen an. Laut Kawaguchi war Oracle zu keinen Zugeständnissen bereit. Die Bestrebung, den Namen des Systems an eine »neutrale Stelle« zu übergeben und damit der Gemeinschaft indirekt einen Umzug zu ermöglichen, scheiterte. Zudem verlangte Oracle von den Beteiligten Änderungen, die nicht nur den Entwicklungsprozess, sondern auch die Entwickler selbst massiv betreffen würden. Für Kawaguchi unverständlich, denn der überwiegende Anteil an Änderungen an Hudson komme nicht von Oracle, sondern von der Gemeinschaft.

Letztendlich sind die beteiligten Personen zum dem Schluss gekommen, die Verhandlungen nach einem Monat abzubrechen und der Gemeinschaft eine Änderung des Namens vorzuschlagen. Die Wahl fiel dabei auf Jenkins, der im englischen Sprachraum ähnlich Hudson für einen klassischen Butler-Namen stehe, so die Begründung. Wie Kawaguchi sieht auch Andrew Bayer, ein weiterer Hauptentwickler von Hudson, in der Umbenennung einen ungewollten, aber doch notwendigen Schritt, die Zukunft des Projektes zu sichern.

Vorerst haben die Entwickler Domains, Twitter- und Blog-Namen registriert. Zudem soll die Marke Jenkins auf den Namen von Kawaguchi eingetragen und zum Schutz in die Obhut der Software Freedom Conservancy übertragen werden. Als nächster Schritt soll aus dem Quellcode der Name Hudson entfernt und durch Jenkins ersetzt werden. Als letzter Schritt wird ein Gremium für eine Übergangsphase die Geschicke des neuen Projekts führen, bis die neuen Strukturen etabliert werden konnten. Zuvor will das Team allerdings die Meinungen aus der Gemeinschaft einholen.

Wie die Hauptentwickler betonen, handelt es sich bei dem möglichen Umzug und der Umbenennung von Hudson keinesfalls um einen Fork, denn die wichtigsten Entwickler von Hudson würden das neue Produkt unterstützen. Dementsprechend sei auch Oracle eingeladen, sich an der Bildung der Gemeinschaft zu beteiligen. Laut Aussage von Kawaguchi allerdings als gleichberechtigter Partner.

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