Mir ist nicht ganz klar, was veröffentlich werden muss. Nur den fertigen Track oder muss man auch die einzelnen Spuren (quasi den Sourcecode) davon veröffentlichen?
Wenn nur das ganze Lied veröffentlicht wird, kann man ja nicht so viel damit machen. Wenn man alle Spuren veröffentlicht, könnte man ja z.B. die Gitarre die einen nervt einfach austauschen. Dadurch wird das Lied besser und alle profitieren.
Gibt es eigentlich auch eine wirklich offene CC-Lizenz, die dazu verpflichtet auch alle Spuren freizugeben, so wie es z.B. bei der GPL der Fall ist? Konnte diesbezüglich nichts finden und deswegen bin ich nicht der größte Fan von CC.
Und CCbyNC sollte komplett verschwinden, das hat nichts mehr mit Freiheit zu tun, man darf damit ja praktisch nichts machen, denn verdienen tut fast jeder irgendwas. Selbst hier auf der Seite dürften Lieder unter CCbyNC nicht veröffentlicht werden, weil Pro-Linux mit Werbung Geld verdient (das soll nur als Beispiel dienen).
Ich glaube nicht, dass so etwas unter kommerzielle Nutzung fällt. Vor allem, weil die Urheber die Musik ja selbst online stellen. Kommerzielle Nutzung tritt ja erst auf, wenn jemand unerlaubt mit CC-Musik versucht Geld zu verdienen: CDs pressen und verkaufen usw.
Wie sieht es mit einem Radiosender aus? Dürften CCbyNC-Lieder im normalen Radio gespielt werden? Falls nicht, geht das dann doch eher nach hinten los für die Musiker.
Das ist halt das Problem bei CCbyNC, es ist nicht klar definiert, was man damit machen darf und was nicht. Den jeweiligern Musiker deswegen fragen ist auch keine Option, denn es sollte schon durch eine klare Lizenz sichergestellt sein, was man darf und was nicht. Wo fängt etwas an kommerziell zu werden?
Ja, ist schon irgendwie nicht ganz klar was man darf und was nicht. Nicht erlaubte kommerzielle Nutzung zu verbieten macht ja schon irgendwie Sinn. Man will ja nicht, dass irgend eine Plattenfirma das Zeug gross vermarktet und man nichts davon bekommt.
Ja, das kann ich gut verstehen. Würde auch nicht wollen, das irgendeine Plattenfirma sich dadurch bereichert. Aber diese unklarheiten sollten wirklich mal aus der Welt geschafft werden.
Im Gegensatz zu einem GEMA-Vertrag sind CC-Lizenzen nicht exklusiv, das heißt der Künstler kann sein Werk noch immer unter anderen Bedingungen weiter lizenzieren.
Und imho ist sehr klar, was man machen darf und was nicht: http://www.thehelpful.com/creativecommons/what-is-commercial-use.html
> Gibt es eigentlich auch eine wirklich offene CC-Lizenz, die dazu verpflichtet auch alle Spuren freizugeben, so wie es z.B. bei der GPL der Fall ist? Konnte diesbezüglich nichts finden und deswegen bin ich nicht der größte Fan von CC.
Du redest davon, Leute, die bereits viel Zeit und Geld investiert haben, um Dir Musik zur freien Weitergabe zur Verfügung zu stellen, auch noch dazu zu "verpflichten", 4-5 Gig Einzeltracks pro Song zum Download anzubieten. Die GPL würde das so sehen: Die Quelldateien stehen zum Download für Nutzer, die eine angemessene Aufwandtsentschädigung geleistet haben -- sagen wir mal, 10 Euro/Song.
>Und CCbyNC sollte komplett verschwinden, das hat nichts mehr mit Freiheit zu tun
Du hast jederzeit die Freiheit, die Stücke selbst noch mal einzuspielen, dann hast Du alle Tracks einzeln und kannst sie zu den gleichen Bedingungen weiter geben.
> man darf damit ja praktisch nichts machen, denn verdienen tut fast jeder irgendwas.
CCbyNC ist ein Schutzmechanismus, den viele Musiker nutzen, weil sie nicht die Verantwortung für ihre Stücke abgeben wollen. Musik ist keine Software, sie ist individuell und prinzipiell baut sie nicht auf vorhandenen Regelwerken/Normen auf. Musiker dürfen und sollen tun und lassen, was sie wollen. Und nein: das 12Takte-Blues-Schema ist nicht mit GTK oder Linux vergleichbar.
