Gesellschaft::Politik/Recht
ODF wird für Behörden in Lettland verpflichtend
Nach einem Bericht von Simon Phipps sind die lettischen Behörden nun verpflichtet, Dokumente im Open Document Format anzunehmen.
Simon Phipps
Simon Phipps
Simon Phipps, Vorstandsmitglied der
Open Source Initiative (OSI) und ehemaliger Open-Source-Vorstand von Sun, weilte in Lettland, um einen Vortrag auf der
Jahreskonferenz der lettischen Assoziation für offene Technologien zu halten. Dort erfuhr er von dieser Entwicklung, die er als wichtige Ankündigung bezeichnet. Weitere Einzelheiten dazu sind bisher nicht bekannt. Das Open Document Format (ODF) ist ein offener, auch von der
ISO anerkannter Standard. Es ist das native Dateiformat von
LibreOffice, Calligra Suite und anderen Programmen und kann von vielen weiteren Programmen gelesen oder geschrieben werden.
Lettland ist nicht das einzige Land mit entsprechenden Regelungen. In vielen Ländern sind ähnliche Vorschriften in Vorbereitung oder bereits in Kraft. Sie resultieren aus dem Bedürfnis, einen Dokumentenaustausch zwischen Behörden und Bürgern zu ermöglichen, bei der keine Seite gezwungen ist, auf proprietäre Formate zurückzugreifen, die womöglich kostenpflichtige Software zur Verwendung erfordern.
Da nicht alle Benutzer zum Beispiel zu LibreOffice greifen wollen oder können, hält Phipps es für wichtig, dass viele Anbieter von Software oder Online-Diensten ODF unterstützen. Gerade bei Apple und Google ist diese Unterstützung aber bisher mangelhaft. Phipps zeigt sich überrascht, dass bei Apple die ODF-Unterstützung weitgehend fehlt, und Google ODF in Google Docs so schlecht implementiert hat, dass LibreOffice-Dokumente beim Hochladen meist abgewiesen werden. Dass die beste proprietäre ODF-Implementierung aktuell wohl von Microsoft kommt, hält Phipps entsprechend für ironisch.