Das Schutzsystem lässt sich übrigens in beide Richtungen modifizieren. Ich verzichte zum Beispiel auf NC, verbiete aber ausdrücklich ungenehmigte Nutzung in Werbung.
Das ist ganz schlimm Anti-Freiheit, stimmts? Genau, ist es, deshalb benutze ich es ja. Ich gebe ein Beispiel:
Ein Metal-Band macht einen Song zu Ehren der arabischen Demokratiebewegung, der in fetten Riffs und mit aggressivem Marschrhythmus orientalisch wirkende Harmonien enthält. Das Stück stellen sie CCBYSA ins Netz.
Die NPD sucht passende Hintergrundmusik für einen Spot, in dem sie gegen Araber hetzen wollen, das übliche Geseier von der islamischen Invasion. Der Song der Band passt ganz glänzend und so läuft die Musik als Hintergrund für ein widerwärtiges Hetzvideo vor irgendeiner Landtagswahl im Fernsehen und natürlich auf den einschlägigen Netzportalen.
Und die Band kann nicht nur nichts dagegen unternehmen: sie muss auch noch damit rechnen, selbst als rechtsextrem eingestuft zu werden, kann keine Konzerte vor normalen Leuten mehr spielen, kann sich im Prinzip auflösen und nur hoffen, dass die Namen der einzelnen Mitglieder nicht auch schon die Runde gemacht haben.
Im Gegensatz zu der Software, mit der Leute Dinge tun, ist Musik in den Dingen selbst auch für Laien wiedererkennbar. Und das bedeutet: jeder, der willens ist, bei der Veröffentlichung von Kunstwerken jegliche Kontrolle über diese abzugeben, ist gut beraten, das dann auch anonym zu tun.
*schleichwerbungmach* was haltet ihr von diesem Lied: www.soundcloud.com/carcrashvenus/untrue und eine andere Version davon: http://soundcloud.com/carcrashvenus/untrue-v2_1
Ein ganzes Album gibt es nicht. Ist schon mittelfristig ein Ziel, aber da ich das ganze nur in meiner knapp bemessenen Freizeit machen kann und alles dazu noch alleine aufnehme, dauert das ganze etwas länger. Ich habe einen Haufen ganz schlechter Demos, die ich jetzt nach und nach alle besser aufnehmen will.
Na ja, nervtötender als diese Plastikmusik, die da aus dem Radio rieselt (Justin Bieber tut das Gott sei Dank nicht), kann CC-Musik eigentlich nicht sein. Zu Synthesizer-Geblubber ein paar schiefe Töne anzustimmen krieg ich auch noch hin.
Grueße Ignatz
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert. Zuletzt am 05. Jul 2011 um 19:29.
Die einzigen nervtötenden Musikemmissionen sind doch wohl die, denen man nicht durch einen Knopfdruck entgehen kann. Das gilt nur für die Werke nicht, die einem im Supermarkt oder bei sonstigen kommerziellen Veranstaltungen aufgedrängt werden. Und diese sind alle "professionell" produziert und kommerziell lizenziert.
Ob Musik interessant oder nervtötend ist, hat mit der Lizenz gar nichts zu tun. 10-Tausende Stunden nervtötender Müll der übelsten Sorte unter herkömmlichen Lizenzen beweisen jedenfalls, dass kommerzielle Produktion keine Garantie für Qualität ist.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert. Zuletzt am 06. Jul 2011 um 02:00.
Dieser Contest ist genial und ich freue mich schon auf die ganzen musikalischen Glanzstücke.
Eines der genialsten Songs vom letzten Jahr war Neo Bechstein mit Elektro Rocker 3000!
http://www.youtube.com/watch?v=RVcM4RYOlQo
Ich bekomme einfach nicht genug davon.
Alle weiteren Lieder gibt es hier:
http://musik.klarmachen-zum-aendern.de/nachrichten/free_music_contest_2010_-_der_sampler-531
Weiter so!
Mir ist nicht ganz klar, was veröffentlich werden muss. Nur den fertigen Track oder muss man auch die einzelnen Spuren (quasi den Sourcecode) davon veröffentlichen?
AFAIK wird nur das Lied selber veröffentlicht. Würde mir aber auch wünschen, dass die einzelnen Spuren veröffentlich werden.
Wenn nur das ganze Lied veröffentlicht wird, kann man ja nicht so viel damit machen. Wenn man alle Spuren veröffentlicht, könnte man ja z.B. die Gitarre die einen nervt einfach austauschen. Dadurch wird das Lied besser und alle profitieren.
Gibt es eigentlich auch eine wirklich offene CC-Lizenz, die dazu verpflichtet auch alle Spuren freizugeben, so wie es z.B. bei der GPL der Fall ist? Konnte diesbezüglich nichts finden und deswegen bin ich nicht der größte Fan von CC.
Und CCbyNC sollte komplett verschwinden, das hat nichts mehr mit Freiheit zu tun, man darf damit ja praktisch nichts machen, denn verdienen tut fast jeder irgendwas. Selbst hier auf der Seite dürften Lieder unter CCbyNC nicht veröffentlicht werden, weil Pro-Linux mit Werbung Geld verdient (das soll nur als Beispiel dienen).
Ich glaube nicht, dass so etwas unter kommerzielle Nutzung fällt. Vor allem, weil die Urheber die Musik ja selbst online stellen. Kommerzielle Nutzung tritt ja erst auf, wenn jemand unerlaubt mit CC-Musik versucht Geld zu verdienen: CDs pressen und verkaufen usw.
Wie sieht es mit einem Radiosender aus? Dürften CCbyNC-Lieder im normalen Radio gespielt werden? Falls nicht, geht das dann doch eher nach hinten los für die Musiker.
Das ist halt das Problem bei CCbyNC, es ist nicht klar definiert, was man damit machen darf und was nicht. Den jeweiligern Musiker deswegen fragen ist auch keine Option, denn es sollte schon durch eine klare Lizenz sichergestellt sein, was man darf und was nicht. Wo fängt etwas an kommerziell zu werden?
Ja, ist schon irgendwie nicht ganz klar was man darf und was nicht. Nicht erlaubte kommerzielle Nutzung zu verbieten macht ja schon irgendwie Sinn. Man will ja nicht, dass irgend eine Plattenfirma das Zeug gross vermarktet und man nichts davon bekommt.
Ja, das kann ich gut verstehen. Würde auch nicht wollen, das irgendeine Plattenfirma sich dadurch bereichert. Aber diese unklarheiten sollten wirklich mal aus der Welt geschafft werden.
Im Gegensatz zu einem GEMA-Vertrag sind CC-Lizenzen nicht exklusiv, das heißt der Künstler kann sein Werk noch immer unter anderen Bedingungen weiter lizenzieren.
Und imho ist sehr klar, was man machen darf und was nicht:
http://www.thehelpful.com/creativecommons/what-is-commercial-use.html
> Gibt es eigentlich auch eine wirklich offene CC-Lizenz, die dazu verpflichtet auch alle Spuren freizugeben, so wie es z.B. bei der GPL der Fall ist? Konnte diesbezüglich nichts finden und deswegen bin ich nicht der größte Fan von CC.
Du redest davon, Leute, die bereits viel Zeit und Geld investiert haben, um Dir Musik zur freien Weitergabe zur Verfügung zu stellen, auch noch dazu zu "verpflichten", 4-5 Gig Einzeltracks pro Song zum Download anzubieten.
Die GPL würde das so sehen: Die Quelldateien stehen zum Download für Nutzer, die eine angemessene Aufwandtsentschädigung geleistet haben -- sagen wir mal, 10 Euro/Song.
>Und CCbyNC sollte komplett verschwinden, das hat nichts mehr mit Freiheit zu tun
Du hast jederzeit die Freiheit, die Stücke selbst noch mal einzuspielen, dann hast Du alle Tracks einzeln und kannst sie zu den gleichen Bedingungen weiter geben.
> man darf damit ja praktisch nichts machen, denn verdienen tut fast jeder irgendwas.
CCbyNC ist ein Schutzmechanismus, den viele Musiker nutzen, weil sie nicht die Verantwortung für ihre Stücke abgeben wollen. Musik ist keine Software, sie ist individuell und prinzipiell baut sie nicht auf vorhandenen Regelwerken/Normen auf. Musiker dürfen und sollen tun und lassen, was sie wollen. Und nein: das 12Takte-Blues-Schema ist nicht mit GTK oder Linux vergleichbar.
Das Schutzsystem lässt sich übrigens in beide Richtungen modifizieren. Ich verzichte zum Beispiel auf NC, verbiete aber ausdrücklich ungenehmigte Nutzung in Werbung.
Das ist ganz schlimm Anti-Freiheit, stimmts? Genau, ist es, deshalb benutze ich es ja.
Ich gebe ein Beispiel:
Ein Metal-Band macht einen Song zu Ehren der arabischen Demokratiebewegung, der in fetten Riffs und mit aggressivem Marschrhythmus orientalisch wirkende Harmonien enthält. Das Stück stellen sie CCBYSA ins Netz.
Die NPD sucht passende Hintergrundmusik für einen Spot, in dem sie gegen Araber hetzen wollen, das übliche Geseier von der islamischen Invasion. Der Song der Band passt ganz glänzend und so läuft die Musik als Hintergrund für ein widerwärtiges Hetzvideo vor irgendeiner Landtagswahl im Fernsehen und natürlich auf den einschlägigen Netzportalen.
Und die Band kann nicht nur nichts dagegen unternehmen: sie muss auch noch damit rechnen, selbst als rechtsextrem eingestuft zu werden, kann keine Konzerte vor normalen Leuten mehr spielen, kann sich im Prinzip auflösen und nur hoffen, dass die Namen der einzelnen Mitglieder nicht auch schon die Runde gemacht haben.
Im Gegensatz zu der Software, mit der Leute Dinge tun, ist Musik in den Dingen selbst auch für Laien wiedererkennbar. Und das bedeutet: jeder, der willens ist, bei der Veröffentlichung von Kunstwerken jegliche Kontrolle über diese abzugeben, ist gut beraten, das dann auch anonym zu tun.
*schleichwerbungmach* was haltet ihr von diesem Lied: www.soundcloud.com/carcrashvenus/untrue
und eine andere Version davon:
http://soundcloud.com/carcrashvenus/untrue-v2_1
Kann was.
Gibt's von dir "nur" diese Einzelsongs oder auch ein ganzes Album?
Ein ganzes Album gibt es nicht. Ist schon mittelfristig ein Ziel, aber da ich das ganze nur in meiner knapp bemessenen Freizeit machen kann und alles dazu noch alleine aufnehme, dauert das ganze etwas länger. Ich habe einen Haufen ganz schlechter Demos, die ich jetzt nach und nach alle besser aufnehmen will.
Schönes Lied, weiter so!
+1
Mach mehr davon!
Respekt! »Untrue« geht sofort ins Ohr und erinnert mich ziemlich an die Titelmusik von »Metro2033«.
Gibt's Dich auch auf Jamendo?
Grueße
ignatz
EDIT: EIn gereckter Daumen zu viel
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert. Zuletzt am 05. Jul 2011 um 19:23.Danke!
Bin noch nicht auf Jamendo.
Baukasten für nervtötende Musikemissionen.
Dilettanten aller Länder vereinigt euch.
Wir ziehen das Dilettante dem Elitaeren vor. Kauf Du weiter Deine Alben auf CD.
"Wir ziehen das Dilettante dem Elitaeren vor."
Gut gemachte Musik ist doch nichts Elitäres.
"Kauf Du weiter Deine Alben auf CD."
Solange ich finanziell dazu in der Lage bin kaufe ich Musik. CDs sind allerdings weniger dabei.
"CDs sind allerdings weniger dabei. "
Wenn die zum Kauf angebotenen Musik-CDs immer noch so kopiergeschützt sein sollten wie zu Anfang des Jahrtausends, dann macht das auch keinen Sinn.
Na ja, nervtötender als diese Plastikmusik, die da aus dem Radio rieselt (Justin Bieber tut das Gott sei Dank nicht), kann CC-Musik eigentlich nicht sein. Zu Synthesizer-Geblubber ein paar schiefe Töne anzustimmen krieg ich auch noch hin.
Grueße
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert. Zuletzt am 05. Jul 2011 um 19:29.Ignatz
>nervtötende Musikemissionen.
Die einzigen nervtötenden Musikemmissionen sind doch wohl die, denen man nicht durch einen Knopfdruck entgehen kann. Das gilt nur für die Werke nicht, die einem im Supermarkt oder bei sonstigen kommerziellen Veranstaltungen aufgedrängt werden. Und diese sind alle "professionell" produziert und kommerziell lizenziert.
Ob Musik interessant oder nervtötend ist, hat mit der Lizenz gar nichts zu tun. 10-Tausende Stunden nervtötender Müll der übelsten Sorte unter herkömmlichen Lizenzen beweisen jedenfalls, dass kommerzielle Produktion keine Garantie für Qualität ist.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert. Zuletzt am 06. Jul 2011 um 02:00.